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0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sein kann«, sagte er. »Und ich fürchte, es hat etwas mit den Lebensbäumen zu tun.«
    »Unmöglich«, sagte Gevatter Tod. »Wie soll das geschehen? Du bist hier, ich bin hier, und Julian allein…«
    »Vielleicht experimentiert er doch allein weiter«, sagte Vali. »Vielleicht gibt er sich mit dem Erreichten nicht zufrieden. Er ist in mancher Hinsicht etwas…«
    »Größenwahnsinnig«, sagte Reek Norr spöttisch.
    »Leichtsinnig«, korrigierte die Druidin. »Wir sollten den Hain aufsuchen und nachschauen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Julian auf eigene Faust handelt«, sagte Gevatter Tod leise.
    Aber da hatten die beiden anderen sein Organhaus bereits verlassen.
    ***
    Verblüfft sah Zamorra den Aborigine an. »Was ist passiert?«
    »Ich habe dich zurückgeholt, Mann mit dem Silberzeichen«, erwiderte Shado. »Und ihn.«
    Dabei deutete er auf einen jungen Mann, der äußerst verwirrt wirkte. Er schien aus einem tiefen Traum zu erwachen, musste sich orientieren und hatte Schwierigkeiten, sich in seiner Umgebung zurecht zu finden: Julian Peters!
    »Und ihn…«, echote Zamorra leise. »Ich verstehe nicht.«
    Shado hockte im Schneidersitz auf dem Boden. Er sah wachsam zwischen Zamorra und Julian hin und her Zamorra fiel auf, dass Julian nicht völlig materiell erschien. Je genauer der Dämonenjäger hin schaute, desto durchscheinender, schattenhafter war der Träumer.
    »Warum?«, fragte Zamorra.
    »Der Traum«, wisperte Julian. »Ein Traum in einem Traum… Das Böse… Wer bist du, bemalter Mann? Jener, von dem ich hörte, dass er im Traum der Allesschöpfung singt?«
    »Ja«, sagte der Aborigine. »Ich bin Shadongooro, Träumer. Und meine Träume sind anders als deine, weil sie größer und umfassender sind als alles, was du jemals erschaffen kannst, aber ich erschaffe nichts, sondern bin Teil der Schöpfung, wie auch du es bist, wenngleich du dich über die Schöpfung erhebst.«
    »Das ist nicht wahr«, protestierte Julian. »Ich erhebe mich nicht.«
    »Erkenne dich selbst«, mahnte Shado.
    Za morra wollte nicht zulassen, dass die Unterhaltung zu einem Streitgespräch zwischen den beiden ausartete. Er wollte wissen, was geschehen war. Warum er wieder hier in Shados Wohnung in Sydney war, und das zusammen mit Julian, der nur ein Schattenbild seiner selbst war.
    »Ich bin, nachdem ich dich in den Traum des Träumers sandte, in der Traumzeit verblieben«, sagte Shado endlich. »Und ich sah Dinge und zog meine Schlüsse daraus. Dinge, die niemand sonst zu sehen vermag, Dinge, die düster sind. Ich kann sie nicht vollständig erreichen, denn die Welt, in der der Träumer den Silbermond hüllt, verbindet sich nicht endgültig mit der Traumzeit, sie hält sich fern, bleibt ihr fremd. Und doch ist da eine ungeheure Gefahr entstanden. Deshalb holte ich euch beide zurück.«
    Plötzlich begriff Zamorra, was Shado mit Julian getan hatte. Er hatte vor einigen Jahren schon einmal etwas Ähnliches mit Nicole getan. Er besaß die Fähigkeit, nicht nur jemanden an ein anderes Ziel zu träumen, sondern auch von anderswoher zu sich zu holen. Dazu musste er aber eine Beziehung zu der Person haben, die dann jedoch nur als durchscheinendes, handlungsunfähiges Schattenbild erschien und nur mit Shado reden konnte. Der Originalkörper, der dabei am Originalort verblieb, verfiel dabei in eine Art Schlaf.
    »Du irrst in diesem Fall«, sagte Shado, als habe er Zamorras Gedanken gelesen, was ihm allerdings unmöglich war. »Bei anderen mag es so sein, des Träumers Körper indessen befindet sich in dieser Phase nirgendwo. Denn ich musste ihn aus einem ungewöhnlichen Zustand holen, und alles ist anders.«
    »Was soll das heißen?«, flüsterte Julian irritiert.
    »Es heißt, dass du nicht existierst, solange du dich hier befindest. Erst, wenn ich dich wieder zurücksende dorthin, von wo ich dich holte, wirst du wieder existieren. Aber dort bist du in Gefahr, du wirst sterben, denn das Dunkle hat Gewalt über dich gewonnen und beherrscht deinen Traum. Du kannst nicht entrinnen.«
    »Ich sterbe also so oder so?«
    »Wenn du zurückkehrst in deinen Traum, über den du keine Kontrolle hast, wirst du sterben, weil das Dunkle es so will. Bleibst du hier, existierst du nicht, hast nie existiert und wirst nie existieren.«
    »Aber - das ist unmöglich!«, entfuhr es Julian. »Ich habe meine Spuren in diesem Universum hinterlassen! Wenn ich nicht mehr existiere, existieren auch viele andere Dinge nicht!«
    »In der Traumzeit ist das ohne

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