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0712 - Der Mumienfluch

0712 - Der Mumienfluch

Titel: 0712 - Der Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leise. Dann sagte er: »Was hat diese verdammte Stadt nicht schon alles aushalten müssen? Erst die Fehler der Politiker, dann die verdammten Bandenkriege, die psychopathischen Killer und jetzt eine mordende Mumie.«
    »Vielleicht wird sie das auch überstehen.«
    »Bestimmt sogar, John. Doch auch die Belastbarkeit der New Yorker hat Grenzen.«
    »Meinst du?«
    »Die nehmen viel hin, doch eine Mumie, die killend durch die Straßen läuft…?«
    »Wobei ich mich frage, in welch einer Beziehung sie zu Sherman gestanden hat.«
    »Sie war der Killer seiner Schwester.«
    »Richtig. Und weshalb hat sie das getan? Soll ich das als einen Zufall ansehen? Oder steckte Methode dahinter?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Jedenfalls ist die Spur Sherman kalt geworden, bevor sie noch richtig heiß war.« Er schaute gegen das zerstörte Glas. »Ich schätze zudem, daß es keinen Sinn haben wird, wenn wir die Verfolgung aufnehmen.«
    »Da hast du recht.«
    »Fahndung?«
    Ich hob die Schultern. »Nein, es würde sich herumsprechen. Du müßtest damit an die Öffentlichkeit gehen, was auch nicht gut wäre, weil es leicht zu einer Panik kommen könnte. Meiner Ansicht nach soll die Öffentlichkeit nicht aufgerüttelt werden.«
    »Stimmt.« Abe Douglas wandte sich ab und ging die Treppe hinab. »Ich werde die Kollegen der Mordkommission anrufen.«
    »Tu das. Ich schaue mich hier oben um.«
    Als Abe außer Sichtweite war, durchsuchte ich die obere Etage in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden. Dieser Bereich war als Wohn- und Schlafraum zugleich eingerichtet worden, auch hier herrschte die Farbe Betongrau vor, vermischt mit einigen grünen Tupfern, so war das Leder der Sitzmöbel grün eingefärbt worden.
    Viel Hoffnung auf einen Erfolg gab ich mir selbst nicht. Shermans Job war ein anderer gewesen, der ihn sicherlich nicht mit der Mumie in einen Kontakt gebracht hatte.
    Daß er überhaupt von ihr wußte, mußte an seiner Schwester gelegen haben. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß wir uns eher mit ihr und ihrem Leben beschäftigen mußten.
    Allerdings konnte ich mir vorstellen, daß Sherman auf eigene Faust Nachforschungen angestellt und sich dann an Abe Douglas gewandt hatte. Anscheinend war das Problem für ihn einfach zu groß geworden, und das sollte bei einem Mann wie ihm schon etwas heißen.
    Abe Douglas telefonierte unten. Ich hörte seine Stimme, die sehr ruhig klang. Auch er hatte den Schock des grausamen Anblicks inzwischen überwunden.
    Ein Opfer hatte ich gesehen. Ich schaute hoch durch die Lücke in den Himmel über New York. Doch auch er konnte mir keine Antwort geben, wer das nächste Opfer sein würde und wo sich der verdammte Killer versteckt hielt.
    ***
    Sarah Wingate rührte sich nicht! Sie stand in der kleinen Küche wie festgewachsen, kam sich trotzdem sehr fremd vor und merkte, daß die Furcht sich auf ihren Herzschlag übertrug und für ein leichtes Ziehen sorgte, das sich nach jedem Schlag bemerkbar machte.
    Es war jemand in der Wohnung. In ihrem Schlafzimmer hielt sich eine Person, ein Fremder versteckt.
    Furchtbar, schlimm - denn so etwas hatte sie sich immer in ihren Träumen vorgestellt. Das war dieses schreckliche Alpdrücken gewesen, das sie in der Nacht oft gequält und aus dem Schlaf gerissen hatte.
    Da unterschied sie sich kaum von den anderen allein lebenden New Yorkerinnen, die ebenfalls ihre Beklemmungen bekamen, wenn sie allein in den kleinen Apartments lebten.
    Sie stand vor der Arbeitsplatte. Die beiden braunen Einkaufstüten rahmten sie ein wie Säulen. An der Spüle sah sie eine Bewegung. Dort kroch eine Küchenschabe über das Metall. Auch nicht ungewöhnlich für eine Stadt wie New York, wo sich das Ungeziefer rasend schnell vermehrte und Kammerjäger Hochkonjunktur hatten.
    Was ihr sonst einen Schrei des Ekels entlockt hätte, ließ sie jetzt kalt.
    Das andere war viel schlimmer. Was tun? In der Wohnung bleiben und nachschauen?
    Sarah überlegte. Das erforderte mehr als gute Nerven, und die besaß sie einfach nicht.
    Sie hatte Angst, sie fühlte sich wie gelähmt, aber gleichzeitig arbeiteten auch ihre Gedanken, denn die führten sie ausschließlich in eine bestimmte Richtung.
    Sarah dachte daran, daß es in der Stadt Morde gegeben hatte, die angeblich von einem Ungeheuer verübt worden waren. In den Zeitungen hatte etwas von einer Mumie gestanden. Was vielen Lesern einen Schauer über den Rücken getrieben hatte, sah sie anders, denn Sarah Wingate glaubte daran, daß diese Mumie

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