Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geglaubten Zeiten der sozialen Ungerechtigkeit hatten die Armen und Unfähigkeiten sich am liebsten in den innersten Stadtkernen angesiedelt, war der soziale Bodensatz in die Armenviertel der Großstädte gesunken.
    Der Wagen hielt plötzlich an. Joupje Termaar stieg aus.
    „Was wollen wir hier?" fragte Leven Strout ein wenig mißtrauisch.
    „Dich verstecken", antwortete der Zerlumpte ungerührt.
    „Oder meinst du nicht, daß du wichtig genug bist, um die Behörden in Aufregung zu versetzen?"
    Dazu hatte Leven Strout seine eigene Meinung, die er jedoch Joupje Termaar nicht anvertrauen zu müssen glaubte. Er stieg ebenfalls aus. Der Mietwagen setzte sich, nachdem das Luk geschlossen worden war, selbsttätig in Bewegung und glitt über die leere Straße davon.
    Leven Strout sah sich um. Die flimmernde Hitze des Nachmittags, der Anblick der Ruinen und die absolute Stille verbanden sich zu einem gespenstischen Eindruck. Es war ihm, als sei er auf einem fremden Planeten gelandet, dessen Zivilisation durch eine Katastrophe vernichtet worden war. Es schien auf der ganzen Welt niemand zu geben als ihn und den Zerlumpten, der neben ihm stand.
    „Warum hilfst du mir eigentlich?" wiederholte Leven Strout seine Frage von vorhin. „Du bist ein Aphiliker, nicht wahr?"
    „Ich bin ein Erkenner der reinen Vernunft", verbesserte ihn Joupje Termaar. „Und ich sagte schon: Ich helfe dir nicht! Ich führe den Plan aus."
    „Welchen Plan?"
    „Den Plan der Logik." Der Zerlumpte schien nicht weiter darüber reden zu wollen. Unvermittelt fügte er hinzu: „Komm jetzt, es wird Zeit!"
    „Wohin gehen wir?"
    „In ein Versteck, ich sagte es schon."
    „Und was wird dann?"
    „Das wirst du sehen!"
    Leven Strout überdachte seine Möglichkeiten. Die Zerstörung eines Kazwo war eine ernsthafte Angelegenheit. Die Behörden würden mit allem Eifer nach demjenigen forschen, der den Kazwo auf dem Gewissen hatte. Das alleine bedrückte Leven Strout nicht. Es war nicht er, der den Roboter vernichtet hatte.
    Aber etwas anderes war zu bedenken: Die Kazwos standen ununterbrochen mit dem nächstgelegenen Personal-Überwachungs-Rechner in Verbindung. Der Vorfall bei den RADA-Zellen war genau aufgezeichnet worden.
    Wahrscheinlich wußte man in diesem Augenblick schon, daß der Kazwo den Spion entdeckt hatte, der den Behörden in Terrania City durch die Lappen gegangen war.
    Chittagong würde einige Tage lang ein äußerst heißes Pflaster sein. Leven Strout brauchte Hilfe. Joupje Termaar bestritt zwar, daß das, was er tat, Hilfeleistung sei. Aber was auch immer das Ziel des Planes war, den der Zerlumpte erwähnte ... Leven Strout gewann den Eindruck, daß dieses Ziel auch zu seinem Vorteil war.
    „Ich gehe mit", sagte er. „Aber ich bitte dich um eines: Ich muß so bald wie möglich ein wichtiges Gespräch führen, über RADA oder sonstwie. Wirst du daran denken?"
    „Ich werde es melden", brummte Joupje Termaar. „Zu bitten brauchst du mich nicht, das hilft bei mir nichts."
    Er schritt voran. Der Weg ging durch ein Trümmerfeld, vorbei an ein paar Ruinen, die bis auf die untersten Stockwerke eingestürzt waren, bis zu einem Stück Straße, das nicht mehr als zweihundert Meter lang war und an beiden Enden von aufgehäuftem Schutt begrenzt wurde.
    Joupje Termaar stemmte sich mit der Schulter gegen ein unregelmäßig geformtes Trümmerstück, das etwa die Größe eines Mannes hatte. Der aus grauem Gußbeton geformte Stein wich zur Seite und enthüllte ein Loch im Boden, in dem eine nicht mehr ganz intakte Treppe nach unten führte.
    Der Zerlumpte stieg voran. Die Treppe mündete in einen langgestreckten Raum, dessen Umrisse Leven Strout allerdings erst erkannte, als Joupje Termaar zur Seite griff und die Beleuchtung einschaltete, die aus ein paar behelfsmäßig angebrachten Leuchtkörpern bestand. Immerhin wies das Vorhandensein der Lampen darauf hin, daß dieser Raum ziemlich oft benützt wurde.
    „Warte hier!" sagte Termaar.
    „Wie lange?"
    Der Zerlumpte trat ganz nahe auf Leven Strout zu. Mit einer Geschicklichkeit, die Strout ihm weder zugetraut, noch von ihm erwartet hätte, griff er nach dem Schocker in Strouts Gürtel.
    „Nicht lange", sagte er und trat dabei wieder einen Schritt zurück.
    Die Mündung der Waffe schnellte in die Höhe. Leven Strout hörte ein kurzes Summen, dann traf ihn ein mörderischer Schlag, der den Körper augenblicklich lahmte und das Bewußtsein ausschaltete.
     
    5.
     
    Temporäre Suspension war ein Zustand, der

Weitere Kostenlose Bücher