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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. Casalle war der Ansicht, daß Strout auf dem schnellsten Wege versuchen werde, sich mit der OGN in Verbindung zu setzen und sie zu warnen, daß es sich bei der von ihm vermittelten XQI-Meldung womöglich doch um eine Finte handeln könne.
    Dieser Meinung war Kratt auch, und eben deswegen hielt er Strouts Flucht für einen bedenklichen Vorgang.
    Trevor Casalle aber war der Ansicht, daß die OGN weiterhin an die Echtheit der Meldung glauben werde, weil eben im Bezirk Parkutta tatsächlich ein wichtiges Projekt abgewickelt wurde.
    Nach Casalles Meinung gab es in Parkutta Späher der OGN, die sich in der Zwischenzeit hatten überzeugen können, daß die OPERATION GEHIRNWÄSCHE ein echtes Unternehmen war.
    Nach Casalles Überzeugung stellte also Leven Strouts Flucht keinen ernstzunehmenden Rückschlag dar. Heylin Kratt war zwar nicht in der Lage, diesen Überlegungen zu folgen, aber wer war er, an der Weisheit des Lichtes der Vernunft zu zweifeln!
    Er wiegte sich also in Ruhe und strengte sich an, Leven Strout zu vergessen.
    Bis eines Tages die Nachricht kam, daß in Chittagong ein K2-Roboter bei dem Versuch, einen Mann festzunehmen, von einem Unbekannten erschossen worden war. Das Aufnahmegerät des Roboters hatte die Ereignisse der letzten Sekunden an den nächsten Personal-Überwachungs-Rechner übertragen. Von dem Unbekannten, der den Roboter zerstört hatte, war auf den Aufzeichnungen weder etwas zu sehen, noch etwas zu hören - mit Ausnahme vielleicht eines Schreis „Volle Deckung!", von dem man nicht wußte, woher er kam.
    Um so eindeutiger konnte man jedoch den Mann identifizieren, den der Roboter zu verhaften versucht hatte. Es war Leven Strout.
    Ziemlich verwirrt starrte Leven Strout seinen Retter an. Der Zerlumpte hielt dem Blick ruhig stand. Dann nickte er und sagte: „Also doch richtig eingeschätzt!"
    „Wie ... was ....wer bist du?" stieß Strout hervor.
    „Joupje Termaar. Nützt dir das was?"
    „Warum ... warum hilfst du mir?"
    „Sagt wer, daß ich dir helfe? Ich habe nur nach Plan gehandelt."
    Leven Strout bekam sich allmählich wieder in den Griff.
    Er erinnerte sich an die erste Bemerkung, die der Zerlumpte gemacht hatte.
    „Richtig eingeschätzt! Wen oder was hast du richtig eingeschätzt?"
    „Dich! So verwirrt und durcheinander wie du kann nur ein Emotio-Narr dreinschauen. Richtig?"
    Leven Strout fühlte sich nicht beleidigt. In seiner Rolle als Aphiliker hatte er das Schimpfwort selbst oft gebraucht.
    „Richtig", gab er zu. „Und jetzt?"
    „Verschwinden wir", antwortete Joupje Termaar mit seiner hohen, meckernden Stimme. „Und zwar auf dem schnellsten Wege, denn hier wird es in wenigen Augenblicken von Spürhunden nur so wimmeln."
    Er schritt voran und schien es als selbstverständlich zu nehmen, daß Leven Strout ihm folgte. An das Kommunikationszentrum schloß sich auf der anderen Seite ein verwilderter Park an. Aphile Stadtverwaltungen waren jener emotionsbeladenen Anschauung abhold, die verlangte, daß man städtischen Grünanlagen sorgfältige Pflege angedeihen lassen müsse.
    Der Park hatte sich in einen Dschungel verwandelt. Der Zerlumpte jedoch fand zielsicher einen Trampelpfad, der durch das tropische Pflanzengewirr führte. Auf der anderen Seite mündete er am Rand einer breiten Verkehrsstraße. Joupje Termaar blieb stehen und sah Leven Strout blinzelnd an.
    „Bis hierher folgen sie uns mühelos", sagte er. „Hast du Geld für einen Mietwagen?"
    Leven Strout zog eine Münzmarke aus der Tasche. Von der nächsten Rufsäule bestellte Termaar einen Mietwagen. Sie fuhren aber nur zwei Kilometer, dann wechselten sie das Fahrzeug, und nach weiteren zwei Kilometern von neuem. Strout kannte die Adressen nicht, die Termaar dem Autopiloten angab, aber er bemerkte, daß sie immer weiter in die Innenstadt gelangten. Der Verkehr, der an der Seite des Mietwagens über die Straße glitt, wurde dünner, die Straße selbst verlor an Breite.
    Die Gebäude ringsum gewannen an Unscheinbarkeit und verloren dabei an Höhe.
    Sie hatten die Grenze des Ghettos erreicht. Jenseits erstreckte sich der Bereich, in denen selbst die Ordnungsorgane der Aphilie sich einzugreifen hüteten, weil sie keine Aussicht hatten, den menschlichen Dschungel in den Armenvierteln jemals wieder in Ordnung zu bringen. Die Straße führte jetzt durch Bereiche, die kaum mehr als Trümmerfelder waren. Seit dem Anbruch der Aphilie waren hier keine Instandhaltungsarbeiten mehr geleistet worden. Wie in den längst überwunden

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