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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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mutig genug, um gut auf sich selbst aufpassen zu können. Aber sie befanden sich hier auf unbekanntem Terrain, mitten in der Bergeinsamkeit. Es gab unzählige Möglichkeiten, was geschehen sein konnte.
    Zamorra und Ali eilten zum Lagerplatz zurück. Es war nicht weit. Eigentlich hätte Nicole wirklich mitbekommen müssen, dass die Pantherbestie angegriffen hatte.
    Doch als sie beim Zelt angelangt waren, sahen sie sofort, was mit der Französin geschehen war.
    Sie kniete auf dem felsigen Boden.
    Neben ihr hatte sich der Kriegerdämon Gubhar aufgebaut. Und er hielt seine Schwertspitze gegen ihren Hals gedrückt!
    ***
    »Laß sie in Ruhe!«, brüllte Zamorra den Schwarzblütigen an. Der Dämonenjäger hatte Merlins Stern mit beiden Händen gepackt. Die Silberscheibe zeigte die schwarzmagische Aktivität des waffenstrotzenden Monstrums nur allzu deutlich an.
    Natürlich fiel es Gubhar überhaupt nicht ein, seine Schwertspitze von Nicoles Kehle zu nehmen. Er kostete seine Macht aus.
    Zamorra und Ali standen ungefähr zwanzig Schritte von ihm entfernt. Nicole und Gubhar befanden sich vor den beiden fertig aufgebauten Zelten. Das Wasser auf dem Gaskocher brodelte und kochte unaufhörlich über.
    Aber das war jetzt das geringste Problem.
    »Du hast Kela getötet«, schnarrte der Dämon mit grollender Stimme. Zamorra verstand die Worte, obwohl Gubhar in einer fremden Sprache redete. Diese Kommunikation war nur durch Magie möglich.
    »Wer ist Kela?«, erwiderte Zamorra, obwohl er es wusste. Er wollte Zeit gewinnen, um Nicole zu retten. Wenn er auch noch nicht wusste, wie er es machen sollte.
    »Kela war mein treues Reittier und meine Vertraute«, knurrte Gubhar. Seine Augen unter dem Helmrand funkelten Unheil verkündend. »Du wirst noch um den Tod betteln, wenn ich mich dafür an dir räche.«
    »Zuerst lässt du meine Gefährtin frei!«, forderte Zamorra. »Mit mir kannst du dann machen, was du willst.«
    Gubhar lachte. Es klang, als ob Felsbrocken zerschmettert werden würden.
    »Du hast mir nichts zu befehlen, Zauberer aus dem Westen! Du wirst jetzt dein Amulett abnehmen und es mir geben. Sonst rollt gleich der schöne Kopf dieser Frau vor deine Füße. Und ihre Seele nehme ich mit in mein Reich!«
    Zamorra presste die Zähne zusammen. Er hatte keinen Zweifel, dass Gubhar völlig skrupellos und grausam vorgehen würde. Diese Bestie hatte bisher niemals Rücksicht auf Menschenleben genommen. Wieso sollte sie es plötzlich tun?
    Der Dämonenjäger suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Sein Blick schweifte von Gubhars Dämonenfratze zu Nicoles Gesicht. Doch seine Gefährtin hatte den Blick gesenkt. Sie schien sich in ihr Schicksal ergeben zu haben. Das passte überhaupt nicht zu ihr. Nicole Duval war eine Kämpfernatur.
    Und plötzlich wusste Zamorra intuitiv, was er tun musste.
    »Also gut«, seufzte er. »Du hast gewonnen, Gubhar! Hier ist mein Amulett.«
    Zamorra hakte das Kleinod von seiner Halskette los und streckte es mit beiden Händen dem Dämon entgegen.
    Gubhars Fratze verzerrte sich zu einem dämonischen Grinsen.
    Er konzentrierte sich auf Merlins Stern.
    Genau das war der Moment, auf den Nicole gewartet hatte. Die Französin schnellte seitwärts, aus der Reichweite des Schwertes. Gleichzeitig rief sie das Amulett.
    Damit hatte Gubhar nicht gerechnet!
    Der Kriegerdämon musste erleben, wie plötzlich sein scheinbar wehrloses Opfer die mächtige Magie des Amuletts in Händen hielt.
    Gubhar stieß einen markerschütternden Kriegsschrei aus. Er hob das Schwert hoch über seinen mit drei Hörnern bestückten Helm, um Nicole damit in zwei Hälften zu teilen.
    Doch da griff Merlins Stern bereits an!
    Ein heftiges Energiegewitter wurde entfacht, als die positive Energie der Silberscheibe und die abgrundtief böse Macht des Dämons aufeinanderprallten. Es zischte und knallte, dröhnte und fauchte.
    Gubhar riss sein Maul auf, als ob er die ganze Welt verschlingen wollte. Das Schwert entfiel seinen Pranken. Silberblitz auf Silberblitz jagte in den Körper des Satans von Kaschmir.
    Und dann war es vorbei.
    An der Stelle, wo eben noch die mächtige Kriegergestalt gestanden hatte, hing nur noch eine Rauchwolke in der Luft, aus der nur einzelne Funken zur Erde fielen. Wieder einmal war der uralte Kampf der Gegensätze von den Kräften des Guten gewonnen worden.
    Zamorra und Nicole stürmten aufeinander zu. Gleich darauf lagen sie sich in den Armen.
    »Diesem dämonischen Mistkerl habe ich Frauenpower gegeben!«, kicherte

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