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0733 - Ort des Schreckens

0733 - Ort des Schreckens

Titel: 0733 - Ort des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das.« Ich zeigte auf das schwarze Telefon, das nicht zu den modernsten gehörte. »Funktioniert es?«
    »Bestimmt.«
    Zwar hatten wir noch nicht Mitternacht, es würde Suko trotzdem nicht passen, wenn ich ihn um diese Zeit anrief. Er gehörte zu den Menschen, die am Abend gern ihre Ruhe hatten, wenn nicht gerade ein Fall anlag. Er meldete sich schon entsprechend brummig.
    »Hi, Partner!«
    »Nein, nicht du.«
    »Doch, ich!«
    Suko atmete schnaufend. »Wo bist du? Bestimmt nicht nebenan in deiner Wohnung. Oder bist du so faul geworden, daß du dich nicht mehr aufraffen kannst, zu mir zu kommen?«
    »Ich befinde mich noch im Theater, das heißt, in Mr. Westlakes Garderobe.« Ich warf ihm einen Blick zu. Er starrte in sein leeres Glas und bewegte den Mund, ohne zu sprechen.
    »Hat er dich nicht verzaubert? Bist du kein Kaninchen mit weißen, langen Ohren?«
    »Noch nicht.«
    »Also war dein Besuch auch kein Lattenschuß. Da steckte etwas dahinter, nehme ich mal an.«
    »Wahrscheinlich ein Volltreffer.«
    »Oh.« Suko zeigte sich überrascht. »Wie ich dich kenne, hast du einen Job für mich.«
    »Ja. Du sollst eine junge Dame besuchen.«
    »Nicht schlecht um diese Zeit.«
    »Nur solltest du achtgeben, es könnte gefährlich werden.« Ich erklärte ihm in knappen Worten, was er zu tun hatte, und als ich den Namen des Hotels erwähnte, stöhnte er auf.
    »Das kenne ich, John.«
    »Noch besser.«
    »Ich weiß nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, versammeln sich dort einige Jahre Zuchthaus.«
    »Fahr trotzdem hin und erkundige dich nach Susan Carter. Du kannst dich ruhig als Polizist zu erkennen geben.«
    »Für dich tue ich alles. Wie erreiche ich dich?«
    »Ich fahre gleich nach Hause. Ansonsten werde ich mir die Telefonnummer des Hotels notieren.«
    »Gut, bis später dann, Schlafräuber.«
    Ich mußte lächeln, legte auf und wandte mich wieder dem Mann mit dem Pseudonym Mister Mirakel zu. »Es läuft gut«, sagte ich. »Mein Kollege wird die Sache schon richten.«
    Westlake rieb seine Handflächen am Stoff der Hose trocken. »Hoffentlich«, flüsterte er, legte die Hände zusammen und verknotete die Finger. »Ich habe nämlich eine schreckliche Angst, daß etwas auf mich zukommt, dem ich nicht mehr widerstehen kann. Das mich einfach zerdrückt, verstehen Sie? Es ist zu groß, um es stoppen zu können.«
    »Immerhin sind wir zu zweit.«
    »Stimmt. Aber was sind schon zwei Menschen gegen die geballte Macht des Bösen?«
    ***
    Suko war durch das nächtliche London in Richtung Norden gefahren und hatte die düstere Gegend um das große Post Office herum erreicht und den Rover abgestellt.
    Über dem Viertel dampfte der Dunst. Noch immer fiel Sprüh aus den dunklen Wolken. Die winzigen Tropfen legten sich wie Kleber auf die Frontscheibe, so daß die Wischer Mühe hatten, eine einigermaßen klare Sicht zu ermöglichen.
    Und die brauchte Suko, denn es war dunkel. Doch es war eine ungewöhnliche Dunkelheit, sie war dunkelgrau, obwohl auch Lichter brannten, aber der Schein der Laternen drang einfach nicht weit genug. Er wurde sehr schnell von dieser anderen Finsternis verschluckt. In der Nähe des Post Office herrschte mehr Betrieb. Zahlreiche Paketwagen verließen die Einfahrten, um ihre Ladungen zu verteilen. In dem Gebäude wurde mit Hochdruck gearbeitet.
    Suko rollte durch eine schmale Straße. Er ließ das Post Office hinter sich und rollte die etwas breitere Kings Cross Road weiter. Geschäfte an den Seiten, Wohnhäuser, kleine Lokale, die meisten geschlossen. Hin und wieder verirrte sich das bunte Licht einer Reklame als farbiges Tuch über die nasse Fahrbahn.
    An einer Kreuzung hielt Suko an. Er mußte nach rechts, in die Sackgasse, in der auch das Hotel lag.
    Für Menschen mit Platzangst wäre das nichts gewesen. Es gab zwar Laternen, bis auf wenige jedoch waren alle kaputt. Das trübe Restlicht vermischte sich mit dem Dunst, und es sah so aus, als würden Geister unter den Kuppeln hertanzen.
    Suko rollte langsam.
    Zwei Jugendliche kamen ihm entgegen. Sie saßen auf einem Motorrad, tuckerten an ihm vorbei.
    Einer drehte sich um und schaute dem Rover nach.
    Reklameschilder gab es genug. Keines war erleuchtet. Diese Straße schien sich bewußt verkrochen zu haben, doch Suko sah an ihrem Ende, genau dort, wo der Wendehammer der Sackgasse liegen mußte, ein bläuliches Licht, das auch gegen die Straße strahlte.
    Es war das Hotel!
    Vor dem alten Bau mit den zahlreichen Fenstern parkten Fahrzeuge. Mit der Front waren sie

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