0737 - Unternehmen NUG
Spionsonde bekannt war, war nicht ihre Auffindung das Problem, sondern unbemerkt an sie heranzukommen - denn man agierte praktisch vor den Augen der Laren.
Noch in der gleichen Nacht flogen Anson Argyris und die vier anderen los.
Noch vor Sonnenaufgang sollten alle ins Hauptquartier zurückgekehrt sein, damit am folgenden Tag die Auswertung vorgenommen werden konnte.
*
Der Vario-Roboter verzichtete im Gegensatz zu den anderen auf einen Kampfanzug, weil sein Grundkörper alle für diesen Einsatz benötigten Einrichtungen für Flug, Verteidigung und Ortungsschutz besaß. Er begnügte sich lediglich damit, den Gürtel mit der zwanzig Zentimeter großen Schnalle anzulegen, die einen siganesischen Mikrogenerator zur Erzeugung eines Schutzschirms barg.
Diese runde Gürtelschnalle von goldener Farbe zeigte das Bildnis von Roi Danton, dem ehemaligen König der Freifahrer, der irgendwo mit Terra in der Weite des Kosmos verschollen war.
Der Vario-Roboter gab den Impuls zur Aktivierung des Antigravprojektors und schoß lautlos in den Nachthimmel von Olymp hinein.
Er aktivierte gleichzeitig das normalenergetische Radar und die in seinem Robotkörper untergebrachten Hypertaster.
Augenblicklich erreichten die ersten Daten seine Positronik.
Zwanzig Kilometer vor ihm lag das erste unterplanetarische Fort der Laren. Das kam für den Vario-Roboter nicht überraschend, denn die Lage dieses Forts war ihm längst bekannt. Nur über seine Beschaffenheit und Stärke besaß er ungenügende Angaben.
Jetzt konnte er sich die Daten selbst beschaffen. Masse- und Energiedaten lieferten desto genauere Ergebnisse, je näher er der Abwehrstation kam.
Sie besaß eine Grundfläche von tausend Quadratkilometern und eine Höhe von vierzig Metern und lag hundert Meter unter der Oberfläche. Die Bewaffnung war beeindruckend - rund zwanzig Geschütze konnte der Vario-Roboter eruieren. Ebenso mächtige Schutzschirmprojektoren und eine Unzahl weiterer Verteidigungsanlagen und ein kompliziertes System von vollrobotischen Elementen.
Daraus schloß er, daß nur wenige Mann zur Bedienung dieser Station benötigt wurden.
Warum aber dann die dreißigtausend Elitesoldaten?
Obwohl er einen fast vollkommenen Ortungsschutz besaß, wagte sich der Vario-Roboter nicht zu nahe an die Station heran.
In zwei Kilometer Entfernung wußte er zwei Spionsonden. Da er die Frequenz kannte, auf der sie strahlten, fand er sie sofort.
Er nahm sie jedoch nicht an sich, sondern entleerte nur ihre Speicher in seine Positronik und deponierte sie wieder an ihren Plätzen.
Ähnlich ging er mit den anderen Spionsonden vor. Einige lagen zu weit von den subplanetaren Verteidigungsanlagen entfernt, so daß sie wegen ihrer geringen Reichweite keine Daten sammeln konnten. Um sie kümmerte sich der Vario-Roboter nicht.
Er begann auch noch nicht mit der Auswertung der erhaltenen Daten, sondern setzte die Erforschung der Tiefbunkeranlagen fort.
In dem Gebiet, das er sich selbst zugewiesen hatte, existierten insgesamt zwanzig solcher subplanetarer Abwehrforts, die in regelmäßigen Abständen voneinander standen und bogenförmig angeordnet waren, so daß sich, dachte man sich die bogenförmige Linie fort, ein Kreis ergab, der das gesamte NUG-Becken umschloß.
Das war eine überraschende Entdeckung für den Vario-Roboter, denn die wenigen Verteidigungsanlagen, die bisher bekannt waren, hatten nicht auf eine solche Anordnung schließen lassen.
Die Bodenforts glichen einander fast wie ein Ei dem anderen.
Alle besaßen sie umfangreiche Roboteinrichtungen, technische Anlagen und Offensiv- wie Defensivwaffen, die einen ungeheuren Energiebedarf hatten.
Doch hatte der Vario-Roboter bei keinem der Abwehrforts eine Energiequelle entdecken können. Wo standen also die Kraftwerke, die die Verteidigungsanlagen mit Energie versorgten?
Die Antwort darauf lag auf der Hand.
Als Perry Rhodan das Treibstoffdepot im Zentrum des NUG-Beckens einrichtete, mußte er auch für die Energieversorgung der Waringschen-Koma-Verdichtungsfelder sorgen, die die Ballung der ungeheuren Masse von positiven Protonen in ihren Stahlkugeln garantierten.
Dafür sorgten zwei Großkraftwerke. Das eine war dauernd in Betrieb, das andere stand in Reserve. Diese beiden Kraftwerke existierten noch immer, und das eine lief auch auf Hochtouren und versorgte das Treibstoffdepot mit Energie.
Das andere stand auf Abruf bereit - und es konnte keinen Zweifel geben, daß die Laren es für ihre Verteidigungsanlagen
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