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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschlossen aus. Als ich näher kam, entdeckte ich, daß sie spaltbreit offen stand.
    Ich stieß sie auf.
    Ein breiter Flur mit genügend Platz. An der Decke zwei wertvolle, lüsterähnliche Lampen. Holz an den Wänden, so blankgeputzt, beinahe schon wie Spiegel.
    »Mr. Ellroy?«
    Keine Reaktion.
    Verdammt, da war etwas nicht in Ordnung.
    Ich rief den Namen noch einmal und zog dabei meine Beretta. Sicher war sicher.
    Ich bekam wieder keine Antwort.
    Er mußte irgendwo sein. Mir standen mehrere Türen zur Auswahl. Dann hörte ich einen Ruf.
    Nicht laut, auch nicht fordernd, er glich mehr einem Sprechen, das durch Stöhnen untermalt worden war.
    Meine Nackenhaare kitzelten plötzlich, als ich den Schauer spürte. Ich drückte die Tür auf.
    Da sah ich ihn. Er saß an einem großen Schreibtisch, war in sich zusammengesunken und hatte den Körper trotzdem nach vorn gedrückt, aber er drehte sich nicht um, obwohl dies normal gewesen wäre, wenn ein Besucher eintrat.
    Ich war noch zu weit weg, um Einzelheiten erkennen zu können. Aber das Gefühl der Furcht war geblieben.
    Ich ging vor.
    Lautlos, denn meine Füße versanken in einem Teppich mit chinesischem Muster.
    Dann stöhnte er.
    Und da sah ich das Blut!
    Es hatte sich rund um die Hand des Mannes verteilt, die mit dem Rücken den Schreibtisch berührte.
    Ich sah noch etwas Weißes auf der Fläche kleben, das mich an Papier erinnerte, dann stand ich an der Querseite des Möbelstücks und hatte Mühe, eine Bemerkung zu unterdrücken.
    Die Hand, die Wunde, das Blut. Ich war sicher, daß er sich die Verletzung nicht selbst beigebracht hatte.
    Ich stellte nur eine Frage. »Wo ist das Bad?«
    »Letzte Tür links.«
    Ich rannte hin. Der Raum war geräumig, schick eingerichtet, aber dafür hatte ich keinen Blick. Ich zerrte die Tür eines schwarzen Schranks auf, schaute in die Fächer, sah Handtücher, die zusammengefaltet in den Regalen lagen, und entdeckte in der oberen Hälfte eine Hausapotheke. Bevor der Mann in ärztliche Behandlung kam, mußte ich ihm einen Notverband anlegen.
    Sir Dean Ellroy saß noch immer auf dem Stuhl. Er atmete schwer. Schweiß schimmerte auf seinem Gesicht. Hin und wieder zuckten die Finger seiner verletzten Hand. Die andere hatte er zur Faust geballt, als wollte er sich durch diese Geste selbst Mut zusprechen.
    Ich zog das Papier hervor, tupfte viel Blut weg und konnte die Wunde sehen.
    Sie war nicht so tief, wie ich befürchtet hatte. Die Waffe war in der Hand steckengeblieben und hatte sich nicht gegen die Schreibtischplatte genagelt.
    »Okay, Mr. Ellroy, ich werde Ihre Hand verbinden, später werden Sie einen Arzt aufsuchen müssen.«
    »Sicher…«
    Er hatte die Augen geschlossen. Er ließ alles widerstandslos über sich ergehen, nur einmal zuckte er zusammen, als ich die Wunde desinfizierte. Die entsprechende Flüssigkeit hatte ich in der Hausapotheke gefunden.
    »Sie haben Glück gehabt«, sagte ich.
    Er nickte nur. »Eireen ist tot.«
    Ich wußte, wer Eireen war, sprach ihm nicht mein Beileid aus, weil ich den Eindruck hatte, daß er es nicht wollte. Statt dessen fragte ich, wo ich sie finden konnte.
    Ellroy erklärte mir den Weg.
    »Ich bin gleich wieder zurück.«
    Im Schlafzimmer empfing mich die Stille und auch die Kälte des Todes. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man einen Raum betritt, in dem ein erst kürzlich Verstorbener liegt. Man hat stets das Gefühl, daß der Geist des Verstorbenen noch immer hin und her wandert, um den Lebenden noch einen letzten Abschiedsgruß zu geben.
    Die Vorhänge waren zugezogen worden. Es herrschte ein ungewöhnlich milchiges Licht, das noch seinen Weg durch den Stoff fand.
    Die Tote lag im Bett. Die Augen hatte sie geschlossen. Auch bei ihr sah ich das Blut. Es umrandete eine Wunde in ihrer Brust, die ich mir genauer anschaute.
    Nun, ich bin kein Arzt, kann aber Stich- von Schußwunden unterscheiden. Eireen Ellroy war durch eine Stichwunde ums Leben gekommen. Ein Messer hatte sie erwischt.
    Ich dachte an ihren Mann, dessen Hand ebenfalls von einem Messer verletzt worden war. Das hatte er mir zwar nicht gesagt, ich wußte es auch so.
    Ich schluckte. Was steckte dahinter? Welch eine schreckliche Magie war hier zum Vorschein gekommen, um so brutal zuzuschlagen? Ich fand keine Antwort.
    Leise verließ ich den Raum.
    Sir Dean Ellroy fand ich am selben Platz. Er hatte es jedoch geschafft, sich die Whiskyflasche zu holen und einen Drink einzuschenken. Das Glas hielt er in der linken Hand.
    »Den Schluck

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