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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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woher er so viel über Ali selbst, Zamorra und Nicole wusste.
    »Zamorra ist gefährlich, hörst du?«
    »J-jawohl, ehrwürdiger Mullah. Was soll ich nun tun?«
    Für einen Moment huschte ein selbstzufriedenes, teuflisches Grinsen über das Gesicht des Turbanträgers.
    »Du wirst heute Nacht das Amulett dieses Zamorra an dich nehmen. Dann wirst du dich aus dem Zelt schleichen und es mir bringen. Ich werde dich hier erwarten. Es ist eine Vollmondnacht. Du wirst den Weg finden, nicht wahr?«
    Ali nickte gehorsam. Doch plötzlich schien er einen Einfall zu haben.
    »Darf ich noch etwas fragen, großer Mullah?«
    »Natürlich«, sagte der Geistliche und schob die Unterlippe vor. »Frag nur.«
    »Welche Koran-Sure handelt vom Mondschein?«, wollte Ali wissen.
    Der Mullah starrte den Jungen schweigend an. Alis Herz raste. Er fühlte eine seltsame Mischung aus Triumph und Todesangst.
    »Du weißt es nicht!«, rief er und machte mit den Händen das Zeichen gegen den bösen Blick. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und begann zu laufen. »Ein echter Mullah kennt jede Sure des Heiligen Korans auswendig!«
    Der Junge hetzte am Ufer des Gebirgsbachs entlang. Er musste Zamorra und Nicole warnen! Ali warf einen Blick über die Schulter zurück.
    Hinter ihm ging eine seltsame Verwandlung vor sich.
    Die Luft um die Gestalt des Mullah schien zu vibrieren. So wie bei großer Hitze. Ein tiefes Summen ertönte. Der Geistliche wurde größer.
    Ali hätte besser weglaufen sollen. Aber er konnte sich von dem Anblick nicht losreißen. Der war abstoßend und faszinierend zugleich.
    Das Gesicht des Mannes zerfloss. Sein mächtiger Bart verschwand. Die Körperformen veränderten sich. Auch das Gewand war nicht mehr vorhanden. Doch die dunkle Farbe blieb bestehen.
    Innerhalb weniger Augenblicke war aus dem frommen Schriftgelehrten eine dämonische Raubkatze geworden!
    Ihre riesigen schrägen Augen starrten Ali gnadenlos an. Plötzlich erinnerte sich der Junge, schon einmal in diese Pupillen gestarrt zu haben. Es war in der Höhle gewesen, wo seine Mujahedin-Kameraden einen entsetzlichen Tod hatten erleiden müssen.
    Starr vor Furcht war Ali stehen geblieben. Die Raubkatze hinter ihm setzte zum Sprung an. Doch vorher sprach sie zu ihm. Diesmal nicht mit der tiefen Stimme des Mullahs. Sondern mit dem hohen Sopran der schönen Inderin, die Ali im Teehaus angesprochen hatte.
    »Du hättest meine Angebote nicht ausschlagen sollen, Junge! Ich wollte nur das Amulett. Jetzt ist es für dich leider zu spät. Ich kann dich nicht am Leben lassen. Das wirst du doch begreifen, oder?«
    »Neeeeiiiiinnnn!«, brüllte Ali in Todesangst. Er löste sich nun endlich aus seiner Erstarrung und stolperte weiter vorwärts.
    Doch da glitt er auf einem Stein aus und stürzte zu Boden.
    Die schwarzmagische Bestie ließ ein triumphierendes Fauchen hören. Sie spannte die Muskeln an, um sich auf Ali Jama zu stürzen, wollte den Jungen in Stücke reißen.
    Da bemerkte Ali eine Bewegung vor sich.
    Zamorra war gekommen!
    ***
    Auch Kela hatte bemerkt, dass ihr Feind auf der Bildfläche erschienen war.
    Die dämonische Raubkatze zögerte einen Moment. Dann wandte sie sich dem Dämonenjäger zu. Der Panther war viel größer als jeder seiner »normalen« Artgenossen. Die beiden Fühler auf dem Kopf waren weitere Hinweise darauf, dass Kela kein Tier von dieser Welt war.
    Doch am deutlichsten war die Reaktion von Merlins Stern. Das Amulett erwärmte sich stark, zeigte den schwarzmagischen Einfluss.
    Zamorra hatte das Kleinod längst kampfbereit gemacht. Seine Hände verschoben die erhabenen Hieroglyphen auf der Oberfläche des Amuletts.
    Der Dämonenjäger stellte sich schützend zwischen Ali und die Bestie. Keinen Augenblick zu früh.
    Mit einem ohrenbetäubenden Kampfschrei stürzte sich der Dämonenpanther auf Zamorra!
    Wie in Zeitlupe glitt die Bestie durch die Luft. Ihr muskelbepackter schwarzmagischer Körper erschien noch riesiger, als er ohnehin war. Er wuchs noch in der Bewegung.
    Zamorra ließ sich davon nicht beeindrucken. Er hatte schon genügend dämonischen Feinden gegenübergestanden, die mehr zustande bekommen hatten. Sein Amulett reagierte jedenfalls eindeutig auf die schwarzmagische Attacke.
    Merlins Stern griff nun seinerseits an!
    Silbrige Blitze jagten aus der Mitte des Kleinods. Das Amulett leuchtete wild auf.
    Da geschah etwas Unerwartetes.
    Noch bevor die Blitze ihr Ziel treffen konnten, zersprang die Raubkatze!
    Besser gesagt, sie teilte sich in zwei

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