0739 - Operation Doppelgänger
herbeischleppen müssen, solange er diesen Bungalow nun schon bewohnte. Es gab in Enjocko niemanden, der die Wasserleitung hätte reparieren können. Die Laren hatten einige hochqualifizierte Fachkräfte für Arbeiten ausgebildet, die für sie selbst wichtig waren. So kannte Sthomalkuch sich wie kein anderer mit positronischer Kommunikationstechnik aus. Er war oft genug in den Forschungslaboratorien, Produktionsstätten und sogar in den SVE-Raumern der Laren gewesen, um dort spezielle Arbeiten durchzuführen. Funktionsgleiche Geräte aus terranischer Produktion aber hätte er nicht reparieren können.
Und so war es mit allen Enjockern, sowohl mit den Firsts wie auch mit den Späteren. Alle kannten sich nur auf einem winzigen Spezialgebiet aus, keiner hatte ein umfassenderes Wissen.
Darüber hinaus waren alle auf die Technik der Laren ausgerichtet. Fiel jedoch in der Stadt Enjocko etwas aus, dann war niemand in der Lage, den Schaden zu beheben. Man lebte von dem Erbe der ersten Siedler. Man verbrauchte die Vorräte, die hier vor mehr als hundert-fünfzig Jahren angelegt worden waren.
Ein plötzlich wieder funktionierender Wasserhahn war daher für Üpre firs Sthomalkuch wie ein Geschenk des Himmels. Voller Freude beobachtete er, wie sich die Badewanne füllte. Er warf sein Nachtgewand ab und ließ sich in das Wasser sinken, wobei er vor Behagen stöhnte und seufzte. Tro lat Doune schüttete duftende Flüssigkeiten in das Bad und setzte das Massagewerk in Betrieb.
Danach eilte er in die winzige Küche und schenkte seinem Herrn ein Bier ein. Er brachte es ihm in die Hygienekabine, nachdem er selbst einen kräftigen Schluck genommen hatte.
Sthomalkuch klatschte begeistert in die Hände, als er den Morgentrunk sah.
„Dafür werde ich dich firstlich belohnen", versprach er und griff mit beiden Händen nach dem Krug. Als er ihn etwa bis zur Hälfte entleert hatte, trat plötzlich ein Lare ins Bad. Sthomalkuch erschrak so heftig, daß ihm der Krug entfiel. Das Gefäß stürzte ins Wasser und versank, bevor er es verhindern konnte.
Die gute Laune Sthomalkuchs war verflogen.
„Was sind das für Methoden?" fragte er grob. „Seit wann dringt man ungefragt in das Haus eines Firsts ein?"
„Steigen Sie aus dem Wasser", befahl der Lare. Der First hatte ihn nie zuvor gesehen. Es war ein großer, athletisch gebauter Mann, der eine dunkelblaue Kombination trug. In der rechten Hand hielt er einen Energiestrahler, in der linken eine Neuropeitsche.
„Scheren Sie sich zum Teufel", brüllte Sthomalkuch furchtlos.
„Wenn Sie nicht augenblicklich tun, was ich von Ihnen verlange, dann werden Sie es bereuen", drohte der Lare. Er preßte seine gelben Lippen fest zusammen. Seine Augen blitzten vor Zorn.
„Ich werde mich bei Hatrak-Skoor beschweren", erklärte der First. „Und jetzt wirf den Kerl hinaus, Tro."
Der Lare hieb seine Neuropeitsche wuchtig ins Wasser. Der Stromstoß raste durch den Körper Sthomalkuchs. Schreiend bäumte sich der First auf. Seine Arme schlugen unkontrolliert aufs Wasser, bis der Lare die Peitsche zurückzog.
Wimmernd sank der korpulente Mann zurück.
„Schieß ihn über den Haufen, Lakkey", befahl er mühsam.
Der Lare setzte die Neuropeitsche erneut ein. Dieses Mal aber ließ er sie länger im Wasser liegen. Der Körper Sthomalkuchs tobte.
Der First schrie gellend auf. Er versuchte, sich aus der Wanne zu retten, aber es gelang ihm nicht, seine Muskeln so unter Kontrolle zu bringen, daß er sich am Wannenrand halten konnte.
Er stieß mit Armen und Beinen um sich. Das Wasser spritzte bis an die Decke hoch.
Als Sthomalkuch mit dem Kopf dröhnend gegen den Wannenrand schlug, wurde es Tro lat Doune zuviel. Mit einem energischen Ruck riß er dem Laren die Peitsche aus der Hand und warf sie hinter sich auf den Boden.
„Wollen Sie den First ermorden?" fragte er mit schriller Stimme.
Der Lare hob seinen Energiestrahler und richtete ihn auf den Jungen. Seine Augen wurden ganz schmal.
„Wenn Sie nicht augenblicklich aus dem Wasser steigen, Sthomalkuch, dann erschieße ich Ihren Lackey."
Das genügte. Der First kroch mit letzter Kraft aus der Wanne.
Keuchend blieb er auf dem Boden liegen.
„Das werden Sie mir büßen", sagte Sthomalkuch.
Der Lare stieß ihn mit dem Fuß an.
„Sie glauben gar nicht, welch häßlichen Anblick Sie bieten, First. Ich sehe einen fetten, nackten Mann triefend vor Nässe vor mir auf dem Boden liegen, und ich höre ihn Drohungen von sich geben.
Ich erzittere vor
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