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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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zurückgeschleudert. Wahrscheinlich durch einen Energiestoß.
    Seine Rache folgte im Handumdrehen.
    Zamorra, Nicole und Ali sahen, wie Blitze durch das Dämonenschwert hindurch auf die seltsamen Kreaturen geschleudert wurden. Ihre feinstofflich wirkenden Körper saugten die Energie förmlich in sich auf. Einige von ihnen versanken sofort im See. Andere trudelten durch die Luft.
    Die Zeitschau war beendet. Es kostete Zamorra jedes Mal viel Energie, diese Funktion aufrechtzuerhalten.
    »Jetzt sind wir schlauer«, murmelte er, nachdem er sich ein wenig erholt hatte. »Diese Flachschädel haben also versucht, den Kriegerdämon aufzuhalten.«
    »Aber warum?«, wunderte sich Nicole. »Sie sind - oder waren - doch selbst ebenfalls schwarzmagisch, oder?«
    Zamorra nickte.
    »Dafür kann es unzählige Gründe geben, Nici. Rivalitäten unter Dämonen sind doch an der Tagesordnung. Wer weiß, was für eine Rechnung die noch untereinander offen hatten.«
    »Gut für uns«, meinte Nicole trocken. »Als dieses schwarzmagische Dingsbums gegen unser Boot geplumpst ist, hatten wir noch genügend Zeit, um uns zu verteidigen. Andernfalls…«
    Es war nicht nötig, den Satz zu vollenden. Wenn der Kriegerdämon schneller über sie gekommen wäre, hätte das Abenteuer böse ausgehen können.
    Zamorra dachte an das Schwert des Unholds. Der Dämon konnte damit offenbar Blitze lenken.
    Nicole unterbrach seine Überlegungen.
    »Woran denkst du, Cheri?«
    »Daran, wie ich gegen diesen gehörnten Schwarzblüter kämpfen kann. Ich bin sicher, dass wir ihn noch einmal Wiedersehen werden.«
    »Auf jeden Fall scheint er ganz wild auf Elektrizität zu sein«, meinte Nicole trocken.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil die Lampen im Schlafzimmer ausgegangen sind, kurz bevor er aufgekreuzt ist!«
    »Die Taschenlampen meiner Kameraden!«, meldete sich nun Ali aufgeregt zu Wort. »Hat - hat diese Bestie aus der Dschehenna sie ebenfalls gelöscht?«
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Ich werde euch morgen zu der Höhle führen!«, kündigte der Junge kampfeslustig an. Seine Angst war vergessen. Er war beeindruckt von dem unbegreiflichen Zauber, mit dem die Fremden den Angriff dieser Bestien abgewehrt hatten. Plötzlich wollte er gar nicht mehr mit dem Geld abhauen.
    Zamorra klopfte ihm auf die Schulter.
    »Das ist gut.«
    Doch Nicole machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Hier hat gerade ein heftiger Dämonenkampf getobt, stimmt's? Haben die Leute in den anderen Hausbooten nichts bemerkt? Warum erscheinen sie nicht wenigstens an Deck und glotzen?«
    »In Srinagar zieht sich jeder nachts die Bettdecke über den Kopf«, sagte Ali.
    Wie zur Bestätigung seiner Worte klang in diesem Moment eine Maschinengewehrsalve aus der Altstadt herüber. Man hörte das ferne Quietschen und Rasseln von Panzerketten.
    »Na, dann gute Nacht«, knurrte Zamorra.
    ***
    Gubhar kochte vor Wut.
    Der Kriegerdämon befand sich in seiner eigenen Dimension. Sie existierte parallel zur Welt der Menschen. In seiner Dimension war Gubhar der uneingeschränkte Herrscher. Jede Menschenseele und jeder mindere Dämon, die jemals durch sèin Schwert umgekommen waren, mussten ihm hier als Sklaven dienen.
    Normalerweise konnte Gubhar problemlos zwischen beiden Welten hin und her wechseln. Nur während der jahrtausendelangen Gefangenschaft in der Buddha-Höhle war das nicht gegangen. Da waren er und Kela dazu verdammt gewesen, in der Menschendimension zu bleiben.
    Kela!
    Dieses irrsinnige Vieh hatte ihn mitten im schönsten Kampf in seine eigene Welt gezerrt!
    »Du närrischer Furz eines Katzengottes!«, brüllte Gubhar. »Was hast du dir dabei gedacht? Ich will sofort zurück, um diese Menschen…«
    Wutschnaubend bohrte er seinem Reittier die Stiefel in die Flanken. Es war schon schlimm genug, dass Kela ohne seinen Befehl gehandelt hatte. Doch jetzt setzte die Dämonenkatze noch eins drauf - sie widersprach ihm.
    »Nein, großer Gubhar.«
    Der Kriegerdämon war so geschockt über die Befehlsverweigerung, dass sein Maul offen stehen blieb. Diese Gelegenheit nutzte die Raubkatze, um sich zu rechtfertigen.
    »Ich wollte dich vor Schaden bewahren, großer und mächtiger Gubhar.«
    »Vor Schaden?«, höhnte der Dämon. »Durch diese nackten Menschlein?«
    Kela seufzte innerlich. Die schwarzmagische Katze war klüger als ihr Herr und Meister. Sie hatte mit ihrem dämonischen Instinkt erkannt, was für eine brandgefährliche Waffe dieser Mann aus dem Westen führte.
    Das Amulett.
    Kela

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