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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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organisieren!«
    Sie öffnete die rechte vordere Seitentür und schwang sich auf den Fahrersitz. In Indien herrscht - wie in Großbritannien - Linksverkehr. Zamorra und Nicole nahmen im Fond Platz, nachdem ein Luftwaffensoldat ihr Gepäck in den Kofferraum verfrachtet hatte.
    Asha drehte den Zündschlüssel. Doch der Motor erstarb nach einem kurzen, aber heftigen Röcheln. Die Inspectorin stieß eine Verwünschung auf Hindi aus. Sie verließ den Wagen und riss die Motorhaube auf.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Luftwaffensoldat.
    Asha Devi hätte sich lieber die Zunge abgebissen als zuzugeben, dass sie von Motoren keine Ahnung hatte. Daher sagte sie: »Ja, indem du Land gewinnst! Mit solchen Kleinigkeiten werde ich selbst fertig!«
    Der Uniformierte zuckte mit den Achseln und schlenderte ganz unmilitärisch davon.
    Drei oder vier Minuten lang stützte sich Asha Devi auf die Umrandung der geöffneten Motorhaube. Bewegungslos starrte sie auf den Motorblock. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was dieser Dreckskarre fehlen könnte Schließlich erbarmten sich Zamorra und Nicole. Sie kamen zu ihr herüber.
    »Ich brauche eure Hilfe nicht!«, fauchte Asha Devi Zamorra an. »Ich komme sehr gut allein zurecht!«
    Während die Inspectorin den Dämonenjäger anblaffte, zog Nicole ungerührt eine Haarnadel aus ihrer Handtasche. Dann beugte sie sich über den Motorblock und manipulierte dort etwas mit der Haarnadel und dem Kaugummi, das sie gerade gekaut hatte.
    »Jetzt müsste er es wieder tun, Asha«, sagte die Französin.
    Die Inderin drückte sich ihre Schirmmütze tiefer in die Stirn und ließ sich erneut auf den Fahrersitz fallen.
    Der Motor heulte auf.
    »Noch ein paar Sekunden, dann hätte ich den Fehler selbst beseitigt!«, behauptete Asha Devi.
    »Sicher«, schmunzelte Nicole, »selbst ist die Frau, nicht wahr? Der 8,2-Liter-Big-Block-V-8 300 PS-Motor meines weißen Cadillac-Cabrios macht auch öfter mal Zicken. Da bin ich Kummer gewöhnt.«
    »Wo wir gerade über Technik reden«, schaltete sich Zamorra ein, »kann ich mal dein Handy leihen, Asha?«
    »Wenns sein muss!«, erwiderte die Inderin uncharmant und hakte das Mobiltelefon von ihrem Lederkoppel. Dann pfefferte sie es in den hinteren Fahrgastraum. Zamorra fing es geschickt im Flug auf.
    »Wen willst du denn anrufen, Chef?«, wollte Nicole wissen.
    »Mich selbst.«
    Mit diesen Worten nestelte Zamorra ein Kabel aus der Jackentasche. Damit stellte er eine Verbindung zwischen Ashas Handy und seinem Notebook her.
    Dann wählte er seine eigene Mailbox an.
    Neugierig linste die indische Polizistin über ihre Schulter nach hinten. Es war momentan sowieso nicht nötig, auf den Verkehr zu achten. Der Vauxhall steckte in einem dicken Stau, der sich auf der Einfallstraße nach Bangalore gebildet hatte. Nichts ging mehr.
    »Vor unserer Abreise habe ich meinen Butler William gebeten, das Internet zu durchforsten«, erklärte Zamorra.
    »Und wonach?«
    »Er sollte verschiedene Suchbegriffe immer wieder durchlaufen lassen, Asha. Und zwar alles, was mit den Wörtern Schlange, Kobra und so weiter zu tun hat. Und zwar in Kombination mit unerklärlichen Phänomenen.«
    »Blödsinn. Die Ssacah-Anhänger wühlen doch im Verborgenen. Glaubst du, die posaunen auf einmal im Internet ihren dämlichen Kult in die Welt hinaus?«
    »Nein, glaube ich nicht, Asha. Aber vielleicht haben Außenstehende… ah, da ist ja schon etwas.«
    Während des kurzen Wortwechsels hatte Zamorra seine Mailbox mit den e-mails geöffnet. Wirklich lag eine längere Nachricht von Butler William vor. Sicherheitshalber war sie mit einem Spezialcode vor fremdem Zugriff geschützt. Zamorra entschlüsselte sie und schaute dann in das Dokument.
    »Bingo!«, sagte Nicole, die an Zamorras Schulter gelehnt mitlas.
    »Was habt ihr da?«
    Asha Devi, die den Vauxhall wieder einige Millimeter nach vorne rollen ließ, konnte ihre Neugier kaum noch bezwingen.
    »Mein Butler hat wirklich etwas gefunden, das verdächtig nach Ssacah klingt.«
    »Und was? Lass dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen, Zamorra!«
    »Die Nachricht stammt aus einem offenen Forum für unerklärliche Phänomene. Eine gewisse Annette aus Holland berichtet über ein unheimliches Erlebnis in ihrem Apartment.«
    »Was ist geschehen? Ist der Holländerin ein magischer Käse über den Weg gerollt?«
    Zamorra ging auf Asha Devis Flachserei nicht ein. Er fuhr fort: »Diese Annette schreibt von zwei seltsamen Metall-Schlangen, die plötzlich in

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