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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Himmels willen!" sagte Bob. „Sie meinen doch nicht etwa den jungen Mr. Mandle Jones?"
    „Doch, eben den", entgegnete Mr. Campbell. „Er ist zwar nicht aus einer alten und vornehmen Familie, aber er ist sehr reich und versteht es, Geld auszugeben. Hören Sie einmal gut zu."
    Er nahm sein Notizbuch aus der Tasche.
    „Dies sind die hauptsächlichsten Punkte der Versicherung, die der Mann mit uns abgeschlossen hat. Wir übernehmen es, all sein persönliches Eigentum gegen Diebstahl und Raub zu versichern, ganz gleich, wo ihm diese Gegenstände abgenommen werden. Ebenfalls versichern wir ihn gegen Betrug und betrügerische Übervorteilung. Der Generalagent, der diese Versicherung einging, hat natürlich seine Stellung verloren, und der Direktor der betreffenden Gesellschaft muß seinen Posten aufgeben. Der Vertrag hat noch sechs Monate Gültigkeit. Bisher wurde der junge Jones von der Gesellschaft überwacht, die den Vertrag mit ihm abschloß, aber jetzt sind die Vertragsverpflichtungen auf uns übergegangen, weil wir diese Firma aufgekauft haben."
    „Nun, und worauf läuft die Sache hinaus?"
    „Mandle Jones hat in seinem Leichtsinn dreißigtausend Pfund in englischen Banknoten nach Ostende mitgenommen, um sie auf sein Pferd zu setzen, von dem wir eben sprachen."
    „Meiner Meinung nach kann er dabei aber nur sehr wenig gewinnen. Und wenn er tatsächlich beim Wetten verliert, müssen wir ihn doch nicht dafür entschädigen."
    „Wir haben ihn versichert gegen betrügerische Übervorteilung, und ich bin überzeugt, daß sie ihm das Geld schon durch irgendeinen Trick abnehmen werden. Leute, die etwas von der Materie verstehen, haben behauptet, daß sein Pferd überhaupt nicht geschlagen werden kann."
    „Ich werde mich einmal mit ihm unterhalten", erwiderte Bob nach kurzer Überlegung. „Ich bin wirklich neugierig geworden."
    „Sprechen Sie heute abend im Hotel mit ihm. Ich habe ihn zum Essen eingeladen."
    Mr. Mandle Jones kam auch zum Essen, aber er war schlechter Stimmung und bedauerte allem Anschein nach, daß er die Einladung angenommen hatte.
    „Ich kann heute abend nicht lange bleiben, und ich weiß auch nicht, warum Sie ausgerechnet mit nach Ostende kommen mußten", sagte er zu Campbell. „Verzeihen Sie, daß ich so offen bin. Meiner Meinung nach war es gerade nicht sehr höflich von Ihrer Gesellschaft, sich in meine Angelegenheiten zu mischen, als ob man mir in Gelddingen nicht trauen könnte."
    „Mr. Jones", entgegnete Campbell ernst, „ich war ein Freund Ihres Vaters. Sie werden also verstehen, daß ich die Interessen seines Sohnes vertreten möchte."
    Mr. Jones lachte.
    „Na, und tun Sie das etwa nicht? Ich habe mit Ihrer Gesellschaft einen Vertrag geschlossen - die Einzelheiten habe ich allerdings vergessen, aber ich glaube doch, daß ich gegen alle Verluste versichert bin, die ich durch Pferderennen erleiden kann."
    „Aber Sie können doch überhaupt nichts verlieren", meinte Bob, „wenn alles, was ich von Ihrem Pferd gehört habe, wahr ist. Auf der anderen Seite begreife ich nicht, wie Sie etwas gewinnen wollen."
    „Wieso?" fragte Jones unangenehm berührt.
    Bob zuckte die Schultern.
    „Sie wissen doch sicher, wie Gewinn und Verlust beim Totalisator berechnet werden. Das vereinnahmte Geld wird unter die Gewinner verteilt, nachdem zehn Prozent davon abgezogen sind. Nehmen wir einmal an, daß Sie dreißigtausend Pfund setzen wollen."
    „Sie scheinen ja alles genau zu wissen", sagte Jones und grinste.
    „Außer Ihnen setzen vielleicht noch andere Leute zusammen zwanzigtausend Pfund. Das sind im ganzen fünfzigtausend Pfund - weniger zehn Prozent macht fünfundvierzigtausend Pfund, die auf die Gewinner verteilt werden. Sie können dann höchstens einen Gewinn von zehntausend Pfund machen."
    „Das ist mir vollkommen klar", erwiderte Mr. Jones. liebenswürdig. „Deshalb setze ich ja auch gar nicht am Totalisator."
    „Aber welcher Buchmacher würde denn eine Wette von Ihnen annehmen?" sagte Bob.
    „Burgen & Brock", entgegnete der andere prompt. Bob notierte sich sofort die Firma. „Ich habe schon mit den Leuten verhandelt. Die nehmen eine Wette 4 : l an. Was sagen Sie dazu?"
    „Das müssen tatsächlich Menschenfreunde sein, die anderen Leuten Geld schenken."
    Als Mr. Jones den Speisesaal verlassen hatte, erhob sich Bob. „Campbell, ich will einmal ein paar Erkundigungen einziehen. Die Buchmacher nehmen Wetten in diesem Verhältnis doch gar nicht an. Da ist etwas nicht in Ordnung."
    Er

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