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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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gesprochen. Er kommt in einer Stunde vorbei und führt uns hin.«
    ***
    Hugo Breiner war pünktlich. Doch als Brik ihm die Tür öffnete, sah er, dass sein Freund verstört wirkte. Den Grund dafür entdeckte der Engländer im nächsten Augenblick, denn Hugo zeigte ihm den Inhalt der Plastiktüte, die er bei sich hatte.
    Auf dem großen Küchentisch präsentierte Hugo dann auch Briks Gästen seinen Fund - ein totes Wiesel!
    »Wo hast du es gefunden, Hugo?« Simon drehte das Tier auf die andere Seite, als suche er etwas Bestimmtes.
    »Kurz vor Ordingen lag der Bursche im Graben. Ich meine… hier findet man oft überfahrene Tiere.« Hugo sprach den Professor und seine Lebensgefährtin an, als müsse er ihnen das Sauerland erklären. »Aber so ein Wiesel… Ich hab irgendwie sofort an Briks ungebetenen Gast gedacht, über den wir oft miteinander gesprochen haben.«
    Simon nickte Hugo zu. »Da hast du ganz richtig vermutet. Er ist es. Meine Güte, ziemliche Wegstrecke, die er da zurückgelegt hat, denn in der Nacht war er ja noch hier.«
    Zamorra verstand nicht so richtig. »Woher willst du wissen, dass das besagtes Tier ist, Brik?«
    Simon zeigte auf den Kopf des Kadavers. »Ihm fehlt fast das ganze linke Ohr. Ich hab ihn oft beobachtet, wenn er sich nächtens hier herumgetrieben hat. Er ist es, gar kein Zweifel.« Er betrachte das Wiesel genauer und runzelte die Stirn. »Seht euch das an. Da, der Hals. Das gibt es doch nicht.«
    Nicole beugte sich ganz nah zu dem Tier hin. »Doch, offensichtlich doch. Das arme Tier ist erwürgt worden!«
    ***
    Auf dem Weg zu der Höhle ging Zamorra das Wiesel nicht mehr aus dem Kopf. Am Hals des Tiers waren klassische Würgemale zu erkennen gewesen. Wer oder was erwürgt ein Tier? Zamorra hatte nicht den Hauch einer Ahnung! Es gab Würgeschlangen, okay. Doch man hatte zweifellos die Eindrücke von Fingern erkennen können.
    Das alles mochte überhaupt nichts mit dem Fall hier zu tun haben, doch daran konnte Zamorra nicht wirklich glauben. Ihm fiel jedoch kein Vergleichsfall ein, von dem aus er auf einen Dämon oder dessen Vasallen hätte schließen können.
    Vielleicht gab diese Höhle ja doch Aufschluss über das Verschwinden der jungen Frauen. Die Polizei, da hatte der Gastwirt gestern ganz richtig gelegen, würde hier kaum etwas ausrichten können. Aber wenn diese Höhle etwas mit der Geschichte zu tun hatte, warum hatte dann nicht zumindest Briks Extrasinn angeschlagen, als sie relativ nahe daran vorbeigefahren waren?
    Der Weg wurde immer beschwerlicher, denn Hugo Breiner führte die Gruppe nun von der Straße fort mitten hinein zwischen dicht stehende Bäume. Es wurde merklich dunkler und kühler, denn die Sonne hatte nicht die Macht, sich durch die Baumkronen zu zwängen.
    Dann stoppte Breiner plötzlich. »Bitte sehr - da wären wir.«
    Nicole suchte den Waldboden mit intensiven Blicken ab, doch sie konnte keinen Höhleneingang erkennen. Wirklich nicht!
    Zamorra blickte Brik fragend an, doch der schüttelte nur den Kopf. Sein Spürsinn blieb stumm. Möglich, dass die verschwundenen Frauen in der Nähe waren, aber ganz sicher nicht der Paraeinfluss, den er so überdeutlich verspürt hatte.
    Nicole meldete sich jetzt laut und deutlich in Richtung Hugo Breiner. »Also entweder bin ich schwer augenkrank, oder hier ist kein Höhleneinstieg. Ich kann beim allerbesten Willen nichts entdecken.«
    Breiner grinste jungenhaft. »Nicole, Sie müssen schon ganz genau hinsehen. Warten Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Eine Minute später gab er Schimpfworte von sich, die selbst Simon noch nicht von ihm gehört hatte.
    »Der Flucher im Wald…«, kommentierte Nicole mit einem Siegerlächeln.
    Hugo Breiner verstand die Welt nun endgültig nicht mehr: Hier war kein Höhleneingang!
    Es war unmöglich, war nicht mit Logik zu erklären, aber er konnte die Tatsache nicht leugnen.
    Der Eingang war verschwunden!
    ***
    Nach zwei Stunden schaffte es Brik Simon endlich, seinen Freund und Nachbarn zum Aufgeben zu bewegen. Nicole und Zamorra warteten geduldig, denn ihnen fiel auch keine andere Erklärung für den verschwundenen Eingang ein, als die Wahrscheinlichkeit, dass Breiner sie schlicht und ergreifend zur falschen Stelle im Wald geführt hatte. Also durchkämmte ein aufgeregter und am eigenen Verstand zweifelnder Hugo die ganze Gegend. Ohne jeden Erfolg.
    Der Rückweg lief recht wortkarg ab, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Zamorra hatte ein unbestimmtes Gefühl. Waren sie einer äußerst

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