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0720 - Teufelsnächte

0720 - Teufelsnächte

Titel: 0720 - Teufelsnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Nachttisch.
    Eine Telefonnummer , dachte sie. Einen Impuls folgend zog sie ihr Handy aus der Tasche und speicherte die Nummer ab, ohne zu wählen. Die Vorwahl deutete auf eines der Dörfer außerhalb der Stadt hin.
    Kathy wandte sich der Telefonanlage zu. Der Faxspeicher schien leer zu sein, dafür zeigte der Anrufbeantworter einen bereits gehörten, aber noch nicht gelöschten Anruf an. Sie benötigte zwei Anläufe, dann hatte sie die Bedienung des Geräts verstanden und drückte die richtige Tastenkombination.
    »Professor Zamorra. Mein Name ist Ian Pritchard. Sie kennen mich nicht, aber es ist wirklich wichtig, dass ich mich so schnell wie möglich mit ihnen treffe. Bitte rufen Sie mich zurück.«
    Es folgte die Telefonnummer, die Zamorra sich auf dem Zettel notiert hatte.
    Ian Pritchard?, fragte sich Kathy irritiert. Sie kannte den Autor dem Namen nach und konnte sich nicht vorstellen, welche Verbindung zwischen ihm und Zamorra bestehen sollte.
    »Wie das Zimmermädchen sehen Sie nicht aus«, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Kathy fuhr herum. In der Tür stand eine Frau mit dunklen Haaren, die in einer Hand eine Reisetasche trug. Die andere steckte in der deutlich ausgebeulten Tasche ihres langen Wintermantels.
    Sie hat eine Waffe, dachte Kathy, während sie vorsichtig vom Bett aufstand.
    »Nein«, sagte sie. »Ich bin von der -Hotelverwaltung. Der Gast in diesem Zimmer hat sich über Probleme mit dem Telefon beschwert. Ich wollte nur sehen, ob wieder alles in Ordnung ist.«
    »Und dazu hören Sie den Anrufbeantworter ab?«
    Die Unbekannte gab den Weg zur Tür nicht frei und behielt die Hand in der Tasche. Kathy dachte noch über eine Ausrede nach, als sie sah, wie sich ihr Gesicht plötzlich entspannte.
    »Sie sind von der Polizei«, sagte sie. »Kathy Harrold, nicht wahr?«
    »Woher wissen Sie das?«
    Die Unbekannte trat ein und stellte ihre Reisetasche ab. »Zamorra hat mir von Ihnen erzählt.« Sie streckte die Hand aus. »Mein Name ist Nicole Duval.«
    Kathy schüttelte die ausgestreckte Hand und spürte, wie ihr Pulsschlag sich langsam wieder beruhigte. Zamorra hatte seine Lebensgefährtin erwähnt.
    »Sind Sie gerade aus Frankreich angekommen?«
    Nicole nickte. »Ja, aber um ehrlich zu sein, möchte ich im Moment nur wissen, wo Zamorra ist. Er wollte mich heute morgen anrufen, hat das aber nicht getan.« Sie lächelte. »Und bei der Gelegenheit können Sie mir auch direkt erzählen, was Sie in seinem Zimmer machen.«
    Sie tauschten Wissen aus. Kathy war nicht überrascht, dass Zamorra Nicole von den Ermittlungen gegen Timble berichtet hatte. An seiner Stelle hätte sie das wohl auch getan. Allerdings war sie davon ausgegangen, dass Nicole mehr über den Überfall auf ihn wusste, aber das tat sie anscheinend nicht - wenn sie die Wahrheit sagte. Schließlich hörten sie sich noch einmal Pritchards Anruf an, dann griff Nicole nach ihrem Mantel.
    »Können Sie herausfinden, wo Pritchard wohnt?«, fragte sie.
    Kathy nickte. »Ich kann vom Wagen aus über Funk nachfragen. Wenn Sie möchten, können Sie mich zu Pritchard begleiten.«
    Nicole hob die Augenbrauen. Es schien sie zu überraschen, dass Kathy so demonstrativ klar machte, wer die Ermittlungen leitete, aber dann nickte sie. »Gerne.«
    »Worauf warten wir dann noch?«
    ***
    Charlie unterbrach Ian nicht, sondern hörte nur stumm zu, während der die Geschichte erzählte, die in einer Winternacht vor zwanzig Jahren begonnen hatte.
    »Kenneth schrie nicht, als seine Wirbelsäule brach«, sagte Ian. »Er lag einfach nur auf dem Boden und wimmerte. Lugosi trat uns entgegen, während seine Begleiterin, deren Namen ich bis heute nicht kenne, sich neben Kenneth kniete und ihn anstarrte wie einen Freak. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich konnte mich nicht bewegen und auch die anderen waren reglos. Ich sah immer nur Kenneth, hörte das Geräusch, mit dem er auf dem Grabstein aufschlug und betete, dass mir das nicht auch bevorstand. Lugosi betrachtete einen nach dem anderen, ging um uns herum und erklärte, Satan habe den Ruf erhört und würde uns Reichtum und Macht verleihen, wenn wir uns würdig erwiesen. Er sagte, wir müssten uns sofort entscheiden - so leben wie Kenneth, oder unsere Seele opfern und den Pakt eingehen. Als Bedingung nannte er ein Ritual, an dem wir einmal im Jahr an diesem Tag und an diesem Ort teilnehmen müssten. Dabei sollten wir als Zeichen unseres Reichtums jeweils die doppelte Summe des Vorjahres Satan opfern. Ich glaube, keinem

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