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0732 - Aufstand der Immunen

Titel: 0732 - Aufstand der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eltern, zumeist sehr vage und auch nur in der Form, daß man begriff, Eltern gehabt zu haben.
    Frauen und Männer entdeckten die Freuden und die Schönheiten von Verbindungen, in denen Emotionen entwickelt werden konnten.
    Die neugeschaffenen Immunen riskierten es sogar, den Dienstplan und das Reglement vorübergehend zu vergessen.
    Aphile Roboter wurden einfach abgeschaltet.
    In allen Fällen dauerte es lange, bis der einzelne Immune sämtliche Zusammenhänge und Konsequenzen begriff.
    Hin und wieder wurden Aphile gezwungen, die reichlich vorhandenen Früchte zu essen.
    Das Chaos war keineswegs dramatisch oder von Kämpfen begleitet. Die neuen Immunen kapselten sich ab, und die Aphilen hatten nur selten Chancen, festzustellen, welchem Zweck diese vorgeblichen Spurenelemente dienten.
    Aber Major Heylin Kratt hatte im Lauf des frühen Abends sein Schlüsselerlebnis gehabt.
    Zufällig hatte er miterlebt, wie Oberst Tranz einen Mann, der sich eines mittelschweren Regelverstoßes schuldig gemacht hatte, mit einer kurzen Bemerkung wegschickte. Kratt war stutzig geworden und hatte, zunächst mit steigender Verwunderung und dann mit eisigem Schrecken, Tranz weiterhin beobachtet. Er sah, daß der Oberst sich zwar mustergültig verstellte, seine Handlungen aber teilweise kriminell emotionsgeladen waren. Je länger er zusah, desto deutlicher begriff er, was geschehen war.
    Die logische Assoziationskette hieß: Die beiden Immunen, die Hilfe der Dukes, eine Täuschung, die in Wirklichkeit dazu diente, die Aphilen mit dem Erreger der Krankheit zu infizieren. Casalle war seit Stunden überfällig, und Tranz war das Werkzeug der Immunen, die sich in wenigen Tagen ausbreiten würden, bis die gesamte Flotte erkrankt war. Dann ging das Licht der Vernunft in diesem Teil des Alls endgültig unter. Kratt handelte.
    Er versuchte, sich seinerseits wie ein Erkrankter zu verhalten.
    Aber er wählte aus logischen Erwägungen heraus ein Verfahren, das ihn mit nur wenigen Menschen zusammenbrachte. So konnte er sich nicht verraten.
    Er brauchte nur zwanzig Minuten in einer verlassenen Abteilung der Ortungszentrale der POWER OF REASON, um den Impuls des kleinen Notsenders zu orten. Die Karten des Planeten waren im Bordrechner gespeichert. Er ließ eine Karte auswerfen, trug den ermittelten Ort des Impulses ein und wußte, wo er Trevor Casalle zu finden hatte.
    „Wahrscheinlich haben Tranz und die zwei Kranken dafür gesorgt, daß der Chef nicht mehr zurückkommt!" murmelte er, als er sich Zugang zu einem Magazin verschaffte, einen Roboter aktivierte und ihn mit Nahrungsmitteln und Gegenständen belud, die er hastig aussuchte.
    Der nächste Weg führte ihn in die Flugbereitschaft. Sie war offensichtlich in der Hand der neuen Kranken, was sich darin äußerte, daß niemand aufpaßte. Es gelang Kratt, einen kleinen Gleiter zu bekommen. Er stopfte ihn mit Geräten und Konserven voll, suchte und fand die abgelegten Waffen dieser armen Narren und startete mitten in der Nacht nach Norden.
    „Und ab jetzt arbeite ich gegen die Uhr!" sagte er laut, als er den Autopiloten der kleinen Maschine einstellte und die Karte zu lesen begann. Die Aphilie war in größter Gefahr!
    Jetzt war er der wichtigste Mann.
    Wenn Casalle noch lebte, würde er sein Mann des Vertrauens sein, und zusammen würden sie es schaffen, das Licht der Vernunft weiter brennen zu lassen. Die kleine, aber starke Maschine raste mit Schallgeschwindigkeit in zehntausend Meter Höhe nach Norden.
    Leela flüsterte aufgeregt und am Ende ihrer Beherrschung: „Es muß schneller gehen, Oberst! Nicht einmal ein Schiff ist geheilt worden, und von den anderen wissen wir nicht, wie es läuft!"
    Varl Tranz nickte unruhig. Er konnte im Augenblick nichts tun.
    Er mußte noch vier Stunden warten.
    „Ich weiß, Mädchen", versuchte er zu beruhigen. „Aber jetzt ist Schlafperiode. Ich weiß, daß wir schneller handeln müssen."
    Saiwan sagte leise: „Zumindest müssen wir erreichen, daß an Bord der POWER OF REASON nur noch Immune sind. Dieses Schiff ist der Angelpunkt."
    Natürlich konzentrierte sich das Geschehen auf diesen Punkt.
    Alles, was sie bisher unternommen hatten, spielte sich im Umkreis des zweiten Flaggschiffes ab. Die anderen dreizehn Einheiten folgten nur zögernd und unvollkommen. Auch das mußte sich ändern. Tranz hatte die beiden „Kranken" unter Bewachung in seine Kabine holen lassen. Jetzt diskutierten sie es.
    „Die Aphilie hat, bei aller Logik und Vernunft, die Aktion selbst

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