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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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das sicher nichts Gutes.
    »Hier Roger Brack von Tendyke Industries, guten Morgen. Ich störe Sie zwar nur ungern, Professor, aber…« Zugleich wurde die Handynummer des Anrufers eingeblendet, und ein Schriftzug blinkte fragend: Speichern? Ja - nein.
    Vom Bett aus war Zamorra zu weit vom Bildschirm entfernt, um die Nummer lesen zu können.
    Er unterbrach den Anrufer. »Lügen Sie nicht. Sie sind ein Sadist, der mich ganz bewußt stört. Oder wissen Sie nicht, wie früh respektive spät es hier in Frankreich ist?«
    »Ich dachte bisher immer, Franzosen seien höfliche Menschen«, erwiderte Brack. »Sie können sich bestimmt denken, dass ich Sie nicht einfach so zum Spaß anrufe. Möchten Sie nicht wissen, worum es geht?«
    »Nein«, murmelte Nicole neben Zamorra schläfrig. »Dreh dem Vogel den Ton ab, schick das, was er zu quäken hat, in die Speicherschleife und küss mich noch mal - hier, und da, und da…«
    Ein verlockendes Angebot. Sie hatte die Decke weggestrampelt und zeigte sich Zamorra in ihrer vollen Schönheit.
    »Reden Sie, Brack - aber schnell.«
    »Wir sind hier in Baton Rouge, Louisiana, Professor«, begann Brack.
    »Ich weiß, wo Baton Rouge liegt. Wer ist wir?«
    »Monsieur Ombre und ich. Wir hatten hier gerade in einer Straße einer nicht gerade gut beleumdeten Gegend ein recht seltsames Erlebnis. Ombre wurde bestohlen. Er spricht von einer jungen Frau, ich sah eine Ratte.«
    »Ombre wurde bestohlen? Das glauben Sie doch wohl selbst nicht, Brack.«
    Allmählich erinnerte Zamorra sich daran, wo er Brack einzuordnen hatte. Der war so etwas wie der Finanzminister des Tendyke'schen Wirtschaftsimperiums. Sie hatten sich vor etlichen Jahren mal kennen gelernt, ebenfalls im Zusammenhang mit Yves Cascal.
    »Er wurde«, widersprach Brack. »Geld fehlt, und ich sah im Maul dieser Ratte etwas Längliches, wie einen Stab…«
    »Stab?« Zamorra wurde jetzt doch aufmerksam.
    Es gab ein seltsames Geräusch, dann vernahm Zamorra die Stimme des »Schattens«. Offenbar hatte er Brack das Handy abgenommen.
    »Hör zu, Zamorra, diese zweibeinige Ratte, dieses Mädchen, hat mir den Ju-Ju-Stab abgenommen. Aber den hole ich mir wieder. Ich brauche dich hier nicht. Magie ist nicht im Spiel, sonst hätte mein Amulett sich entsprechend gemeldet. Ende.«
    »Stop!«, rief Brack wütend. »Geben Sie das Gerät wieder her!« Erneut die Geräusche wie von einer kleinen Rangelei, dann war Brack wieder am Apparat. »Professor, ich weiß, was ich gesehen habe. Die Ratte war vierbeinig, und wenn Ombre etwas anderes gesehen hat, beweist das nur, dass er manipuliert wurde. Sie sollten also vielleicht doch besser hierher kommen…«
    »Unsinn!«, warf Cascal im Hintergrund laut ein.
    »Ich melde mich in Kürze wieder«, sagte Zamorra. »Rufnummer speichern und Gespräch beenden.«
    Das Eingabefeld auf dem Monitor blinkte einmal kurz bestätigend auf. Die Verbindung wurde getrennt.
    Nicole setzte sich halb auf. »In Kürze? Was heißt das konkret?«
    »Ich denke, wir sollten uns darum kümmern«, sagte er.
    »Du bist ziemlich verrückt, weißt du das? Wir sind beide müde, und du willst dich in Kürze darum kümmern. Wir gehen also nach Baton Rouge, holen den Ju-Ju-Stab zurück, drücken ihn Ombre freundlich in die Hand, und er faucht uns mal wieder dankbar an und behauptet, er wolle mit uns nichts zu tun haben und hätte das alles auch allein geschafft! Nein, Chef - nicht mein Fall.«
    »Es geht mir weniger darum, Ombre zu helfen«, erwiderte Zamorra. »Ich habe auch keine große Lust, ständig das auszubügeln, was er als Crash-Kurs-Dämonenjäger versaubeutelt. Daß er sich scheinbar hat bestehlen lassen, ist sein Problem. Aber er spricht von einem Mädchen, Brack hat eine Ratte gesehen - da ist Magie im Spiel. Auch wenn das Amulett nichts gemeldet hat. Das passiert bei meinem ja auch zuweilen. Und es geht um den Ju-Ju-Stab. Der darf nicht verloren gehen oder in falsche Hände geraten.«
    »In welche falschen Hände denn? Dämonen können nichts damit anfangen, weil sie ihn nicht berühren dürfen, sie können ihn höchstens aus dem Verkehr ziehen. Und wir sind schon so lange Zeit ohne das gute Stück ausgekommen, dass das praktisch keine Rolle mehr spielt. Und andere Gegner - Hexen, Vampire, Wer-Ratten oder was auch immer - können mit dem Ding auch nichts anderes tun, als Dämonen zu töten. Uns oder sich gegenseitig können sie damit höchstens verprügeln. Was solls also?«
    »Trotzdem stimmt da was nicht. Ich werde der Sache

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