0732 - Aufstand der Immunen
Die optimale Lösung war diejenige, die der reinen Vernunft am meisten entsprach. Er war unschlüssig, und Stunden des Nachdenkens hatten nichts eingebracht. Also lenkte er sich ab.
Es war mitten in der Nacht. Die Leiterin der Logistischen Abteilung preßte sich an ihn und flüsterte: „Du bist aufregend, Trevor."
„Nur mit einer reifen Partnerin kann eine Nacht schön sein", antwortete er und dachte an die beiden Immunen. Sie hatten selbständig operieren können. Sie hatten Bericht erstattet, und er wußte, daß sie hier sicher waren. Diese Dukes würden keinerlei Schwierigkeiten machen. Sie fürchteten sich vor den riesigen Metallkugeln.
Was aber tat der weißhaarige Admiral auf seinem jämmerlichen Planeten Psion?
„Hast du noch Zeit?" flüsterte die Frau. Ihr Haar kitzelte seinen Hals, und er strich die Strähne zurück.
„Den Rest der Nacht, Ceyna", sagte er leise murmelnd. Ihr Körper war perfekt, und sie verstand es, die sachliche Seite der Liebe richtig anzuwenden.
Aber immer wieder irrten seine Gedanken ab. Er fand keinen Weg, richtig zu handeln. Je länger die vierzehn Schiffe auf Signal standen, desto mehr unerwartete Zwischenfälle konnten sich einschleichen. Und er konnte nicht länger durch Variationen des Dienstplans die Funkzentralen sabotieren, so daß keine Informationen zwischen hier und der BEAUTY gewechselt wurden.
Ein tiefer Gong schlug an. Der Körper in seinen unruhigen Armen erstarrte kurz, dann flüsterte Ceyna: „Wir sind in deiner Kabine. Eine Nachricht?"
„Vermutlich."
Er war augenblicklich hellwach und konzentriert. Seine Gedanken überschlugen sich. Die Diensthabenden wußten, daß er nur in Fällen gestört werden durfte, deren Dringlichkeit exakt definiert war. Er ging zum Interkom, schaltete die Linsen aus und drückte die Antworttaste.
„Ich höre!" sagte er. Die Stimme des Mannes, der ihm aufgeregt ins Gesicht sah, klang drängend.
„Sir! Eine dringende Botschaft von Admiral Hodj. Dürfte ich Sie stören?"
„Ja. Lesen Sie vor!" sagte Trevor ungeduldig. „Was ist los?"
Der Diensthabende zögerte. Er kannte den Inhalt des Hypergramms und wußte, welche Reaktion erfolgen konnte. Fiel sie so aus, wie er befürchtete, dann würde er für seine Eigenmächtigkeit bestraft werden können.
Er kannte das Flottenreglement Casalle erkannte den Grund des Zögerns und ahnte, wie der Text ausgefallen war.
„Ich gebe Ihnen den dienstlichen Befehl", erleichterte er dem Mann die Verantwortung, „mir den Text vorzulesen."
„Jawohl, Sir. Ich zitiere: Admiral Enkher Hodj an Bord der BEAUTY OF LOGIC an Vizeadmiral Trevor Casalle an Bord der POWER OF REASON. Ich verlange sofortige Positionsmeldung.
Berichten Sie augenblicklich über Erfolg oder Mißerfolg der Mission. Wir sind soeben von Psion gestartet. Senden Sie Hypergramm in Richtung folgender Koordinaten, sie entsprechen dem Zielgebiet Objekt Drei. Ich wünsche sofortige Antwort, andernfalls ich laut Dienstvorschrift gezwungen bin, Sie wegen Meuterei anzuklagen und abzuurteilen."
Der Diensthabende blickte hoch und schloß: „Das ist der Text. Wir haben ihn dekodiert. Unterschrift und Kodesiegel sind klar identifiziert."
Casalle hatte bereits die Antwort formuliert, als der Mann noch ablas. Er antwortete: „Suchen Sie die Daten des Zielgebietes heraus und schicken Sie ein Hypergramm, verschlüsselt, Unterschrift und so weiter.
Text: Wir haben bei der Sonne Reality den Planeten Signal angeflogen und sind gelandet. Erster Eindruck: gute Sauerstoffwelt, geeignet für Evakuierung. Wir haben die Untersuchungen angefangen. Vorläufig abschließender Bericht noch nicht möglich. Planet ist von Eingeborenen, harmlos, bewohnt. Kontakt wurde aufgenommen. Brauche, falls Routine geändert werden soll, detaillierte Anweisungen. Ende."
Er wußte, daß er schnell und bald handeln mußte. Dann knurrte er: „Das war's. Stören Sie mich nicht wieder, ich bin müde."
„Selbstverständlich, Sir."
Der Schirm wurde dunkel. Casalle ging langsam zum Bett zurück und setzte sich. Er lehnte sich gegen die Wand und griff nach der Sektflasche. Nachdenklich goß er die beiden Gläser wieder voll. Ceyna bewegte sich, strich ihr Haar in den Nacken und lehnte sich an seine Knie.
„Admiral Hodj scheint unruhig zu werden."
„So ist es", entgegnete er und gab ihr das Glas, „und er hat mich hierher geschickt, um mich loszuwerden. Aber ich glaube nicht, daß Signal für eine Besiedlung in Frage kommt."
„Wir werden es in einigen Tagen
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