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0732 - Monsterklauen

0732 - Monsterklauen

Titel: 0732 - Monsterklauen
Autoren: W.K. Giesa
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die Seitentür des Gleiters wieder zuglitt. Im nächsten Moment zog Takkon die Maschine wieder steil himmelwärts.
    Gerade noch rechtzeitig. Weitere Baummonster griffen den Gleiter an, konnten ihn aber nicht festhalten. Ihre Klauen rutschten ab.
    »Dämonische Bestien«, stieß Vali hervor. »Ich kann es nicht glauben, dass das tatsächlich unsere Lebensbäume gewesen sein sollen.«
    Gevatter Tod sah Julian vorwurfsvoll an.
    Der Träumer fing den Blick auf und ging gleich in die Defensive. »Padrig, ich bin nicht bereit, mich hierfür verantwortlich zu erklären, weil ich nur einen oder zwei der Bäume selbst erwecken und damit feststellen wollte, dass der Ruhm tatsächlich nicht nur dir allein zusteht. Gevatter! Aber dann griff etwas von außen nach mir, und ich konnte mich aus dem Traum nicht mehr lösen, in dem immer mehr Bäume erwachten und das Unheimliche immer stärker und stärker wurde und mir die Kontrolle völlig entriss!«
    »Und doch bist du verantwortlich, weil du dich allein an etwas versuchtest, das wir zu dritt kaum schaffen konnten«, sagte YeCairn. »Du bist zu geltungssüchtig, Enkel des Asmodis.«
    Norrs Kopf ruckte herum. »Wie war das?«, knurrte er mit schnappenden Kiefern. »Enkel des…? In den Adern des Träumers fließt Dämonenblut?«
    »Ich bin kein Dämon!«, fauchte Julian.
    »Dennoch könnte das einiges erklären«, schnarrte der Sauroide.
    »Streitet euch später«, empfahl Gevatter Tod. »Vielleicht hätte ich es nicht erwähnen sollen. Vordringlich müssen wir uns jetzt um dieses Problem kümmern. Und zwar wir alle gemeinsam. Denn wenn die Ungeheuer die Organstadt erreichen…«
    Er mußte nicht weiterreden. Den anderen war klar, dass dann für die Sauroiden höchste Gefahr bestand, egal ob sié die Organhäuser der Druiden bewohnten oder von ihnen selbst errichtete Wohneier wie Reek Norr.
    »Ich erwarte Vorschläge«, verlangte der sauroide Polizeichef.
    »Wie wärs hiermit?«, fragte Takkon trocken und drückte auf den Auslöseschalter der Bordwaffen…
    ***
    Von einem Moment zum anderen ließen die Monster von Zamorra ab. Sie wichen zurück, gerade so, als seien sie auf der Flucht!
    Irritiert richtete er sich auf, sah sich um - und ließ sich gleich wieder, fallen. Ansonsten hätte ihn ein Strom winziger heller Blitze erfasst und durchschlagen…
    Aber das waren keine Blitze!
    Das waren Kältenadeln!
    In einem nicht enden wollenden Strom beharkten sie die fliehenden Ungeheuer, die wie eine verunglückte Mischung aus Humanoiden und Bäumen wirkten. Überall rings um Zamorra wurden sie getroffen, stockten mitten in ihrer Fluchtbewegung und froren ein!
    Etliche wurden gleich von mehreren Kältenadeln getroffen. Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an. Er kannte die Wirkung dieser kleinen Kapseln nur zu gut, hatte sie schon einmal am eigenen Leib erfahren. Wenn diese mehrfach getroffenen Monster von einem Windhauch oder einer leiclften Erschütterung umgestoßen wurden, würden sie zerschellen und waren für alle Zeiten zerstört!
    Normalerweise reichte eine einzige Nadel völlig aus.
    Hier feuerte so etwas wie eine Maschinenwaffe!
    Zamorra duckte sich zusammen, um so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Wenn ihn eine der Nadeln erwischte, verfiel er erst einmal für einige Zeit in Kältestarre. Das Erwachen war äußerst schmerzhaft. Wurde er aber von mehren Nadeln zugleich erwischt, bedeutete das mit höchster Wahrscheinlichkeit seinen Tod. Dermaßen tiefe Temperaturen, wie sie dann erzeugt wurden, konnte der menschliche Organismus niemals aushalten.
    Für die Sauroiden waren die Kältenadeln natürlich eine perfekte Betäubungswaffe. Sie waren nach all der langen Zeit ihrer Evolution immer noch Reptilien und damit Kaltblüter, die die Wärme bevorzugten, aber bei Minusgraden in Schlafstarre verfielen. Was also lag näher, als sie mit Kälte auszuschalten? Wenn die Kältewirkung schwand, erwachten sie wieder aus ihrer Starre.
    Für ihresgleichen war es eine äußerst humane Waffe, die nur bei Überdosierung tötete.
    Aber ebensowenig wie die Sauroiden war Zamorra daran interessiert, sich eine Überdosis in Form gleich mehrerer Kältenadeln einzufangen.
    Immer noch fauchte die Maschinenwaffe einen schier endlosen Strom dieser Nadeln hinaus, die mehr und mehr der Baummonster einfroren. Und immer noch lag Zamorra im Schußfeld.
    »Aus dem Regen unter Umgehung der Traufe direkt in die Scheiße«, murmelte er, als er unmittelbar neben seinem Gesicht gleich drei Nadeln
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