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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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senken, zielen und auch treffen können.
    Daß wir einen Bereich betreten hatten, der auf irgendeine Art und Weise ›bewohnt‹ war, merkte ich daran, daß sich die Tür so leicht und sicher öffnen ließ. Sie erzeugte dabei nicht das leiseste Geräusch, und ich schob mich in den neuen Raum, dicht gefolgt von meinem deutschen Freund.
    Der Raum war, groß, und er war eingerichtet. Stühle und Sessel verteilte sich auf dem dunklen Boden. Vorhänge bedeckten die Fenster. Ich suchte sofort die Lichtquelle.
    Es waren zwei.
    Lampen mit schwarzen Schirmen standen auf kleinen Sockeln. Das Licht wurde zum Teil von den Schirmen absorbiert. Wenn sie es abgaben, dann nach unten hin. So fiel aus den Schirmen nicht mehr als ein hellgrauer Schleier hervor.
    Dennoch mußten sich menschliche Augen erst daran gewöhnen. Im Vergleich zur Dunkelheit im Turminnern war es hier sogar noch hell. Wir beide schauten von den Fenster weg nach rechts, wo keine Stühle mehr standen. Dafür war dort so etwas wie ein Podium oder ein höher gestellter Schreibtisch aufgebaut worden.
    Im Moment erinnerte mich das an meinen letzten Fall, als ich dem Teufels-Autor gegenübergetreten war.
    Er hatte einen Katheder besessen, hinter dem er schrieb. Hier stand ein Schreibtisch, und es war auch kein Teufels-Autor, der hinter ihm stand, sondern eine andere Gestalt.
    Ein Vampir!
    Ohne es von ihm bestätigt bekommen zu haben, wußte ich sofort, daß er der Anführer, der Chef dieser Blutsauger-Truppe, war, der auch der Schwarze genannt wurde…
    ***
    »Das ist er!« zischte Harry Stahl. »Verdammt, das muß er einfach sein, John!«
    »Ja, du hast recht!«
    Nach Scherzen oder Lachen war mir nicht zumute, obwohl dieser Vampir einen fast skurrilen Eindruck machte, denn das Licht reichte aus, um ihn sehr deutlich erkennen zu können.
    Er trug einen Frack, dazu ein weißes Hemd, auch einen hohen Kragen. Er hatte sein schwarzes Haar glatt nach hinten gekämmt. Wer ihn so sah, mußte ihn für einen Filmschauspieler halten, der in einem Gruselfilm die negative Hauptrolle übernommen hatte.
    Leider war er das nicht.
    Er war echt, er war böse, und er wollte das Blut seiner Opfer. Das brauchte uns niemand zu sagen.
    Mich wunderte nur, daß er sich so offen zeigte, denn die Distanz war gut. Jeder von uns beiden konnte ihn mit einem einzigen Schuß erwischen.
    »Den legen wir um!« sagte Harry. »Der ist doch verrückt, sich so zu zeigen…«
    Ich hob nur die Schultern. »Möglich, Harry, aber nicht unbedingt. Ich schätze, daß er genau weiß, was er will.«
    »Willst du ihn fragen.«
    »Kaum, er wird sich selbst melden.«
    Ob er uns gehört hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls brach er das bedrückende Schweigen mit einem Lachen.
    Es klang rauh, es klang hart und auch triumphierend.
    Das störte mich nicht. Es war etwas anderes, das mich unruhig machte. Dieses Gelächter hörte sich trotz allem nicht so natürlich an, wie es hätte sein müssen. Es kam mir auf irgendeine Art und Weise künstlich vor.
    Da stimmte etwas nicht.
    Lachte er durch ein Mikrofon?
    Es stoppte. Wir hörten seine Stimme. Auch sie kratzte etwas, hatte nicht den natürlichen Klang, den sie eigentlich hätte haben müssen. »Willkommen auf Burg Rabenberg, meine Herren!«
    »Danke!«
    »Ich freue mich…«
    »Ach ja?«
    »Doch, denn wir brauchen frisches Blut. Sonst haben wir es uns immer holen müssen, doch diesmal nicht. Sogar aus London ist jemand gekommen, nicht wahr Mr. Sinclair? Es hat nicht ganz geklappt, aber der Verräter lebt nicht mehr. Ich habe etwas nachdenken müssen, um herauszufinden, wer Sie sind. Nun weiß ich Bescheid. Es wird mir eine Ehre sein, Ihnen persönlich das Blut aus den Adern saugen zu können. Umgesehen haben Sie sich hier ja schon. Es wird Ihre Heimat werden, Sie werden sich bei uns wohl fühlen. Das gilt auch für Ihren Helfer, den ich nicht kenne.«
    »Ist auch nicht nötig!« sagte Harry.
    »Wie dem auch sei, ich gratuliere Ihnen, daß Sie so weit gekommen sind. Wir haben vor der Wende in Ruhe arbeiten können. Hier sind die Besten ausgebildet worden. Ich habe sie zurückgerufen, weil wir erst nachdenken müssen. Die geheime Truppe, von der nur ganz wenige wußten, ist wieder hier versammelt. Sie werden bald auch dazu zählen, und wenn ich bedenke, wie viele Männer hier ausgebildet sind, die nicht geahnt haben, daß es in dieser Schule noch ein zweites Leben gibt, könnte ich direkt lachen. Diese Burg wird in die Geschichte eingehen, das kann ich Ihnen beiden

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