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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoch und hat vorhin angerufen und erklärt, daß beide das Haus verlassen wollten.«
    »Das haben Sie gesehen?«
    »Nein, sie sind durchgefahren bis zur Tiefgarage.« Er deutete auf das Telefon. »Sie können oben anrufen, dann werden Sie…«
    »Nein, ich will hoch. Holen Sie einen Schlüssel zu Sukos Wohnung?«
    »Schon, aber…«
    »Dann kommen Sie bitte mit.«
    Der Portier kramte den Schlüssel hervor. Bill hatte den Eindruck, als würde ihm die Zeit zwischen den Fingern durchrinnen. Er konnte es kaum erwarten, die Wohnung zu betreten und hoffte, keine grausame Überraschung zu erleben.
    Der Portier schloß die Tür auf. Bevor er in den Flur gehen konnte, hielt ihn Bill zurück. »Nicht so eilig, das übernehme ich. Man kann nie wissen.« Der Mann bekam große Augen, denn Bill zog sicherheitshalber seine Pistole.
    Er hatte den Flur betreten, da spürte er bereits, daß die Wohnung leer war.
    Bill schaute in allen Räumen nach, ohne ein Spur von Suko oder dessen Besucher zu finden.
    Der Portier war ihm gefolgt. »Das war wohl nichts.«
    »Sie haben recht.« Bill steckte die Waffe weg. Er stand im Wohnraum und machte den Eindruck eines Mannes, der eine schwere Niederlage erlitten hatte.
    Irgendwie kam er nicht zurecht. Hier war etwas geschehen, das nicht in seine Rechnung hineinpaßte. Man hatte ihn aus dem Spiel gepokert. Aber wem, zum Henker, war Suko gefolgt? Wem hatte er ein so großes Vertrauen entgegengebracht?
    »Sie haben den Mann doch gesehen, nicht wahr?«
    Der Portier nickte.
    »Dann beschreiben Sie ihn bitte.«
    »Hm - wenn das so einfach wäre.« Der Portier strich über sein Kinn. »Ich habe ihn nur kurz gesehen und kaum auf ihn geachtet. Er hat dunkle Haare gehabt, war normal gekleidet, kein auffälliger Typ, kleiner als Sie, Mr. Conolly.«
    »Und seinen Namen hat er nicht gesagt?«
    »Nein, dann hätte ich…«
    Bill winkte ab. »Schon gut. Vielleicht stellt sich auch alles als harmlos heraus.«
    »Aus dem Haus war es keiner. Die Mieter sind mir alle bekannt.«
    Bill ging zur Tür. Fragen über Fragen bauten sich vor ihm auf. Wer war dieser Fremde?
    Sie hatten das Haus durch die Tiefgarage verlassen, wie der Portier meinte. Bill fuhr hinunter, um nach Sukos Fahrzeug zu sehen. Vielleicht waren sie damit verschwunden.
    Der dunkle BMW war noch da.
    Bill atmete zischend die Luft ein. Der Fall wurde immer rätselhafter.
    Er fuhr wieder hoch und blieb vor der Loge des Portiers stehen. »Mit dem Wagen sind sie nicht verschwunden«, murmelte er.
    »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Ich hatte ja nicht wissen können, daß der Besucher…«
    Der Reporter winkte ab. »Schon gut, Ihnen macht keiner einen Vorwurf. Vielen Dank noch mal.«
    Bill verließ das Haus mit wesentlich anderen Gefühlen. Im übertragenen Sinne brauten sich über seinem Kopf einige dunkle Wolken zusammen, die sicher bald zu einem Gewitter führen würden. Er überlegte, ob er John etwas sagen sollte, beschloß aber, Sukos Verschwinden vorerst für sich zu behalten. Als er in den Wagen stieg, fiel ihm wieder der Traum des Geisterjägers ein. Ein Tanz der Messer…
    Kalt rann es über Bills Rücken hinab.
    ***
    Der große Komplex des Krankenhauses war von einem Park umgeben. Auf dem Parkplatz stellte Jane Collins ihren Golf ab, stieg aus und nahm das kleine Päckchen vom Beifahrersitz. Eigentlich hatte auch Lady Sarah Goldwyn vorgehabt, den Geisterjäger zu besuchen, aber eine Erkältung zwang sie, in ihrem Haus zu bleiben.
    So war Jane allein gefahren.
    Als sie und John vor kurzer Zeit nach Suko gesucht und ihn in diesem Hexenhaus gefunden hatten, hatte sich Jane bei einem Sprung am Knöchel verletzt, und sie hatte für einige Tage das Bein hochlegen müssen.
    Jetzt klappte es wieder einigermaßen, auch wenn sie beim Gehen noch stark humpelte und das verletzte Bein nicht stark belasten konnte.
    Es war schlimm gewesen, nichts tun zu können, denn gerade sie gehörte zu den agilen Menschen.
    Dieses Humpeln paßte ihr überhaupt nicht, aber anderen ging es schlechter.
    Sie hatte John nicht angerufen, wollte ihn überraschen und schritt den glatten Weg vom Parkplatz her in Richtung Eingang, wo ein breites Dach so etwas wie einen hochliegenden Windfang bildete und die Besucher auch vor Regen schützte.
    Bevor Jane das Gebäude betrat, drehte sie sich noch einmal um.
    Und erstarrte!
    Täuschung oder Wirklichkeit?
    Sie konnte es nicht sagen, aber sie glaubte, einen chinesischen Jungen gesehen zu haben, der, als er ihre Drehung mitbekam, sich

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