0730 - Wege ins Nichts
konnte nur in einer Gefangennahme Olws und Pys, sowie in einer Vernichtung der Fremden bestehen.
Sapuhn und Wemmti waren damit beschäftigt, einen Bericht aus der Galaxis der Hyptons auszuwerten. Zu diesem Zweck hatten sie sich in die Rechen- und Speicheranlage des Regierungsgebäudes begeben, um sich von den zuständigen zgmahko-nischen Wissenschaftlern beraten zu lassen.
Alle anderen Nullbewahrer hielten sich in den Büroräumen auf, nur Cerlw befand sich im Labor, um die Impulse aus dem Greiko-Tunnel zu beobachten.
Sapuhn und Wemmti hatten ihre Arbeit gerade aufgenommen, als sie über Geheimkode angerufen und ins Labor bestellt wurden.
Sie trafen dort als letzte Regierungsvertreter ein.
Cerlw stand neben den großen Ortungsanlagen, sein Gesicht drückte Zorn und Enttäuschung aus.
„Die Verbindung zu Py ist plötzlich abgerissen!" berichtete Mitron.
„Unmöglich!" entfuhr es Sapuhn. „Wurde die Anlage überprüft?"
„Das hat Cerlw bereits veranlaßt", erwiderte Mitron. „Sie ist völlig in Ordnung."
„Was sollen wir davon halten?" fragte Jawg betroffen.
„Ganz einfach", sagte Mitron mit mühsamer Beherrschung. „Py ist entweder nicht mehr am Leben oder sie ist in der Greiko-Galaxis verschwunden. In beiden Fällen können wir nicht darauf hoffen, sie noch einmal unter Kontrolle zu bringen."
Sapuhn brauchte eine Weile, ehe er das ganze Ausmaß der Nachricht begriff.
Den Nullbewahrern würden nie wieder alle zwölf Spezialisten der Nacht zur Verfügung stehen!
„Sie muß tot sein!" sagte Teilest matt. „Solange der Tunnel geschlossen ist, kann sie nicht in die Greiko-Galaxis verschwinden."
„Das stimmt", gab Mitron zu. „Die jüngsten Beobachtungen der im Tunnelbereich stationierten Schiffe geben jedoch zu der Vermutung Anlaß, daß neue Energie aus der Greiko-Galaxis einströmt und den Tunnel aufbläht. Beide Ereignisse - also Pys Verschwinden und der Zufluß frischer Energie - fallen zeitmäßig zusammen."
„Was jetzt?" fragte Sapuhn schwer.
„An allem ist nur Jatton schuld!" schrie Cerlw unmotiviert.
„Wir müssen ihn finden und vernichten."
„Ruhe!" Mitron riß die Initiative an sich. „Darauf kommt es jetzt nicht an. Py hat für uns zu existieren aufgehört, gleichgültig, was wirklich mit ihr geschehen ist. Wir können sie nicht mehr in unsere Pläne einbeziehen."
„Wir haben immer noch die anderen!" sagte Adknogg trotzig.
„Und Olw geben wir nicht verloren."
„Die Sicherheit aller Spezialisten der Nacht ist bedroht, solange sich die Fremden im Zwischenraum aufhalten", stellte Mitron fest.
„Wir müssen alles tun, damit diesen Wesen nicht noch weitere Spezialisten in die Hände fallen. Unsere vordringlichste Aufgabe ist, sofort eine Verschärfung der Wachmaßnahmen zu veranlassen und eine Evakuierung vorzubereiten."
Selten zuvor hatten die Vorschläge eines Nullbewahrers derart ungeteilte Zustimmung gefunden.
Sapuhn wußte, daß jetzt nicht die Zeit für Kompetenzstreitigkeiten war. Wenn sie ihre Herrschaft aufrechterhalten wollten, mußten sie schnell und entschlossen handeln.
Sie begaben sich zu der Funkanlage.
Eine Flut von Befehlen ging an alle Welten innerhalb des Zwischenraums.
Die Aktivität der Nullbewährer sorgte dafür, daß alle Zgmahkonen aufgeschreckt wurden. Auch der dümmste Rutenbewohner begann nun zu begreifen, daß ungewöhnliche Dinge geschahen.
Sapuhns Groll wuchs noch, wenn er daran dachte, daß sie den Großteil ihrer Schwierigkeiten einer Handvoll Fremder verdankten, die sich einfach nicht fassen ließen.
„Wir können nicht länger Rücksicht auf die Sicherheit unserer Schiffe nehmen", schlug er vor. „Sie müssen tiefer in die Auswüchse des Zwischenraums eindringen und nach dem Schiff der Fremden suchen."
„Das ist richtig!" stimmte Wemmti zu.
Sapuhn erwartete, daß sie zahlreiche Schiffe verlieren würden, aber darauf durften sie jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
Dringender als jemals zuvor brauchten sie einen sichtbaren Erfolg.
10.
Äußeres Anzeichen für die Veränderung war ein Schwarm leuchtender Kügelchen, die scheinbar aus dem Nichts entstanden und auf den Schutzschirm der MARIACHI niederprasselten.
Kosum ließ die SERT-Haube herabsinken und stellte eine Interkom-verbindung zur Krankenstation her.
Saedelaere war sofort zur Stelle, offenbar hatte er gerade die Zentrale anrufen wollen.
„Der Tunnel bläht sich auf, Mentro!"
Der Emotionaut stieß eine Verwünschung aus.
„Schicken Sie mir Olw
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