0739 - Operation Doppelgänger
ihn begraben", antwortete Sthomalkuch. „Er muß verschwinden, sonst ist morgen die Hölle los."
„Glaubst du etwa, daß sie ihn nicht vermissen werden? Die Laren werden Krach schlagen. Verlaß dich darauf."
„Vielleicht sollten wir ihn mit einem Desintegratorstrahler auflösen", schlug Üpre vor. „Damit würden wir alle Spuren beseitigen.", „Ich habe eine bessere Idee. Wir könnten den Energiezaun für einige Minuten zusammenbrechen lassen. Die Echse dort würde sich dann bestimmt auf den Toten stürzen."
„Oder auf uns."
Üpre firs Sthomalkuch sah die Zähne Tappers in der Dunkelheit aufblitzen, als dieser antwortete: „Das stört mich nicht. Fraglos würde das Biest dich wählen, während sich bei mir und dem Jungen das Zuschnappen kaum lohnen würde."
Das gewaltige Raubtier witterte das Blut des Toten. Es brüllte wild auf, so daß Sthomalkuch und Tapper sich die Ohren zuhielten.
Mit seinen mächtigen Tatzen versuchte es, über den Energiezaun hinwegzugreifen, zuckte jedoch zurück, als es dabei einen Schlag bekam. Die Schmerzen steigerten seine Wut und seine Gier.
Es schrie erneut, und gleichzeitig ergoß sich ein wahrer Strom von Speichel über die beiden Männer und den Jungen.
Tro lat doune fluchte laut und unbeherrscht in einer Art, die Sthomalkuch nie zuvor bei ihm beobachtet hatte. Während sich der First die übelriechende Flüssigkeit aus dem Gesicht wischte, blickte er seinen Lackey staunend an.
„Schneller", sagte Tapper firs Eumre. „Kannst du nicht schneller graben, Tro?"
„Wenn Sie mich mal ablösen würden, könnten wir Zeit sparen", erwiderte der Diener.
„Da hört sich doch alles auf", rief Tapper empört.
„Warum eigentlich nicht?" fragte Sthomalkuch. „Er hat doch recht. Warum sollte er alles allein machen? Ich werde ihm helfen."
Er deutete zum Kopf der Echse hinauf.
„Kümmere du dich um das Biest. Wenn es noch mehr Lärm macht, werden bald noch mehr Laren hier auftauchen."
Er nahm Tro die Schaufel ab und stieg in das Loch, das dieser bereits gegraben hatte. Energisch arbeitete er weiter. Tapper firs Eumre schüttelte mißbilligend den Kopf. Er wollte sich noch nicht damit abfinden, daß ein First eine niedere Arbeit übernahm, obwohl ein Späterer dabei war. Bevor er sich nochmals dazu äußern konnte, griff die Echse an. Sie hatte sich einige Meter vom Zaun zurückgezogen, rannte nun aber mit voller Wucht dagegen. Mit einem dumpfen Krach landete ihr Körper an dem Prallfeld, während der Kopf mit dem langen Hals über die obere Kante hinwegschoß.
Tapper firs Eumre warf sich zu Boden. Er hob seinen Energiestrahler, schaltete ihn blitzschnell um und überschüttete den Schädel des Raubtiers mit Paralysestrahlen.
Gleichzeitig blitzte es aber unmittelbar neben ihm auf. Die Echse war in den Luftraum über dem Larengebiet eingedrungen und hatte damit den großen Energiestrahler aktiviert. Für Sekundenbruchteile wurde die Nacht zum Tag. In der unglaublichen Helligkeit verblaßten alle Farben. Tapper firs Eumre schrie auf und preßte sich die Hände vor die Augen. Tro lat doune stürzte stöhnend zu Boden. Er tastete mit den Händen um sich.
„Ich bin blind", rief er voller Panik.
Üpre firs Sthomalkuch hatte es weniger hart erwischt, da er sich gerade tief gebückt hatte, als der Schuß fiel. Er war von dem gleißenden Licht nur am Rande erfaßt worden. Dennoch erging es ihm kaum anders als seinem Lackey. Er konnte nichts sehen.
Seine gesamte Umgebung erschien ihm tiefschwarz.
„Still doch, Tro", sagte er heftig. „Willst du uns verraten?"
Der Junge wälzte sich wimmernd auf dem Boden hin und her.
Allmählich konnte Üpre wieder besser sehen. Einzelheiten wurden in der Dunkelheit erkennbar. Die Echse lag auf der anderen Seite des Zaunes auf dem Rücken und streckte die Beine in die Luft. Sie war tot.
„Tapper? Wie geht es dir?" fragte Sthomalkuch.
„Es geht schon wieder", antwortete der First. „Die Augen tun mir noch weh. Sie tränen stark."
„Tro?"
Er legte dem Lackey die Hand auf den Rücken. Der Junge drehte sich herum. Seine Augen waren weit geöffnet.
„Ich glaube, ich kann die Sterne schon wieder sehen", erwiderte er leise. „Es scheint nicht ganz so schlimm zu sein wie ich dachte."
„Es war der Schock", erklärte der First tröstend.
Er nahm die Schaufel und grub weiter. Dabei machte er sich heftige Vorwürfe. Sie hatten damit rechnen müssen, daß der Energiestrahler reagierte. So etwas passierte beinahe jeden zweiten Tag. Von
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