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0738 - Luzifers furchtbares Erbe

0738 - Luzifers furchtbares Erbe

Titel: 0738 - Luzifers furchtbares Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spüren.
    Das Gras war hier weich. Das Uferbett hatte sich verbreitet. Sie merkten kaum, daß sie zu Boden sanken und sich dabei gegenseitig auszogen. Es waren nicht viele Kleidungsstücke, die sie lösen mußten. Sie küßten sich, sie streichelten sich, sie hatten Hunger aufeinander und versanken schließlich in einen tosenden Wirbel, wie ihn nur die Liebe zwischen zwei Menschen produzieren konnte…
    ***
    Jiri Sabka hatte um ein Glas Wasser gebeten. Ich hatte es ihm besorgt. Als ich zurückkehrte, war er noch immer blaß, und auf seiner Stirn lag der Schweiß wie ein Fettfilm. Die Erinnerungen hatten ihn überwältigt, und er hatte mehr dabei gesprochen als sonst, so daß Suko und ich mittlerweile eingeweiht waren.
    »Ich weiß auch nicht, wie es möglich ist«, sagte er, als das Glas leer war und er es weggestellt hatte, »daß ich mich immer so direkt erinnern kann. Es überfällt mich dann, und ich komme einfach davon nicht los. Könnt ihr das verstehen?«
    »Es muß ebenfalls eine besondere Gabe sein«, bemerkte Suko. Er hatte in meinem Sinn gesprochen.
    »Stimmt.«
    »Aber nun sind Sie aus Garsdale Head weg und hier in London. Weshalb kamen Sie her?«
    »Ich wollte Hilfe holen. Ich… ich konnte es allein nicht mehr schaffen. Ist das denn so schwer zu begreifen?«
    »Das nicht.«
    »Dann lebt dieser Anführer noch, von dem Sie in Ihren Erinnerungen gesprochen haben?«
    »Leider.«
    Suko und ich warfen uns einen Blick zu. Ohne es ausgesprochen zu haben, waren wir beide der Meinung, daß wir praktisch bei ihm den Hebel ansetzen mußten.
    Das sagten wir ihm auch.
    Jiri hob die Schultern. Er knetete seine Hände zusammen. »Da muß ich leider passen, ich habe ihn nicht erwischt. Er… er war immer schlauer als ich.«
    »Sie haben es aber versucht?«
    »Natürlich.«
    »Wie und wo taten Sie es?«
    Er stand auf und trat an eines der Fenster. Hinausschauen konnte er nicht. Erstens waren die Fenster ziemlich hoch, und zum zweiten wurden zwei Drittel der Scheibe durch Milchglas ersetzt, und das ausgerechnet im unteren Teil. »In Garsdale Head. Es lief nicht so gut. Ich habe mich dann entschlossen, den Ort zu verlassen.«
    »Und Sie sind sofort nach London gereist?« Die Skepsis in meiner Stimme bekam ich durch seine Antwort bestätigt.
    »Nicht direkt. Einige Umwege mußte ich schon machen, weil sie mir auf den Fersen waren. Deshalb bin ich auch geflohen oder weggelaufen. Egal, wie Sie es sehen.«
    »Verständlich«, sagte ich.
    »Tatsächlich?«
    »Wie meinen Sie das?«
    Jiri drehte sich um. Er schaute mich scharf an, als wollte er auf den Grund meiner Seele blicken.
    »Sie, John, denken über etwas nach, davon bin ich fest überzeugt.«
    »Was könnte das sein?«
    Er sagte einen Namen. »Rita.«
    Ich gab ihm recht. »Genau, Rita. Was ist mit ihr geschehen? Wissen Sie mehr über sie?«
    »Nein.«
    Die Antwort war sehr knapp gewesen. Ich konnte mir vorstellen, daß er ein schlechtes Gewissen hatte. Wahrscheinlich war nicht alles so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    »Wollen Sie nicht sprechen?«
    Jiri räusperte sich. »Es ist mir unangenehm.«
    »Spielt das denn eine Rolle bei der Größe dieser Aufgabe, die Sie übernommen haben?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Ich schäme mich so. Es wirft kein gutes Licht auf mich. Es ist meine Achillesferse.«
    »Die hat jeder, Jiri.«
    »Woher haben Sie das Wasser?« fragte er.
    Ich zeigte ihm den Weg zum Waschraum. Als wir allein waren, hob Suko seine Augenbrauen und atmete tief durch. »Verdammt noch mal, John, was kommt da auf uns zu?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin der Meinung, daß wir sie nicht stoppen können, weil wir gar nicht wissen, wie viele Kreaturen der Finsternis es auf dieser Welt gibt. Das hängt doch alles in der Schwebe. Wir kommen da einfach nicht mit zurecht.«
    »Aber du hast dich auf Garsdale Head konzentriert?«
    »Was bleibt uns denn? Dort haben sich die Kreaturen konzentriert. Da gab es so etwas wie einen Anführer. Sicherlich hat es seinen Grund gehabt, weshalb er gerade dort aufgetreten ist. Es muß ihn also etwas dort halten.«
    Suko nickte. Er hing seinen Gedanken nach. Erst als er sie formuliert hatte, sprach er sie auch aus.
    »Du weißt mehr als ich. Vielleicht habe ich deshalb einen geringen Vorteil, so daß ich meine Folgerungen nicht überdenke. Könnte Garsdale Head nicht so etwas wie eine Insel sein, eine unter vielen?«
    Bestürzt schaute ich ihn nicht an, vielmehr besorgt. »Ja, das ist möglich. Daran habe ich auch

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