0716 - Vyrna, die Grausame
Hüften herrlich gerundet. Mit ihren langen Beinen umschlang die dunkelhaarige Schönheit den Homeboy, nachdem sie sich unter seine Decke gedrängt hatte.
An ihrem Oberschenkel konnte sie deutlich seine Erregung spüren.
»Ich gefalle dir, nicht wahr?«
Lulu konnte nur dämlich grinsen und nicken. Mit seiner großen Klappe war er sonst immer vorneweg, wenn es darum ging, den Kumpels angeberische Abenteuer mit Mädels aufzutischen.
Doch er hatte noch nie erlebt, dass eine Schönheit sich ihm so an den Hals warf wie diese nackte Frau mit der Modellfigur.
»Ich werde dich jetzt sehr glücklich machen…«, säuselte die Unbekannte.
Ihre feingliedrigen Finger glitten unter Lulus Jogginghose, zogen sie ein Stück herunter. Sie umfasste mit routiniertem Griff seine Männlichkeit.
Gleich darauf spürte der Homeboy, wie sie begann, ihn mit den Lippen zu verwöhnen. Lulu glaubte, die Engel im Himmel singen zu hören. Er musste sich beherrschen, um seine Lust nicht laut hinauszuschreien.
Die Verführerin hob den Kopf und legte ihm lächelnd ihre Hand auf den Mund. Ihre roten Lippen glänzten. Das Gesicht mit den dunklen Augen war das Schönste, das Lulu in seinem neunzehnjährigen Leben gesehen hatte.
Die Frau schwang ihre wohl geformten Oberschenkel über Lulus Hüften. Sie dirigierte ihn sanft, aber bestimmt.
Der Homeboy keuchte leise, als er in sie eindrang. Und dann begann die Dunkelhaarige mit einem Ritt, der Lulu fast um den Verstand brachte. Ihr knackiger Po kreiste, ihre seidige Haut schmiegte sich an den Körper des Teenagers.
Lulu fühlte sich, als würde heiße Lava durch seine Adern fließen. Und dann wurde er von einem Höhepunkt überrollt, wie er ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
Seine Muskeln verkrampften sich. Während der Lebenssaft in langen Schüben aus ihm herausgeschleudert wurde, presste die Verführerin ihre Hand hart auf seinen Mund.
Lulu rang leise rasselnd nach Atem. Sein Herz raste. Erst allmählich fand er in die Wirklichkeit zurück.
Aber was war überhaupt real in dieser krassen Fantasy-Welt?
Jedenfalls spürte er immer noch den warmen und weichen Körper der Unbekannten neben sich. Sie schmiegte sich an ihn und streichelte über seine Brust.
Lulu konnte sich ihrem Blick nicht entziehen. Trotz des trüben Lichts sah er ihre Pupillen ganz deutlich. Geheimnisvoll leuchteten sie. Ihm wurde ganz fremdartig zu Mute. Noch nie hatte er sich so gefühlt.
Alles um ihn herum wurde unwichtig. Seine Vergangenheit. Die Scheiß-Soziaiwohnung in Pantin, wo er mit seiner Mutter und seinem Bruder Jacques lebte. Die Kumpels, mit denen er geile Karren geknackt und Rennen gefahren hatte. Und die Tussen sowieso. Keine von den kleinen Banlieue-Schlampen konnte dieser dunkelhaarigen Schönheit das Wasser reichen.
Lulu kam es vor, als wäre er plötzlich ein leerer Eimer, in den man hineingießen konnte, was man wollte. Aber eigentlich war ihm dieses Feeling nicht unangenehm.
Die Frau strich über sein Gesicht.
»Hat es dir gefallen?«
Der Homeboy nickte grinsend.
»Willst du bei mir bleiben? Viel Spaß mit mir haben?«
Wieder stimmte Lulu zu. Was konnte er sich Besseres von seinem verkorksten Leben erhoffen?
»Dann töte Zamorra!«, zischte die Unbekannte. »Sofort!«
Lulu zögerte. Aber nur für einen Moment. Er hasste diesen aufgeblasenen Zamorra ohnehin. Dämonenjäger nannte er sich.
Scheiße!
Alles drehte sich nur um Zamorra, seit die Métro in diese komische Welt gegondelt war. Nein, Zamorra Leben war dem Homeboy keinen lausigen Francs wert.
Er würde alles tun, um dieser Spitzentuss zu gefallen…
Mit großer Geste zog Lulu sein Butterfly-Messer unter der Bettdecke hervor. Er ließ es einrasten.
»Der Bastard ist schon so gut wie kalt!«, tönte er leise. Dann fiel ihm noch etwas ein. »Wie heißt du eigentlich, Süße?«
»Mein Name ist Vyrna.«
Die also.
Natürlich hatte auch Lulu mitbekommen, dass diese Vyrna eine Dämonin war. Ein richtiger schlimmer Finger, auf dessen Konto die ganzen Gruseligkeiten in dieser Dreckswelt gingen.
Allerdings war das dem Homeboy egal.
Besser gesagt, es berührte ihn nicht. Denn die Dämonin hatte sein Bewusstsein fest im Griff. Es war inzwischen völlig unvorstellbar für ihn, Vyrna zu widersprechen.
Wenn sie von ihm forderte, Zamorra zu töten, dann würde er es tun. Und zwar einfach deshalb, weil Vyrna es sagte. Aus keinem anderen Grund.
Leise schlug Lulu seine Decke zur Seite. Er federte von seinem Strohsack hoch. Langsam und lautlos, mit
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