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0724 - Vampirträume

0724 - Vampirträume

Titel: 0724 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Dabei wollten sie andererseits Zamorras Hilfe, weil der Dämon Baal das Koboldland überfallen hatte und dort ein Schreckensregiment führte.
    Es war ihnen gelungen, Baal zu vertreiben, aber das war alles andere als einfach gewesen. Selbst Asmodis, der sie dabei unterstützte, hatte sich eine blutige Nase geholt. Baal hatte dem einstigen Fürsten der Finsternis mit geradezu spielerischer Leichtigkeit die Grenzen seiner Macht gezeigt. [5]
    Und er hatte nicht zugelassen, dass im Lauf dieser Aktion seine Geisel Ty Seneca befreit werden konnte. Seneca, der Mann aus der Spiegelwelt, befand sich immer noch in Baals Gefangenschaft, sein derzeitiger Aufenthaltsort blieb verborgen.
    So versuchte Nicole mehr über Baal herauszufinden, um Rückschlüsse auf seine Höllenverstecke ziehen zu können. Das Problem war, dass die letzten Aufzeichnungen über Baal gut zwei Jahrtausende alt waren oder noch länger zurücklagen.
    Trotzdem galt es, ihn anzugreifen. Auch wenn Ty Seneca ein Halunke war, durchtrieben und böse, war er dennoch ein Mensch. Und einen Menschen in der Gewalt des Erzdämons zu belassen, war Zamorra einfach unmöglich. Sie mussten es irgendwie schaffen, Seneca zu befreien.
    Auch Asmodis würde ihnen dafür dankbar sein. Er sah Seneca ebenso als seinen Sohn an wie Robert Tendyke. Auch wenn Seneca, der Mann aus der Spiegelwelt, eigentlich der Sohn des Spiegelwelt-Asmodis war.
    Zamorra hatte noch ein weiteres Motiv, Seneca aus Baals Händen zu befreien: Er wollte ihn in die Spiegelwelt zurückschicken, in welche er gehörte, und dann versuchen, die Tore zu jenem Paralleluniversum so endgültig wie möglich zu schließen. Die Regenbogenblumen, über die ein Übertritt von einer Welt zur anderen möglich war, mussten entsprechend gesichert werden, damit die Negativ-Geschöpfe der Spiegelwelt nicht mehr eine ständige Gefahr bedeuteten. Mehrmals schon hatte Zamorras negativer Doppelgänger seine Skrupellosigkeit gezeigt und versucht, den Meister des Übersinnlichen auszulöschen.
    - Er war nicht sicher, ob er sein Negatives Ich jemals wirklich besiegen konnte. Sie waren einander ebenbürtig, nur verschrieb der andere sich der Schwarzen Magie und besaß dadurch ein größeres Machtpotential.
    Und nun hatte Fu Long ihn gebeten, zu ihm zu kommen…
    Und Zamorra war der Bitte gefolgt. Schon allein aus Neugier. Seine unerklärliche Kenntnis einer chinesischen Sprache, die er wissentlich nie erlernt hatte…
    Und es konnte nicht allein daran liegen, dass er ein geradezu fantastisches Einfühlungsvermögen in Fremdsprachen besaß und sie sich innerhalb kurzer Zeit zumindest teilweise aneignen konnte.
    Dazu diese eigenartigen Erinnerungen, die immer wieder aufblitzten…
    Erinnerungen an eine Zeit, in welcher er Tsa Mo Ra war…?
    Illusion oder doch Wirklichkeit?
    Er musste es erfahren!
    Er schloss den Wasserhahn und tastete nach den Handtüchern, die an Haken neben dem Waschbecken hingen. Die Kälte des Wassers hatte ihre Aufgabe erledigt, die Bilder in seinem Kopf waren verschwunden.
    Mit einem leisen Klicken fiel die Badezimmertür ins Schloss.
    Zamorra ließ das Handtuch fallen, wollte herumfahren, aber etwas prallte gegen seinen Rücken und schlug ihm die Beine unter dem Körper weg.
    Er sah den Rand des Waschbeckens auf sich zuschießen…
    Dunkelheit.
    »Shit!«
    O'Neill machte einen Satz nach hinten, stolperte über ein Kabel und musste sich an der Wand festhalten. Ein Teil von ihm wollte in den Gang hinauslaufen und den Arzt suchen, während ein anderer Teil einfach nur zusah, wie das blutbefleckte Laken langsam an Hopes Körper nach unten rutschte. Ihr Gesicht kam zum Vorschein, bleich und beinahe durchscheinend. Wären da nicht ihre Pupillen gewesen, die wild von einer Seite zur anderen zuckten, man hätte glauben können, sie wäre tatsächlich tot.
    »Hope?«, fragte O'Neill mit zitternder Stimme. »Kannst du mich hören?«
    Ihr flackernder Blick richtete sich auf ihn. »Detective?«
    »Ja.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Mein Name ist Jack O'Neill. Erinnerst du dich an mich?«
    Das Laken war bis auf ihre Hüften gerutscht. Hope tastete nach dem hellblauen Krankenhaushemd, das sie darunter trug, strich darüber und sah O'Neill erneut an.
    »Ich war so dumm«, sagte sie. »Wenn ich nur gewusst hätte, wie es sein wird, wäre ich nie davongelaufen.«
    Er runzelte die Stirn, verstand nicht ganz, wovon sie sprach. »Meinst du den Tag, an dem du von zu Hause abgehauen bist?«
    Sie antwortete nicht, sondern

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