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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und wie groß der Schock sein konnte. Bisher hatte er selbst jeden Ansatz von Panik leicht und schnell unterdrücken können. Caaloo teilte die gefüllten Gläser aus. Es war frühester Morgen.
    „Dieses Haus bringt mich zu dieser Auffassung!" sagte Leela.
    „Warum?"
    Er kannte es flüchtig, aber sie würden die Türrahmen aufbrechen müssen, damit er in den rund fünfundzwanzig Quadratmeter großen Wohnraum hineinkriechen konnte.
    „Es zeigt einen wahnsinnig hohen Standard. Wir haben ganz falsche Vorstellungen von Caaloo und Doonee und all den anderen."
    Während sie hier saßen, zwei Dukes und die beiden Terraner, den frischen und ein wenig aufputschenden Wein tranken und auf die anderen warteten, berichtete Leela, und die Dukes korrigierten oder erklärten.
    Auf dem Boden der Wohnräume wuchs ein feines, teppichartiges Moos, das je nach Versorgung mit Nährstoffen die Farben und Muster wechselte. Die Mauern bestanden aus einem Stein, der lange Zeit weich formbar war und an der Luft erstarrte - aber nur an einem bestimmten Tag. Das Bauen neuer Behausungen verlief also auf eigentümliche Weise. Jedes Jahr zweimal konnten Häuser fertiggestellt werden. Kleine, überall verteilte Werkstätten lieferten die benötigten Haushaltsgegenstände. Jedermann ging von Zeit zu Zeit handwerklichen Tätigkeiten nach. Die Wände waren voller Bilder und Bücher. Die Kommunikation zwischen den Dukes war eine Mischung zwischen höchster biopositronischer Perfektion und reiner Natur, die Kabelverbindungen verliefen über die Wurzelnetze bestimmter großer Bäume.
    „Das alles", erklärte Saiwan nach einer bestimmten Zeit, „ist schön und interessant. Aber es wird uns nicht helfen, Tranz in unsere Gewalt zu bekommen."
    „Das muß noch überlegt werden", sagte Doonee. „Du achtest auf die Uhrzeit, Saiwan?"
    „Ja, natürlich. Und auch dabei brauche ich eure Hilfe."
    „Trinken wir zuerst aus. Dann bringen wir euch zum Opferplatz."
    Die Integration der Planetarier in die Allmutter Natur ging so weit, daß sich die Natur sogar um die Braten zu kümmern schien.
    Niemand brauchte zu hungern. An bestimmten Tagen erschienen kleinere oder größere Herden von verschiedenen Wildtieren am Opferplatz. Dort angekommen, verendeten sie durch Herzschlag.
    Sie wurden an Ort und Stelle aufgebrochen, aus den Decken geschlagen und zerteilt. An dieser Stelle der Erklärungen hob Doonee ihre zierliche Hand und unterbrach: „Wir erkennen an der Menge der Tiere, wie sehr es uns gelungen ist, mit der Allmutter zu verschmelzen."
    „Ich verstehe nicht ganz", fragte Saiwan zurück. „Bedeutet das, daß ihr belohnt oder bestraft werdet, wenn es euch nicht gelingt?"
    „Das Endziel ist", sagte Caaloo, „Allmutter Natur restlos zu verstehen. Wir sind noch lange nicht soweit. Viele von uns beschäftigen sich mit einzelnen Gebieten. Es dauert lange, herauszufinden, warum eine Beere, wenn sie grün ist, Fieber verursacht, wenn sie rot ist, dasselbe Fieber heilt, und wenn sie reif ist, Wunden schließt und narbenlos heilen läßt. Und es gibt unzählige Beeren auf Signal."
    „Ich sehe. Zurück zu den Tieren." Doonee fuhr fort zu erklären.
    „Wenn wir uns besonders intensiv und fruchtbar mit den Gesetzmäßigkeiten der Allmutter beschäftigen, dann belohnt sie uns. In diesem Fall sind die toten Tiere an den Opferplätzen zahlreich."
    „Und sonst?"
    Es war zweifellos ein Vorgang, der von einem Teil der Fauna und Flora gesteuert wurde. Also doch so etwas wie eine Gemeinschaftsintelligenz.
    „Sonst gibt es weniger Braten und Decken, Sehnen und Knochen. Wir essen gern Braten und haben viele Hunderte Rezepte."
    Fröhliches Gelächter ertönte. Es waren paradiesische, losgelöste Stunden in einer gleichartigen Umgebung. „Wie spät?"
    „Neun Uhr dreißig Bordzeit. Casalle ist noch nicht gestartet. Wir haben einen gefährlichen Plan entwickelt, Leela."
    „Ich weiß!"
    Saiwan fühlte sich von dem hellen, aber keineswegs leichten Wein beschwingt und ermuntert. Die Größe und Schwierigkeit ihres Plans, der für die Menschheit die Rettung bedeuten konnte, bedeutete plötzlich nicht mehr so viel. Es würde funktionieren.
    Achttausend Mann in der POWER und knapp dreißigtausend weitere Frauen und Männer... Es mußte eine Kettenreaktion stattfinden. Sonst würde es nicht funktionieren.
    Saiwan fing einen besorgten Blick von Leela auf und ließ sich trotzdem das edle Glas wieder halb füllen.
    „Kannst du uns sagen, auf welche Weise die Allmutter Natur uns das

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