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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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starr.
    „Sie!" sagte er laut. Dann hob er beide Hände vor das Gesicht.
    „Ja, ich. Sie haben im Spiel nichts mehr verloren. Sie sind soeben aus diesem Spiel genommen worden", sagte Major Heylin Kratt, hob den kleinen Strahler und feuerte nach hinten. Er traf Leifer Khantank zwischen Kinn und Brustbein und tötete ihn.
    Der Gleiter schwebte weiter. Kratt bemerkte nicht, daß der Pilot eines schweren Lastengleiters alles gesehen hatte, nach einem winzigen Funkgerät griff und einige Minuten lang ins Mikrophon sprach.
     
    *
     
    Es sah auch niemand, wie der Mann in der farblosen, zerlumpten Kleidung eines arbeitsscheuen Aphilikers den Arm anwinkelte und einer Stimme lauschte, die aus dem winzigen Lautsprecher kam. Dann sagte dieser Mann mit einer überraschend klaren Stimme einige wichtige Sätze...
    ... die an einem anderen Teil der Stadt gehört und verstanden wurden. Der schlanke Mann mittleren Alters, der einige Roboter beaufsichtigte, drehte nur kurz den Kopf und sagte: „Verstanden. Ich kümmere mich persönlich um Casalle. Kann sein, daß ich Verstärkung brauche."
    „Wir sind bereit."
    In wenigen Minuten würde Casalle sein Büro verlassen. Die Räume lagen im militärischen Center des Flottenhafens. Es war wieder einmal eine Fernsehsendung anberaumt worden, Trevor Casalle würde über Terra Vision öffentlich seinem Gegner die Antwort geben. Seit der Sendung, in der Ructyn seine kühne Herausforderung verkündet hatte, war kaum mehr als ein halber Tag vergangen. Sergio Percellar erinnerte sich noch gut an die unmittelbar darauf folgende Störung, die in eine halbstündige, hervorragend gemachte Sendung der OGN ausgeartet war.
    Selbst Dustin Seraph hätte es nicht besser machen können.
    Wieder summte der Minikom auf.
    „Seraph und Casalle nähern sich dem Gleiter."
    „Verstanden. Die Luft ist rein!" sagte Percellar, schaltete ab und gab seinen Maschinen einige Befehle. Sie waren programmiert worden, um hier in der Umgebung die Straßen, Fußgängerbezirke, Parkplätze und die angrenzenden Teile der Grünanlagen zu säubern. Er war der Aufseher der stupiden Maschinen. Er setzte sich in die Kabine des Gleiters, auf dessen Ladefläche einige Tonnen Abfälle lagen. Von hier aus hatte er einen hervorragenden Überblick. Aber bisher hatte sich kein einziger Attentäter sehen lassen.
    Jetzt sah er Seraph, der das Bürogebäude verließ und sich umsah. Etwas in der Erscheinung und dem Verhalten dieses Mannes irritierte ihn. Ihm war, als würde er diesen Mann kennen.
    Oder schon öfters gesehen haben, obwohl er neu in der Umgebung des Admirals war.
    Dann folgte Casalle und beachtete das Spalier der Wachen und Roboter nicht einmal, das sich vom Ausgang des Bauwerks bis zu dem gepanzerten Gleiter erstreckte.
    Casalle blickte auch nicht ein einziges Mal in seine. Richtung, obwohl er wußte, daß ihn die OGN beschützte und bisher vor zwei fast tödlichen Anschlägen gerettet hatte.
    Die beiden Männer verschwanden in dem Gleiter. Die Eskorte aus sieben Fahrzeugen setzte sich in Bewegung.
    Die Gleiter rasten in halsbrecherischer Geschwindigkeit davon.
    Sergio Percellar sprach einige Worte in den Minikom und wandte sich dann wieder seiner Tarnbeschäftigung zu.
     
    *
     
    Milliarden Menschen schalteten an diesem Tag die Bildschirme ein. Entweder sahen sie die Originalsendung oder eine der zahlreichen Wiederholungen. Die Sendung war hervorragend gestaltet worden.
    Dustin Seraph hatte die Regie übernommen. In der Eile konnte er nicht alle seine Intentionen realisieren, aber er bewies, daß er in Massenmanipulation eine unerreichbar hohe Qualität herstellen konnte.
    Auf den Bildschirmen bewegte sich ein Modell der Erde zwischen den Sternen auf den Schlund zu.
    Eine aufregende Musik war zu hören, die nahezu jeden Zuhörer in ihren rhythmischen und melodischen Bann zwang und ihm die Ausweglosigkeit der Lage in den Verstand hämmerte. Die Erde war in Gefahr, flüsterte eine quadrophonisch nachhallende Stimme, und nur ein Mann auf dem Thron konnte sie retten, das „Licht der Vernunft". Von allen Lösungsversuchen war nur derjenige, den ein junger, dynamischer Mann vorschlug, erfolgversprechend.
    Wer war dieser junge Mann?
    Dramatische Szenen, starke Musik, eindringliche Stimmen und schließlich das Bild einer Phantasiegestalt, von der die Erde und die Menschheit gerettet wurden. Keine Morde mehr, keine Zwischenfälle, keine Aufregung. Ein Mann, den alle brauchten.
    Jeder einzelne wurde angesprochen und förmlich auf

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