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0729 - Laurins finsteres Reich

0729 - Laurins finsteres Reich

Titel: 0729 - Laurins finsteres Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwer und auch ziemlich groß, schon ein kleiner Felsblock.
    Alberts Kopf wurde zerschmettert. Ein anderer Zauber hatte ihn getroffen, er bestand nicht mehr aus dem harten Stein, er war verletzbar.
    Keuchend und mit hängenden Armen stand Karl Lechner in der Nähe. Er glotzte den Toten an.
    Speichel rann aus seinem offenen Mund, und dieser Fluß wurde von einem heftigen Nicken begleitet. »Er hat meine Tochter in der Hand gehabt. Er hat genau gewußt, daß ich… daß ich… verflucht, es ist…«
    Er brach seine wilden Reden ab, weil ich auf ihn zuging. Dicht vor ihm blieb ich stehen und schüttelte den Kopf. »Das hätten Sie nicht tun sollen, Lechner.«
    Sein Arm schnellte vor. Er deutete auf das zerstörte Etwas am Boden. »Verdammt, was sagen Sie da? Warum hätte ich es nicht tun sollen? Warum denn nicht?«
    »Weil er noch mehr erzählt hätte.«
    »Aber es reicht doch!«
    »Nein, es reicht nicht. Wir wissen nur, daß eine Dämonin Besitz von Ihrer Tochter ergriffen hat. Wir wissen aber nicht, was sie in dieser Nacht noch vorhat.«
    Lechner taumelte zurück. Dabei hätte er sich fast auf den Hosenboden gesetzt. Er wischte über seine Stirn. »Ich… ich… habe daran nicht gedacht.«
    »Leider.«
    »Aber Albert war kein Mensch mehr!« versuchte er sich zu verteidigen. »Das wissen Sie doch selbst. Er ist zu einem Monstrum geworden, zu einem giftigen Gnom, zu einem widerlichen Zwerg, der Menschen tötet, wenn es ihm in den Kram paßt.«
    »Das stimmt.«
    »Und dann machen Sie mir Vorwürfe, einem Vater, der seine Tochter verloren hat?!«
    »Dabei bleibe ich auch, weil es einzig und allein um die Sache geht. Verstehen Sie das nicht?«
    »Nein.«
    Ich schaute ihn mit einem Blick an, der alles oder nichts besagte. Dabei fragte ich mich, ob es überhaupt Sinn hatte, mit ihm weiter über gewisse Dinge zu reden. Er würde sie nicht begreifen wollen oder begreifen können. Das lag einfach auf der Hand. Welcher Vater konnte schon akzeptieren, daß der Körper seiner Tochter vom Geist einer dämonischen Person besessen war?
    Ich hätte wahrscheinlich auch mehr aus dem Gefühl heraus gehandelt, da konnte ich ihn schon verstehen.
    »Wissen Sie denn jetzt mehr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nicht viel. Aber ich weiß, daß die von Laurin verfluchten Zwerge jetzt eine neue Königin gefunden haben. In Trudi ist ein verdammt böser Geist hineingefahren. Ich kenne diese Diablita, ich habe gegen sie gekämpft. Ihr Körper ist vernichtet, aber ihr Geist nicht. Der hat genau gewußt, was er tat, der hat lange genug gewartet, ihm war dieser Zwergengarten oder meinetwegen auch Friedhof sehr wohl bekannt. Und ich bin fest davon überzeugt, daß sie noch in dieser Nacht etwas unternehmen wird.«
    »Was denn?«
    »Sie wird ihre kleine Armee sammeln.«
    »Kleine Armee«, wiederholte er und schaute sich um. Lechner fühlte sich unbehaglich. Er strich dabei über seine Brust, als wollte er den Herzschlag kontrollieren.
    »Wozu denn sonst ist sie verändert worden? Diese Zwerge sind gefährlich. Sie und Diablita brauchen einen Stützpunkt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß er ganz in der Nähe liegt. Sie werden ihn einnehmen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Lechner hatte sich soweit gefangen, daß er auch nachdenken konnte. Er schlich auf mich zu und senkte seine Stimme. »Soll das etwa heißen, daß die Zwerge und meine Tochter nach Glatsch kommen werden?«
    »Damit müssen Sie rechnen.«
    »Und dann?« Er leckte über seine Lippen. »Was geschieht dann?«
    Ich grinste ihn schief an. »Überlegen Sie mal, Lechner, was geschehen könnte. Wäre es nicht möglich, daß die Zwerge so reagieren, wie es eine normale Truppe tut, wenn sie einen Ort besetzt. Sie werden es mit Gewalt versuchen, und ich kann mir vorstellen, daß es noch in dieser Nacht mehrere Zwerge geben wird. Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber es geht nicht anders. Sie und ich, wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen, und wir müssen versuchen, etwas dagegen zu tun.«
    Ich wußte nicht, ob er mir überhaupt zugehört hatte. Jedenfalls schaute er zur Seite, seine Wangen und die Haut am Hals bewegten sich, als er schluckte, dann hob er die Schultern. »Wissen Sie denn keinen Rat, Herr Sinclair?«
    »Keinen guten.«
    »Dann sagen Sie's den anderen«, flüsterte er bittend.
    »Es muß uns gelingen, sämtliche Dorfbewohner an einem bestimmten Ort zu sammeln. Ich kenne das, ich habe es nicht zum erstenmal durchgeführt. Das ist die einzige

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