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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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zusammen. Er spürte, dass er nun seinen Hauptgegner vor sich hatte. Den Dämon, der dank fanatischer religiöser Intoleranz aus der Höhle hatte entkommen können.
    Blitze zuckten am pechschwarzen Gewitterhimmel. Doch es war keine normale Regenfront, die sich hier zusammengezogen hatte.
    Dämonische Energie verdunkelte die Nacht, verhüllte das Licht der Sterne und des Mondes. Die Blitze schlugen in die Schwertklinge des Dämons ein. Erst nur einer. Dann ein zweiter und dritter, kurz hintereinander.
    Während dies geschah, bewegte sich der unheimliche Krieger auf seinem schwarzen Panther direkt auf das Hausboot zu.
    Zamorra beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. Es war kein Zufall, dass die Blitze die Dämonenwaffe getroffen hatten. Sie sollten die schwarzmagischen Energie noch verstärken. Da war sich der Parapsychologe sicher.
    Und dann war es so weit!
    Ein Energiestoß des Dämonen jagte auf das Hausboot zu.
    Zamorra, Nicole und Ali standen eng aneinandergedrängt. Die schützende Funktion von Merlins Stern war aktiviert. Ein grünlich schimmerndes Kraftfeld legte sich um die drei Menschen auf dem Vordeck.
    Funkelnd und zischend prallte die böse Kraft auf das Feld des Amuletts.
    Ali schrie vor Angst auf. Das Hausboot geriet ins Schwanken. Doch die Energiebarriere hielt stand. Zamorra, Nicole und auch der Junge waren von dem Angriff unbehelligt geblieben.
    Merlins Stern leuchtete auf, um nun seinerseits zu einer Attacke zu starten. Der Dämon bewegte sich immer noch schnell auf die drei Menschen zu.
    Doch plötzlich war er verschwunden!
    Mehr noch. Wie eine Kulisse im Theater wurden auch die Gewitterwolken im Handumdrehen weggeschoben. Es blitzte und donnerte nicht mehr. In der klaren Luft der Kaschmirhochebene funkelten wieder unzählige Sterne über den Gipfeln der Achttausender. Auch der Mond breitete seinen milden Schein über den Dal-See und Srinagar.
    ***
    Ali Jama zitterte am ganzen Leib. Als er seine dürren Arme um sich schlang und er sich ein wenig zusammenkrümmte, fiel die Brieftasche aus seinem Pyjama.
    »Nanu?« Zamorra hob eine Augenbraue.
    »Ich bin sicher, der Junge hat sie nur eingesteckt, damit sie nicht gleich von Einbrechern gefunden werden kann. Nicht wahr, Ali?«, sagte Nicole und zwinkerte dem Einheimischen zu.
    »Äh, ja… Natürlich…«, stammelte der Junge. Wollte die Fremde ihn auf den Arm nehmen? Oder war sie wirklich so leichtgläubig?
    Ali konnte diese Frage für sich nicht beantworten. Jedenfalls nicht in diesem Moment.
    Zamorra betrachtete er den Nachthimmel.
    »Was hat das zu bedeuten? Erst greift uns dieser Dämon wild schwertschwingend an. Doch als sein erster Energiestoß von Merlins Stern abgewehrt wird, verdünnisiert er sich sofort.«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Große Klappe - nichts dahinter. Warum soll das nur bei Menschen so sein und nicht auch bei Schwarzblütern?«
    Der Parapsychologe machte eine unbestimmte Handbewegung.
    »Kann sein, Cheri. Aber ich glaube, da steckt noch etwas anderes dahinter.«
    Er deutete auf die Überreste des Graha, die auf dem Deck lagen.
    »Ist das ein Verbündeter des Kriegerdämons? Oder sein Feind?«
    »Wir werden es gleich erfahren«, mutmaßte Nicole. Sie hatte bemerkt, dass der Professor die Zeitschau vorbereitete.
    Zamorra versetzte sich in eine leichte Trance. Wenn vor nicht allzu langer Zeit an einem Ort schwarzmagische Aktivität stattgefunden hatte, konnte Merlins Stern diese Ereignisse noch einmal zeigen.
    Zamorra verschob die geheimnisvollen Hieroglyphen auf der erhabenen Oberfläche des Amuletts und konzentrierte sich.
    In der Mitte des Kleinods, dort, wo sich eben noch ein stilisierter Drudenfuß gezeigt hatte, erschienen nun Bilder.
    Ali bekam vor Staunen den Mund nicht zu. Was er hier erlebte, überstieg seine Vorstellungskraft. Doch er sah mit eigenen Augen die unheimliche Szene auf dem »Display«. Zamorra und Nicole verfolgten ebenfalls gespannt das Geschehen.
    Der Kriegerdämon schwebte auf dem Rücken seines Panthers über den See. Plötzlich erschienen vor ihm im Wasser eine Reihe ebenfalls schwarzmagischer Wesen. Normale Tiere waren es jedenfalls nicht. Und auch keine Menschen.
    Das Maul des behelmten Unholds bewegte sich. Was gesprochen wurde, konnten die drei Menschen auf dem Boot nicht hören. Sie hätten es wahrscheinlich ohnehin nicht verstehen können.
    Doch was nun geschah, war eindeutig.
    Die gekrümmten Wesen mit den flachen Schädeln griffen an. Jedenfalls wurde der berittene Dämon

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