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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher?«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit, denn eine der ermordeten Frauen war meine Freundin, Kate Sherman. Den Namen müßten sie doch kennen, und jetzt wissen Sie auch, daß ich nicht spinne.«
    »Das kann sein.«
    »Also, tun Sie etwas!«
    »Gut, ich werde sogar die Kollegen vom FBI alarmieren. Wo finde ich Sie, Madam?«
    »In der Nachbarwohnung, bei einem Mr. Larry Cohn.«
    »Gut, warten Sie dort.«
    Sarah Wingate stieß zischend die Luft aus, als sie den Hörer wieder auflegte, bevor sie sich zu dem Wohnungsinhaber umdrehte, der sie nicht anschaute, sondern seinen Blick auf die Wand gerichtet hatte.
    »Nichts mehr«, sagte er mit leiser Stimme. »In der letzten Zeit habe ich nichts gehört.«
    »Sei froh.«
    Larry setzte sich auf den Schreibtisch, der im rechten Winkel zum Zeichenbrett stand. Durch das Fenster fiel das helle Sonnenlicht auf beide Arbeitsplätze. »Weißt du denn, was er von dir gewollt haben könnte?«
    »Nicht direkt.«
    »Einen Verdacht hast du schon.«
    »Ja, ja«, erwiderte sie nervös und ging auf das Fenster zu, vor dem sie stehenblieb. »Ich… ich habe alles begriffen, ich habe alles verstanden, ich weiß es nur nicht. Wir müssen da etwas falsch gemacht habe, verstehst du, Larry?«
    »Nein, das verstehe ich nicht.«
    »Ist ja auch egal.« Sie winkte hektisch ab. »Wichtig ist, daß ich hier lebend herauskomme.«
    »Die Polizisten werden es schon schaffen.«
    Sarah fuhr herum. Die Antwort hatte ihr nicht gefallen. »Die Polizisten werden es schaffen, sagst du?«
    »Ja.«
    »Nein, mein Lieber. Daran kann ich nicht glauben. Sie… sie sind einfach nicht stark genug. Das ist ein Monster, ein Tier, das keine Gnade kennt. Es wird uns alle umbringen, es ist nicht zu stoppen, selbst durch die Kugeln nicht.«
    »Jetzt übertreibst du aber.«
    »Nein, Larry, ich übertreibe nicht. Ich habe es doch selbst erlebt, was geschehen ist, und es auch gelesen.«
    »Wie? Du hast die Morde miterlebt?«
    »Nicht direkt, glaube ich.«
    Larry sah aus, als wäre er beleidigt. Er konnte keine vernünftige Frage mehr stellen, denn was ihm diese Frau erklärt hatte, war einfach zuviel für ihn.
    Die Apartments waren klimatisiert. Dennoch ließen sich die Fenster öffnen. Sarah wußte selbst nicht genau, weshalb sie das tat, es war einfach über sie gekommen. Sie zerrte den Griff herum, drehte sich zur Seite und ließ den Flügel an sich vorbeischwingen.
    »He, was machst du da?«
    »Ich wollte nur schauen, ob die Polizei kommt. Man hat von hier oben einen guten Überblick.«
    »Wieso schaust du nach links?«
    »Weil dort auch meine Wohnung liegt.«
    Larry Cohn lachte unnatürlich. »Da komme ich nicht mit. Willst du dir das Monster aus einem Knickwinkel anschauen?«
    Sarah Wingate gab keine Antwort. Sie lehnte sich so weit wie möglich aus dem Fenster. Unter ihr rollte der Verkehr dahin. Sehr hoch wohnte sie ja nicht, schwindelfrei war sie auch, so daß sie das Risiko eines Um-die-Ecke-Sehens eingehen konnte.
    Larry Cohn gefiel ihre Haltung trotzdem nicht. Er hatte Angst um seine Nachbarin, lief zu ihr und legte beide Hände flach auf ihren Rücken. »So ist es sicherlich besser.«
    »Ja, das geht.«
    Die Hitze war wie eine dumpfe Glocke, auch wenn die Sonne nicht mehr senkrecht am Himmel stand. Sie hatte eine gewisse Schräglage erreicht und dampfte die Schluchten zwischen den Häusern mit ihrer Wärme voll.
    Sarah Wingate konnte auch ihr Wohnungsfenster sehen, denn das Licht der Sonne spiegelte sich in der Scheibe und verwandelte sie in einen funkelnden Reflex, Der plötzlich auseinanderbrach! Das ging alles so schnell, daß Sarah aufschrie. Sie wäre unter Umständen sogar gefallen, doch Larry hielt sie fest, konnte den Schwung zurück jedoch nicht mehr ausgleichen.
    Sarah hatte sich kraftvoll nach hinten gestoßen. Larry landete auf dem Fußboden, wo er sich erst drehte, um auf die Beine zu kommen. So bekam er den nächsten Teil nicht mit. Dafür die junge Frau. Aus dem Fenster löste sich eine Gestalt. Sie hatte möglicherweise geduckt auf der schmalen Fensterbank gestanden, stieß sich nun ab und warf sich ins Leere hinein.
    Was in den nächsten Sekunden geschah, kam der Frau vor wie ein lebendig gewordener Alptraum.
    Sie sah einen mit grauen Tüchern umwickelten Körper für einen winzigen Moment. Sie erkannte auch die rostigen Flecken in Höhe des Gesichts und mußte einfach davon ausgehen, daß der Körper kippte und in die Tiefe raste.
    Er kippte, aber er fing sich wieder.
    Und dann geschah etwas,

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