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0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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werden…«
    »Sind es alle Bäume, die erwachten?«, fragte YeCairn.
    »Ich weiß es nicht«, gestand T'Carra. »Ich fand nicht die Zeit, sie zu zählen. Es waren viele, sehr viele. Ist das wichtig?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, überlegte Gevatter Tod. »Wenn so viele Bäume erwacht sind, müssten doch auch die Druidenseelen wieder hierher zurückkehren. So wie damals, bei der verheerenden Manipulation durch die dunklen Kräfte, welche die Meeghs mit zum Silbermond brachten.«
    »Schau mich nicht so an, als trüge ich die Schuld«, knurrte Reek Norr. Er wusste nur zu gut, dass damals Meeghs in der zerfallenden Echsenwelt gewesen waren, als Julian die Sauroiden über den Regenbogen zum Silbermond holte. Die Schatten waren unbemerkt mitgekommen, und als Ghaagch, der als Letzter seines Volkes galt und einen Dhyarra-Kristall 11. Ordnung bei sich führte, um seine Existenz zu stabilisieren, auf seine gewaltsame Weise den Silbermond erreichte, nahm jene Katastrophe ihren Anfang, die nur mühsam hatte abgewehrt werden können. [4]
    Ghaagch war verschwunden, und niemand hatte seitdem mehr etwas von ihm gehört.
    Niemand ahnte, dass der Verschwundene längst nur noch eine Hülle war, die den Geist Siebenauges beherbergte, dessen toten Leib Vali einst irgendwo verwesend gefunden hatte… Dass er den Silbermond verlassen hatte - und sein Geist pervertierte…
    Und Ghaagch, den letzten Meegh, gab es in dieser Form nicht mehr.
    Die Meeghs waren immer mörderische Geschöpfe gewesen, die menschliches Leben auszulöschen als ihre Lebensaufgabe ansahen, stets im Auftrag der MÄCHTIGEN, ihrer heimlichen Herren. Und auch ein Wesen wie Ghaagch, durch den Aufenthalt in der sterbenden Parallelwelt Talos innerlich wie äußerlich verändert, blieb immer noch den alten Traditionen verhaftet. Er hatte zwar dagegen angekämpft, aber möglicherweise hatte das, was in seiner Hülle verblieb, für Siebenauges mentale Veränderung gesorgt.
    Keiner wusste davon. Aber Vali, Norr und YeCairn mussten jetzt daran denken, was seinerzeit jenseits des Lebens geschehen war.
    Wiederholte sich das Grauen jetzt in abgewandelter Form?
    »Die Druidenseelen«, überlegte YeCairn. »Wo mögen sie sich jetzt befinden? Warum zeigen sie sich nicht? Bei so vielen erwachten Bäumen müssten sie doch inzwischen auftauchen.«
    »Haltet mich für verrückt«, sagte Vali. »Aber da ist ein böser Gedanke. Was ist, wenn sie tatsächlich hier sind, wir sie aber nicht erkennen?«
    »Wie meinst du das?«, fragte T'Carra beunruhigt.
    »Vielleicht sind sie in den Lebensbäumen…?«
    ***
    Der Hunger war immer noch da.
    Er war nur teilte eise gestillt worden. Es war ein Hunger, der sich nicht erklären ließ, der einfach nur existierte.
    Er war der Antrieb, Aktivitäten zu verstärken, auszuweiten. Gier nach Magie. Gier nach Leben.
    Der Hunger - die Gier - wurde wieder stärker.
    Stimmen flüsterten. Gedanken flossen. Pläne entstanden.
    ***
    Von einem Moment zum anderen befanden Zamorra und Julian sich wieder dort, woher Shado sie geholt hatte.
    In Julians Traum gefangen…
    Zamorra spürte, dass die Gefahr noch viel größer geworden war in den Minuten, die Julian und er in der Wohnung des Aborigines zugebracht hatten. Etwas Fremdes hatte die Kontrolle übernommen, und dieses Fremde würde nun womöglich auch Zamorra vernichten, nicht allein Julian - sofern es dem Parapsychologen nicht gelang, sich rechtzeitig wieder zu lösen.
    Er war schon sicher, dass er das konnte. Er brauchte sich nur darauf zu konzentrieren, in seinen Körper zurückzukehren. Aber dann würde er Julian hier zurücklassen müssen. Und Julian würde sterben, wie Shado es vorhergesagt hatte.
    Das konnte und wollte Zamorra nicht zulassen.
    Es musste doch einen Weg geben, diesen Traum gemeinsam zu verlassen und in die Wirklichkeit des Silbermonds zu gelangen!
    Das Amulett wirkte nicht.
    Julian allein besaß nicht die erforderliche Kraft, seinen Traum zu verlassen. Aber…
    Konnte man diesen Traum, der nicht zu verlassen war, nicht stattdessen löschen ?
    Das Dunkle wurde immer stärker, die Zeit drängte. Nicht mehr lange, und es würde sowohl Zamorra als auch Julian einfach verschlingen.
    Zamorra berührte mit beiden Händen Julians Schläfen. Dabei versuchte er, mentalen Kontakt zum Geist des Träumers zu bekommen. Er dachte nicht weiter über seinen Versuch nach, er probierte einfach aus, ob es klappte!
    Er ging davon aus, dass sich Julian während seines Träumens in einem tranceähnlichen

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