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0739 - Varneys Rache

0739 - Varneys Rache

Titel: 0739 - Varneys Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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von der Magnetplatte am Gürtel und stellte ihn auf Laser-Modus.
    Varney lachte höhnisch, als er die Waffe aus der Schmiede der DYNASTIE DER EWIGEN auf sich gerichtet sah.
    Das Lachen wird dir noch vergehen, Raffzahn, dachte Zamorra. Gegen die Hochenergiestrahlen des Blasters würde dem Vampir auch keine Abschirmung helfen.
    »Fahr zur Hölle, Blutsauger«, rief Zamorra und drückte ab. Im selben Moment umklammerte etwas seine Beine. Zamorra verriss den Schuss. Der blassrote, nadelfeine Strahl fuhr wenige Zentimeter neben Varney in die Wand und setzte die Tapete in Brand.
    »Retten Sie mich, Zamorra, bitte, retten Sie mich.« Ein strenger Geruch drang in Zamorras Nase. Die Blase des Bürgermeisters hatte die Anspannung offensichtlich nicht ausgehalten.
    Kein Wunder, bei dem, was er vorher in sich reingeschüttet hat, dachte Zamorra.
    Der Parapsychologe riss sich los und wollte seinen Gegner erneut ins Visier nehmen. Doch es war zu spät. Mit einem katzengleichen Sprung landete Varney auf dem Fensterbrett.
    »Nicht schlecht, Zamorra«, flüsterte er. »Wirklich nicht schlecht. Wir sehen uns!«
    Einen Sekundenbruchteil später war der Vampir in der Nacht verschwunden.
    Der Bürgermeister jammerte nach einem Drink. Zamorra konnte auch einen vertragen. Aber vorher musste er noch verhindern, dass das Haus abbrannte.
    ***
    Varney bebte vor Wut, als er den Eingang der Höhle erreichte. Dieser Zamorra hätte ihn mit Leichtigkeit auslöschen können. Der Vampir hatte die todbringende Energie dieser geheimnisvollen Waffe gespürt, als ihr Strahl an ihm vorbeizischte. Er war zu selbstsichergewesen. Zu überheblich. So etwas durfte nicht noch einmal passieren.
    Er musste mehr wissen über diese seltsame Welt, in die er wiedergeboren worden war. Und er hatte bereits vor dem Zusammentreffen mit diesem seltsamen Professor entsprechende Vorbereitungen getroffen.
    Jakob hockte im hinteren Teil der Höhle und saugte ein paar Ratten aus, als Varney das Versteck betrat. Der verkrüppelte Vampir blickte auf und grinste. Freudig hielt er Varney einen toten Nager hin. Stumm schüttelte der langhaarige Untote den Kopf.
    Varney konnte kaum mit ansehen, was für eine bemitleidenswerte Kreatur aus seinem einst so draufgängerischen Freund geworden war. Und auch diese stinkende Höhle war kaum die angemessene Behausung für ihresgleichen. Aber die Zeiten würden sich ändern. Nachdem sein Rachedurst gestillt war!
    Ein Geräusch am Eingang ließ Varney herumfahren. Seine übernatürlich scharfen Sinne verrieten jedoch ihm sofort, dass keine Gefahr drohte.
    »Habt ihr mich vermisst?«
    Eine schlanke Frau betrat das Versteck. Sie trug eine blaue Jeans und eine kurze braune Lederjacke. Ihr langes blondes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. In der rechten Hand hielt sie eine große Stofftasche.
    »Hast du alles?«
    »Es war nicht schwierig. Alles war noch da, wo ich es zurückgelassen hatte. Vor meinem bedauerlichen Ableben«, sagte Christine Mertens heiter.
    Die deutsche Architektin hatte sich erstaunlich schnell in ihre neue Existenz hineingefunden. Fast so, als sei der Tod für sie eine Art Befreiung gewesen, das Tor zu ihrem eigentlichen Ich.
    Christine kam auf Varney zu und küsste ihn. Ihre Zähne umspielten seinen Hals. Er fühlte keinen Schmerz, nur eine leichte Erregung, als sie ihn sanft biss und etwas von dem Lebenssaft trank, den er ihr vorher selbst genommen hatte.
    Die Deutsche ließ von Varney ab und holte aus der Tasche einen metallischen Kasten, den sie auf einem Felsvorsprung platzierte. Dies musste das Notebook sein, von dem Christine erzählt hatte, oder wie sie es auch nannte, der Computer.
    Varney konnte sich immer noch nicht viel darunter vorstellen. Aber es musste eine Weiterentwicklung der Rechenmaschine sein, die Konrad Zuse in den dreißiger Jahren in Berlin entwickelt hatte. Nur sehr viel kleiner und unendlich leistungsfähiger. Und man bekam damit weltweit Zugang zu einer Art nichtstofflichen Bibliothek, dem Internet. Und zwar mit Hilfe eines Telefons. Auch das winzige Gerät, das Christine nun aus einer Jackentasche hervorholte - Christine nannte es Handy, - hatte nichts das Geringste mit den Ungetümen zu tun, die Varney aus seiner Zeit kannte.
    Mit einem Summen erwachte das Notebook zum Leben. Fasziniert beobachtete Varney, wie Christine den schreibmaschinenähnlichen Kasten bediente, bis sie schließlich zufrieden sagte: »Wir sind online.«
    »Online?«, echote der Vampir verständnislos.
    »Im Internet. Was

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