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0712 - Satan von Kaschmir

0712 - Satan von Kaschmir

Titel: 0712 - Satan von Kaschmir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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kleinere, genau gleich aussehende Exemplare. Plötzlich sah sich Zamorra zwei dämonischen Feinden gegenüber. Sie landeten auf ihren jeweils acht Pfoten und fauchten Unheil verkündend.
    Die beiden Panther nahmen Zamorra in die Zange.
    Und dann griffen sie erneut an…
    ***
    Kurz vorher
    Nicole nahm den Gaskocher in Betrieb.
    Nach dem anstrengenden Aufstieg in der kalten Luft konnte sie einen heißen Tee gut vertragen.
    Zamorra war hinter Ali hergegangen. Er fand, dass der Junge etwas zu lange weggeblieben war.
    Vielleicht wollte sich der Chef ja nur vor dem Zeltaufbauen drücken, dachte Nicole schmunzelnd. Sie hatte nicht nur den Kocher ans Laufen gebracht, sondern auch mit wenigen Griffen die beiden Bergsteigerzelte aufgebaut.
    Das Wasser sprudelte und dampfte. Nicole goss den Tee auf. Sie war so vertieft in diese Tätigkeit, dass sie erst zu spät merkte, dass etwas nicht stimmte.
    Da hatte sich der riesige Schatten schon über sie gesenkt.
    Nicole drehte sich um.
    Hinter ihr war der mächtige Kriegerdämon erschienen. Gubhar! Er sah genauso aus wie bei seinem nächtlichen Ritt über den Dal-See. Nur hatte er diesmal nicht seine DämonenRaubkatze dabei. Trotzdem wirkte er nicht weniger bedrohlich.
    Der Helm mit den drei Hörnern ver barg seine Fratze nur halb. In seinem breiten Eisengürtel steckte eine zweischneidige Streitaxt. Das Schwert baumelte in einer Scheide von seiner Hüfte herab. Breitbeinig hatte er sich über Nicole aufgebaut. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und starrte die Dämonenjägerin Unheil verkündend an.
    In Nicoles Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie konnte jetzt sofort das Amulett rufen und dem Dämon eine weißmagische Energieladung verpassen, die ihn aus den Stiefeln blasen würde.
    Doch sie wartete noch ab.
    Vielleicht war dies eine Falle, und Gubhar hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand. Auf alle Fälle spielte sie erst mal das ängstliche Opfer. Es war immer von Vorteil, vom Feind unterschätzt zu werden.
    Nicole fühlte sich zwar wirklich nicht wohl in ihrer Haut. Aber sie empfand keinesfalls die Panik, die sie dem Dämon nun vorspielte.
    Sie schlug die Hände vor das Gesicht.
    »Bitte nicht! Bitte verschone mein armseliges Leben!«
    Die Französin kam sich reichlich dämlich vor, als sie diese Sätze ausrief, aber der Schwarzblüter schien darauf hereinzufallen. Er weidete sich an der vorgespielten Furcht seines zukünftigen Opfers.
    »Ihr habt Gubhar herausgefordert, Weib!«, dröhnte die Stimme des Dämons. Nicole verstand seine Worte, obwohl sie offenbar in einer anderen Sprache gesprochen wurden. Magie machte dies möglich. »Darum wirst du krepieren, genauso wie dein Mann!«
    Mit angeberischer Geste zog der Dämon sein magisches Schwert blank.
    Nicole kam plötzlich eine Idee. Sie wollte versuchen, diesen Schwarzblüter in Sicherheit zu wiegen. Um dann unerwartet zuzuschlagen.
    »Ist dies das berühmte Schwert von Gubhar?«, fragte sie. Dabei schaffte die Französin es sogar, ihre Stimme zittern zu lassen.
    »Ja, das ist mein Schwert.« Die Stimme des Dämons klang jetzt fast wohl wollend. Falls er zu solchen Stimmungen fähig gewesen wäre. »Du kennst mein Schwert?«
    »Nur aus Erzählungen«, log Nicole. »Jeder hat schon von dem berühmten Schwert des großen Dämons Gubhar gehört.«
    Das Maul des Unholds verzerrte sich zu einem breiten Grinsen. Er war geschmeichelt…
    »Ja, so ein Schwert gibt es nur einmal in allen Welten und allen Zeiten. Es ist aus den Knochen eines Eisenriesen geschmiedet worden. Und hunderttausend Feen mussten ihr Blut geben, um das geschmiedete Metall darin abzukühlen.« Er stutzte. »Mit diesem Schwert werde ich dich in Stücke schlagen!«
    »Bitte nicht!«, jammerte Nicole. Innerlich war sie ganz ruhig. Sie musste den richtigen Moment abpassen, um Merlins Stern zu rufen. Jetzt war sie froh, dass sie es noch nicht getan hatte.
    Denn in diesem Augenblick ertönte ein lautes Fauchen.
    »Hörst du das?«, grinste Gubhar. »Das ist mein treuer Panther Kela, der gerade deinen Mann in Stücke reißt!«
    Also wird der Chef das Amulett jetzt gerade selber brauchen, dachte Nicole…
    ***
    Ali schrie auf.
    Der Junge war vor Angst wie gelähmt. Er lag auf dem steinigen Boden neben dem Gebirgsbach.
    Gerade hatte er miterleben müssen, wie sich dieser Monsterpanther in zwei genau gleich aussehende Bestien geteilt hatte. Diese beiden Dämonen kreisten nun Zamorra ein, der sich mit seinem geheimnisvollen Amulett zur Abwehr bereit

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