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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alle drei um ihre eigene Achse und entgegen dem Uhrzeigersinn.
    Sie bewegten sich schnell, so daß sie regelrechte Kreise bildeten - und hoben gemeinsam ab.
    Suko drückte sich zurück. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, schaute gegen die Decke und sah die drei Messer, die auch dort weiterhin ihre Kreise zogen und sich bewegten wie Propeller. Er spürte einen Luftzug auf seinem Gesicht und sah die drei rotierenden Messerscheiben, die im Streifen des Sonnenlichts blitzten.
    Torrano lachte. Er freute sich darüber, daß er die Waffen immer besser beherrschte. Schon jetzt war er davon überzeugt, daß dieser Messertanz gelingen würde.
    Da konnte keiner entkommen - keiner!
    Er gab ihnen die neuen Befehle.
    Die Bewegungen stoppten. Sie blieben unbeweglich in der Luft und dicht unter der Decke stehen.
    Dann fielen sie nach unten.
    Zuerst normal schnell, bis der Killer wieder seinen Einfluß ausübte und die Messer so sanft leitete, daß sie beinahe geräuschlos auf dem Tisch landeten und ebenso liegenblieben, wie sie schon einmal gelegen hatten.
    »Jetzt bist du an der Reihe«, sagte er.
    Suko konnte nicht sprechen. Er stand noch zu stark unter dem Einfluß der tanzenden Klingen, die nicht mehr den Gesetzen der Physik gehorchten, sondern denen der Magie oder Metaphysik.
    Torrano nahm sie wieder an sich. Sehr behutsam, als hätte er davor Angst etwas zu zerstören, schob er sie wieder in die weichen Scheiden aus Menschenhaut.
    »Reicht die Demonstration aus, oder willst du noch mehr sehen, Suko?«
    »Nein, es reicht.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Er lächelte und hob den Gürtel an. Dabei stand er auf, band ihn sich wieder um und nickte Suko zu.
    »Willst du jetzt schon gehen?«
    »Ja.«
    »Aber es ist hell und…«
    Der Killer winkte ab. »Das weiß ich alles. Für uns ist es wichtig, daß wir in das Krankenhaus hineinkommen. Ich möchte mich dort ein wenig umsehen. Außerdem gehöre ich zu den Leuten, die eine Operation gern vorbereiten.«
    »Ja, das verstehe ich.« Suko stand auf. Er legte keinen Widerspruch ein. Er war nicht mehr das, was er einmal gewesen war. Jetzt gehörte er auf die andere Seite.
    Er wußte es.
    Das Hexenhaus hatte ihn verändert.
    Aber die anderen - seine Freunde - die wußten es nicht. Shao, Jane und John waren froh gewesen, ihn gerettet zu haben.
    Sie würden die größte Enttäuschung ihres Lebens erleben. Dem Tanz der Messer konnten sie nicht entkommen…
    ***
    Bill Conolly hatte einen Parkplatz für seinen Porsche gefunden, stieg aus, reckte sich und schaute an der Fassade des Hochhauses hoch, in dem John und Suko lebten.
    Es war ein Tag, der ihm gefiel, was nicht allein am Sonnenschein lag und auch nicht daran, daß es nicht mehr so heiß war wie im August, wo jeder gestöhnt und gelitten hatte, nein, er war deshalb so froh, weil es John Sinclair besserging und er den Silberstreifen am Horizont entdeckte. Zudem glaubte er auch daran, daß Suko irgendwann wieder seine normale Gestalt zurückbekommen würde, man mußte sich nur darauf konzentrieren, und dabei wollte er helfen.
    Er drückte die Tür des Fahrzeugs zu und schlenderte auf den Hauseingang zu.
    Im blanken Glas spiegelte sich das helle Licht. Er kniff die Augen ein wenig zusammen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der nahen Zukunft. Wie würde ihm wohl zumute sein, wenn er mit dem Kind Suko das Haus verließ?
    Bisher hatte er Suko in dieser anderen Gestalt nicht gesehen, er kannte es nur aus Erzählungen, und Bill gestand sich ein, daß ihm schon komisch zumute war.
    Der Portier kannte ihn. Er war damit beschäftigt, das Glas seiner Loge zu putzen, hatte aus dem Augenwinkel mitbekommen, wie sich die Tür bewegte und drehte den Kopf.
    »Hallo, Mr. Conolly!« rief er, »das ist aber toll, Sie mal wieder hier zu sehen.«
    Bill lachte. »Stimmt. Es ist lange her.«
    Der Portier wußte, daß Bill mit zwei Mietern aus dem Haus befreundet war. »Wen wollen Sie denn heute besuchen? Da Mr. Sinclair nicht da ist, bleibt eigentlich nur Suko.«
    »Korrekt.«
    »Nur werden Sie da Pech haben«, erklärte der Mann bedauernd. »Wieso?«
    »Er ist nicht da.«
    »Suko?« Bill wollte es nicht glauben.
    »Ja.«
    »Ich habe vor kurzem noch mit ihm telefoniert. Da sagte er mir, er würde auf mich warten.«
    Der Portier hob die Schultern. »Das ist Ihre Sache. Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gesehen habe.«
    »Und was haben Sie gesehen?«
    »Daß ein Besucher gekommen ist, der zu Suko wollte. Suko war auch damit einverstanden. Der Mann fuhr

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