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0736 - Jäger der Nacht

0736 - Jäger der Nacht

Titel: 0736 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Assistentinnen wieder als normale Frauen zurückgekehrt sind und sich bei ihm gemeldet haben, finde ich gut.«
    »Abwarten!«
    Wir hatten es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel. May Feldman lebte in einem Gebiet, das vor mehr als zwanzig Jahren den Namen Wohnpark bekommen hatte.
    Wohnen stimmte schon, Park aber nicht. Es gab überhaupt kein Grün, dafür viel Beton. Da erinnerten die Häuser an hochkant gestellte Streichholzschachteln. Man hatte sie in Reih und Glied gestellt, vergleichbar mit einer Militärparade. Dazwischen erstreckten sich Straßen. Gebaut wie mit dem Lineal gezogen. Sie waren öde und schrecklich kahl. In der Dunkelheit sahen sie manchmal aus wie Tunnels.
    »Und hier sollen wir sie finden?« murmelte Suko.
    »Es gibt eine Hausnummer.«
    »Wie schön – welche denn?«
    »Hatte ich dir das nicht gesagt?«
    »Nein, das hattest du vergessen. Bewußt vergessen, wie ich dich kenne, Alter.«
    »Oh, das tut mir leid. Es ist die Nummer acht.«
    »Dann halt mal an.«
    Ich wußte, was Suko vorhatte und stoppte. Er stieg aus, wanderte über einen plattierten Weg und ging dorthin, wo der Eingang zu einem der Hochhäuser im Glanz einer Leuchte lag. Das Licht strahlte von einem Vordach aus nach unten und hinterließ einen glänzenden Teppich.
    Es war kein Wetter für Jugendliche und Kids. Niemand hielt sich an der Haustür auf. Ich entdeckte beschmierte Wände. Die einzelnen Worte erzählten genug über den Frust, der die Sprayer gepackt hatte.
    Suko kam zurück. »Fahr noch zwei Häuser weiter«, sagte er beim Einsteigen.
    »Okay.«
    Wir schoben uns dahin. Autos standen an den Straßenrändern.
    Lücken gab es kaum. Vor dem Haus mit der Nummer acht hatten wir es ebenfalls schwer, einen Parkplatz zu finden. Ich mußte schon sehr vorsichtig rangieren, um nicht gegen den einen oder anderen Wagen zu stoßen, der dort parkte.
    Wenig später schauten wir an der Front hoch.
    Dunst lag in der Luft. Es roch so ungewöhnlich. Nicht nach Rauch und auch nicht nach Fäulnis. Der Geruch war irgendwie anders.
    Schwer und drückend.
    Suko stand vor der Haustür. Dort lungerten zwei Typen herum.
    Junge Männer um die Zwanzig, die ihre Gummis kauten und uns finster anblickten.
    Suko sprach sie an. »May Feldman, wohnt die hier?«
    »Kann sein.«
    »Danke.«
    Er suchte eines der großen Klingelschilder ab. Die beiden Knaben grinsten sich an. Sie standen in Sukos Rücken. Bekleidet waren sie mit Bomberjacken, und ihre Köpfe waren kahl geschoren. Das waren die Richtigen.
    Der eine holte einen Schlagring hervor. Er kam nicht mehr dazu, ihn über die Hand zu streifen, denn ich räusperte mich. Dann hörten sie meine Stimme.
    »Ich würde es nicht tun!«
    Sie drehten sich um.
    Auch Suko drehte sich. »Mein Kollege hat recht«, sagte er. »Es wäre nicht gut für euch.«
    Sie schauten uns an, überlegten, dachten über Konsequenzen nach, dann hoben sie die Schultern und gingen.
    »Hast du sie?«
    »Warte noch.« Suko war dabei, die Namen durchzugehen, die aufgeführt worden waren. Man hatte die Fläche in Etagen aufgeteilt, und Suko fand sie in der Nummer acht.
    »May Feldman und Anne Wilde.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Klingeln?«
    Ich schüttelte den Kopf. Die Haustür war nicht verschlossen. Wir brauchten uns nur gegen sie zu lehnen, um sie aufdrücken zu können. Im Flur roch es kaum anders. Wer hier lebte, der mußte wirklich einstecken können. Möglicherweise hatte er sich auch daran gewöhnt. An die Kritzeleien, an die hohen Wände, die Flure, den Schmutz auf dem Boden.
    Darüber konnte man sich nur aufregen. Wenn ich in einem derartigen Silo gelebt hätte, wäre auch der große Frust über mich gekommen. Da hatten sich die Architekten damals etwas ausgedacht, über das man nur den Kopf schütteln konnte.
    Einen Lift gab es natürlich. In der Kabine war es feucht. Außerdem war sie zu eng. Es stank dort nach altem Öl. Die Kabine schaukelte, sie schwankte, sie schien zu ächzen, so daß wir uns beide anschauten und wahrscheinlich das gleiche dachten.
    Nur nicht nach unten in die Tiefe rasen und auf dem Boden zerschellen. In diesem engen Kabuff konnten Alpträume leicht zur Wahrheit werden.
    Wir überstanden die Reise, stiegen aus und mußten in einen langen Flur gehen. Hier spielten Kinder. Ihr Geschrei brandete uns entgegen. Die Kleinen waren voller Action und ließen sich auch von uns nicht stören. Sie spielten Fangen, rasten von einer Seite zur anderen, brüllten sich dabei an, prügelten sich auch und markierten die

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