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0739 - Operation Doppelgänger

Titel: 0739 - Operation Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Furcht."
    Er ging bis zur Tür zurück und streckte Tro lat Doune fordernd die Hand entgegen. Der Lackey bückte sich, nahm die Neuropeitsche auf und reichte sie ihm.
    „Ich könnte Sie, so wie Sie sind, durch die Stadt treiben, Sthomal-kuch", sagte der Lare, „aber dann wüßte wohl jeder, daß Sie ein Verräter sind. Hatrak-Skoor erwartet Sie. Ziehen Sie sich an und laufen Sie zu ihm, so schnell Sie können. Er ist ungeduldig und sehr verärgert. Es wäre gut für Sie, ihn nicht noch mehr zu reizen."
    Damit drehte er sich um und verließ das Haus.
    „Das wird ihn das Leben kosten", sagte Sthomalkuch.
    Sein Gesicht hatte sich vollkommen verändert. Er sah keineswegs mehr gutmütig und freundlich aus. Die Maske war gefallen. Darunter wurde die Miene eines äußerst harten Mannes sichtbar. Selbst Tro lat Doune, der ihn genügend kannte, erschrak.
    „Ich muß etwas essen", erklärte der First. „Bereite etwas vor.
    Ich ziehe mich an."
    Er ließ sich im Luftstrom der Hygienekabine trocknen und streifte sich danach seine Kleider über. Dabei beeilte er sich keineswegs, sondern verhielt sich so ruhig wie sonst auch.
    Allerdings verschlang er anschließend sein Frühstück, ohne sich, wie üblich, an einen Tisch zu setzen. Er ließ sich ein Bier servieren und machte sich dann zusammen mit Tro auf den Weg.
    Der Diener trug wieder den Kanister auf dem Rücken, so daß er ihn auch unterwegs mit seinem geliebten Getränk versorgen konnte.
    In den Straßen war es auffallend ruhig. An einigen Kreuzungen standen Gleiter, in denen bewaffnete Laren saßen. Sonst waren nur noch ein paar Kinder und alte Frauen zu sehen. Der Himmel war wolkenverhangen und düster. Ein leichter Nieselregen ging herunter, der Sthomalkuch jedoch nicht störte, obwohl er nur mit dünnem Zeug bekleidet war.
    An ihm lief das Wasser jedoch ab, so daß er darunter trocken blieb.
    Die meisten Häuser standen hinter Büschen, Bäumen oder Hecken, so daß man kaum in das Innere blicken konnte.
    Sthomalkuch konnte nicht erkennen, wie es drinnen aussah, aber er konnte es sich denken. Die Bewohner von Enjocko litten unter den Gegenaktionen, die die Laren' wegen des nächtlichen Überfalls eingeleitet hatten. Sie verhielten sich so ruhig wie möglich, um den Laren nicht aufzufallen. Unter diesen Umständen konnte es niemandem verborgen bleiben, daß er sich offen auf den Straßen bewegte.
    „Es sieht so aus, als wollte Hatrak-Skoor mich fallenlassen, Tro", sagte Sthomalkuch gleichgültig. „Wirft uns das um?"
    „Mich nicht", antwortete der Diener grinsend.
    „Mich auch nicht", fügte der First hinzu.
    Ein Feuerwerkskörper stieg rauschend in die Luft. Er kam aus einer unbewohnten Gegend der Stadt, in der nur verfallene Schuppen und eine alte Fabrik vorhanden waren. Sthomalkuch blieb stehen. Die Rakete platzte in einer Höhe von etwa hundert Metern auseinander, und eine flammende Sonne entstand. Sie war lichtgrün und weitete sich rasch aus.
    „Das Vhrato-Symbol", sagte Tro. „Das ist die Antwort für die Laren. Alle hoffen auf den Sonnenboten."
    Die Sonne war kaum erloschen, als eine weitere Rakete aufstieg. Und wieder bildete sich eine grüne Sonne über der Stadt, die unter der Herrschaft der Laren litt. Es schien, als wispere es aus jedem Haus: „Vhrato!"
    Drei Gleiter rasten über die Häuser hinweg. Sie näherten sich dem Gelände, in denn die Feuerwerkskörper abgefeuert worden waren.
    „Die Laren werden nervös", stellte der First befriedigt fest.
    Er schritt schneller aus. Als er an einem Gleiter vorbeikam, in dem vier Laren saßen, ließ er sich von Tro ein Bier einfüllen.
    Dabei tat er, als seien die dunkelhäutigen Beherrscher von Enjock gar nicht vorhanden. Genießerisch trank er den Krug leer, klopfte sich behaglich auf den Bauch und ging weiter.
    Hatrak-Skoor ließ sich nicht anmerken, was er empfand, als Sthomalkuch durch die Videokabine zu ihm hereinkam. Er lehnte an seinem Arbeitstisch und blickte den First kühl an, so wie er es bei allen Begegnungen zuvor auch auch getan hatte.
    „Das Benehmen einiger Leute ist heute ungewöhnlich", eröffnete Sthomalkuch das Gespräch. „Ich hatte Grund, mich zu wundern."
    Er setzte sich in den Sessel vor dem Tisch. Tro kauerte sich auf den Boden. Seine grünen Augen waren hellwach. Er trug eine flache Mütze mit einem weit vorspringenden Schirm. Darauf stand sein Name. Sein Nachname war groß geschrieben.
    „Die Aktion ist zu meiner vollen Zufriedenheit abgelaufen", sagte der Lare, ohne auf die

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