Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0726 - Halias Höllenreiter

0726 - Halias Höllenreiter

Titel: 0726 - Halias Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
Statue verdonnert.«
    »Und wieso konnte sich Halia plötzlich befreien?«
    Asha Devi zuckte mit den Schultern.
    »Durch den Ortswechsel, vermute ich. Halia hat Jahrtausende lang in Indien im Inneren der Skulptur geschlummert. Aber sobald die Figur nach Paris geschafft wird, schlägt die Dämonin zu.«
    »Ich frage mich, wo Halia abgeblieben ist«, dachte Zamorra laut nach.
    Die indische Polizistin unterdrückte ein siegessicheres Lächeln. Auch sie wusste nicht, wo sie die Dämonin in der größten Stadt Europas suchen sollte.
    Doch ihr war soeben ein Einfall gekommen. Eine Möglichkeit, Halia aufzuspüren und zum Kampf zu stellen.
    Aber diese Idee würde sie sorgsam für sich behalten…
    ***
    Disco La Rotonde Boulevard Voltaire, Paris, Frankreich
    René Vincent hatte alle Hände voll zu tun.
    Als Chef der Türsteher-Truppe lastete eine große Verantwortung auf seinen breiten Schultern, die sich unter einem coolen Designeranzug verbargen.
    Das La Rotonde war die heißeste Neueröffnung im Pariser Nachtleben seit mindestens fünf Jahren. Jedenfalls, wenn man den Medienfritzen glauben konnte.
    Aber ob die Disco am Boulevard Voltaire nun wirklich angesagter war als andere Nightspots in Zentral-Paris - René Vincent und seine Boys sahen sich jedenfalls einer Gästemeute gegenüber, die von Nacht zu Nacht größer zu werden schien.
    Das bedeutete für René, rücksichtslos auszusortieren.
    Denn wenn ein Gast, der Renés Gesichtskontrolle passiert hatte, Zoff machte, kriegte vor allem der Cheftürsteher den Ärger. Er war dem Besitzer gegenüber persönlich verantwortlich für die Sicherheit in der La Rotonde…
    René Vincent unterdrückte einen Seufzer.
    Die Menschenschlange der auf Einlass Wartenden war so lang, dass man ihr Ende hinter der nächsten Straßenecke nur erahnen konnte.
    Der Hüne im Designeranzug musterte kurz drei Girlies in Minikleidern. Die Teenager waren mit reichlich echtem Schmuck behängt. Und ihre Kleidchen stammten gewiss nicht aus dem Schlussverkauf.
    René lächelte geschäftsmäßig und schob das Trio in den Eingangsbereich.
    Teure Klamotten waren immer gut, und Mädchen machten meist weniger Ärger. Meist, aber nicht immer. René dachte mit Schaudern an die Blonde mit der Model-Figur, die er einmal beim Koks-Dealen erwischt hatte…
    Ein eiskalter Windstoß fuhr dem Türsteher in sein kurz geschnittenes Haar. Das erstaunte ihn, denn bisher war diese Nacht völlig windstill gewesen.
    Instinktiv schaute René Vincent zum Nachthimmel hoch. Es war bewölkt, von den Sternen konnte man kaum etwas sehen. Nur der zunehmende Mond schien durch eine Wolkenbank hindurch.
    Und dann fiel dem Türsteher noch etwas Merkwürdiges auf.
    Die Wipfel der Bäume, die den Boulevard Voltaire säumten, bewegten sich nicht. Deutlich konnte er das im Licht der Straßenlaternen erkennen.
    René besaß eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe. Das brachte sein Beruf so mit sich.
    Wieso blieben die Äste und Zweige so starr, wenn eine kräftige, eiskalte Brise wehte?
    Der Muskelmann war irritiert. Allerdings wurde er nicht dafür bezahlt, über das Wetter zu philosophieren. Oder war er vielleicht ein verdammter Meteorologe?
    René wandte sich dem nächsten Gast zu. Dem nächsten Anwärter, besser gesagt. Denn diesen schlaksigen Kerl mit Lederjacke und Rotweinfahne würde er lieber nicht reinlassen.
    »Bedaure, geschlossene Gesellschaft.«
    »Hä?« Der Typ streckte seinen knochigen Schädel vor wie ein Geier. »Was soll der Scheiß? Die drei Tussen hast du doch auch reingelassen, Mann.«
    »Die gehören dazu.«
    »So einen Dreck lasse ich mir nicht bieten! Seit fast zwei Stunde stehe ich mir hier die Beine in den Bauch, verdammt!«
    »So läuft das Spiel nun mal. - Und nun zur Seite mit dir!«
    Renés Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Seine Stimme hatte er gar nicht erhoben. Trotzdem war seine drohende Haltung eindeutig.
    Aber der Schlaksige war entweder zu angeheitert oder zu stumpf, um das zu kapieren.
    René Vincent überlegte, wie er den Kerl am Besten aus dem Verkehr ziehen konnte.. Er war kein stumpfer Schläger. Oft gelang es ihm, eine Situation mit wenigen Worten zu entschärfen. Aber…
    Panisches Geschrei unterbrach die Gedankenkette des Türstehers. Die Rufe kamen aus der nächsten Nebenstraße. Wahrscheinlich vom Ende der Menschenschlange.
    War das ein Trick, den irgendwelche Kumpel des Schlaksigen probierten? Um ihn, René Vincent, abzulenken?
    Wieder peitschte eine Windbö dem Türsteher ins Gesicht. Doch

Weitere Kostenlose Bücher