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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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vor der Magie des Amuletts. Sie traute es dem Schmuckstück auch zu, vor dämonischer Aktivität zu warnen. Daher hatte sie es vermieden, selbst in die Nähe des Kleinods zu kommen.
    »Du bist feige, Kela!«, behauptete Gubhar. »Wir sollten diese Fremden aus dem Westen sofort angreifen. Gewiss, sie haben magische Kräfte. Das habe ich selbst gespürt. Aber mein Zauber ist stärker!«
    Und er klopfte grinsend auf die Parierstange seines magischen Schwertes.
    »Noch ein Versuch!«, bettelte Kela. »Lass' mich bitte noch einmal versuchen, das Amulett zu stehlen, großer Gubhar! Danach soll das geschehen, was du wünschst!«
    Der Dämon dachte nach. Er wollte sich endlich wieder einmal mit einem Gegner messen, der seiner würdig war. Gubhar hatte bereits Tausende von unschuldigen Opfern in seine Privathölle gezerrt. Doch die Aussicht, die Seele eines mächtigen Feindes hier in aller Ruhe martern zu können, gab seiner Stimmung noch mehr Auftrieb.
    »Also gut«, verkündete Gubhar großzügig. »Aber nur ein einziger Versuch, Kela!«
    »Mehr erbitte ich gar nicht, großer Gubhar!«, erwiderte die Raubkatze unterwürfig.
    ***
    Himalaya-Trecking.
    Nicole Duval hatte gewusst, dass Tausende von Menschen jedes Jahr ihren Urlaub und größere Geldbeträge opferten, um solche Gebirgstouren auf sich zu nehmen.
    Wieder einmal wurde ihr klar, was für ein großes Los sie als Sekretärin und Lebensgefährtin von Professor Zamorra gezogen hatte.
    Denn bei ihr gehörte das Himalaya-Trecking zum Job.
    Gewiss, es war anstrengend, über schmale Saumpfade zu kraxeln. Vor allem die dünne Höhenluft machte dem Kreislauf zu schaffen.
    Aber das Naturpanorama war einmalig.
    Während in anderen Himalaya-Regionen die westlichen Touristen mit einheimischen Trägern, den Sherpas, aufbrachen, bevorzugte man in Kaschmir die struppigen einheimischen Ponys als Begleitung. Die Tiere, sachkundig von Ali geführt, trugen Gepäck und Verpflegung.
    Sie hatten Srinagar hinter sich gelassen. Auf der Hochebene war die Tour noch einfach gewesen. Aber jetzt, jenseits des Zoji-La-Passes in über 3500 Meter Höhe, wurde es zunehmend beschwerlicher.
    Nicole blickte auf die üppige Vegetation des Tals zurück, in dem Srinagar lag. Dann wandte sie sich einem östlich gelegenen Gipfel zu, der die anderen Berge majestätisch überragte.
    »Wie heißt der Berg, Ali?«
    »Nunkun, Nicole.«
    Auch der Französin war aufgefallen, dass Ali bedrückt wirkte. Aber vielleicht lag es ja wirklich daran, dass sie auf dem Weg zu dieser verfluchten Höhle waren.
    Der Junge muss horrormäßige Erinnerungen daran haben, sagte sich Nicole.
    Sie schlugen einen weiten Bogen. Das Gebiet zwischen Sonamarg und Bandipur war wegen des Bürgerkriegs für Zivilpersonen gesperrt.
    Manchmal, sahen sie indische Kampfhubschrauber, die irgendwelche Bergstellungen beschossen. Ali ballte jedes Mal in ohnmächtiger Wut die Fäuste. Aber er sagte nichts.
    Als sich die Sonne über die verschneiten Berggipfel senkte, suchten sie ein geschütztes Plätzchen für die Nacht.
    »Morgen abend spätestens erreichen wir die Höhle«, verkündete Ali mit sauertöpfischer Miene. »Von hier aus noch ein Tagesmarsch.«
    Der Übernachtungsplatz war gut gewählt. Ein sanfter Abhang schützte vor den eiskalten Winden. Es gab auch einen schmalen Bach, in dem klares Gebirgswasser floss. Nicole begann damit, die Pferde zu tränken.
    Ali holte den schmalen Gebetsteppich, den Zamorra ihm geschenkt hatte, aus einer Packtasche. Er verzog sich hinter ein paar Felsbrocken, um sein vorschriftsmäßiges Abendgebet zu verrichten.
    »Irgend etwas quält den Jungen«, sagte Zamorra zu seiner Gefährtin, als Ali außer Hörweite war.
    Die Französin nahm ihre dunkle Sonnenbrille ab, die während des Tages hoch oben in den Bergen unerlässlich war.
    »Vielleicht ist ihm die ganze Sache einfach unheimlich, Chef. Ich meine, du und ich haben ständig mit Dämonen, Monstren und ähnlichem Kroppzeug zu tun. Aber für einen normalen Menschen ist so etwas schwer zu verstehen. Außerdem ist Ali noch jung und hat einiges durchgemacht. Seine Eltern sind tot, und die Mujahedin halten ihn für einen Verräter. Das muss so ein Knabe erstmal verkraften!«
    »Ich schätze, du hast Recht«, erwiderte Zamorra. »Aber trotzdem gefällt mir die Sache nicht.«
    ***
    Ali Jama folgte dem Lauf des Baches.
    Schließlich hielt er inne. Nun war er sicher, weit genug von Zamorra und Nicole entfernt zu sein. Er mochte die beiden. Doch wenn er seine Gebete

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