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0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte er nicht mehr stoppen, die Gegenreaktion allerdings auch nicht.
    Etwas war noch schneller als die Peitsche und wickelte sich mit rasender Geschwindigkeit um Sukos rechten Arm. Die Riemen gerieten aus der Richtung, sie trafen ihr Ziel nicht mehr. Dafür spürte Suko den Druck und das gleichzeitige Reißen, als er mit einem immens harten Ruck nach vorn geschleudert wurde.
    Die Stufen der kleinen Treppe tanzten vor seinen Augen, dann prallte er gegen sie und stieß sich die Stirn. Er hörte ein fieses Lachen, bevor er das Gefühl hatte, in die tiefen Schatten der Bewusstlosigkeit gezerrt zu werden…
    ***
    Suko gehörte zu den Menschen, die schon einiges aushalten und einstecken konnten, in diesem Fall jedoch kämpfte er gegen das verdammte Elend an, das ihn hilflos machte. Er versuchte, die Schatten zurückzudrücken und wehrte sich mit allem, was ihm zur Verfügung stand.
    Es war ein verzweifelter Kampf, und Suko war dabei nur auf sich selbst fixiert. Deshalb sah er nicht die Bewegung am Beginn des offenen Ovals. Dort erschienen neben dem Gesicht ein Stück Schulter, dann ein Arm mit der dazugehörigen Hand.
    Und sie hielt etwas umklammert, das wie eine kleine Schlinge aussah. Die Verlängerung der Schlinge bildete ein Band und an dessen Ende wiederum waren drei Metallkugeln befestigt, die sich, zusammen mit dem Band, um Sukos rechten Arm geschlungen hatten.
    Der Inspektor lag wie leblos bäuchlings auf den Stufen. Es war ihm nicht möglich, Cadis triumphierendes Gesicht zu sehen. Er hatte sich auch den vierten Gegner geholt, obwohl der besser gewesen war als die drei zuvor. Schade eigentlich, er hätte noch gern mit seinem Feind gespielt.
    Jetzt brauchte er ihn nur noch in das Maul hineinzuzerren, dann würde alles seinen Gang gehen.
    Suko versuchte derweil, sich zu erholen. Immer wieder drückten ihn die Schatten zurück. Manchmal hatte er den Eindruck, einfach wegzuschweben, nicht mehr an Ort und Stelle zu liegen, sondern durch eine Finsternis zu taumeln.
    Beinahe freute er sich darüber, dass er an der Stirn die Schmerzen spürte. Auch die Nässe, die das aus der Wunde hervorquellende Blut hinterlassen hatte. Es bewies ihm, dass er noch er selbst war und sich nicht von der Lethargie der Bewusstlosigkeit besiegen ließ.
    Cadi machte weiter. Dass er Kraft hatte, bewies er im nächsten Augenblick, denn er benötigte nur eine Hand, um den bäuchlings auf den Stufen liegenden Suko die kleine Treppe hochzuziehen, damit er im offenen Maul verschwand.
    Suko spürte es. Er war nur zu schwach, sich dagegen zu wehren.
    Sein Unterkörper wurde über die Kanten der Stufen gezerrt. Mal hakte er sich fest, dann wiederum ging es normal weiter, und der widerliche Leichengeruch verstärkte sich, je näher er seinem Ziel kam.
    Da blies ihm etwas entgegen, so widerlich und schlimm, dass ihm trotz seines Zustands übel wurde. Sein Magen drehte sich, wollte in die Kehle wandern.
    Cadi machte weiter.
    Zug um Zug zerrte er den Körper des Chinesen zu sich heran, bis dieser so nahe lag, dass er auch mit der freien Hand zugreifen konnte. Er versenkte seine Finger in den Schulterstoff der Jacke, hielt eisern fest und konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als er mit einem letzten Zug sein Opfer durch den Mund in das Innere des haushohen Schädels zerrte. Jetzt war er gefangen.
    Suko ging es zwar nicht gut, aber schon etwas besser. Er war nicht so schwach, wie es Cadi wohl annahm. Für ihn war erst einmal wichtig, den Weg aus diesen Schädel zu finden. Solange sich das Band mit den Kugeln um seinen Arm spannte, war es unmöglich.
    Er ließ sich weiterschleifen. Der Gestank drehte ihm fast den Magen um, auch wenn normale Luft von draußen in das große Maul strömte.
    Suko lag jetzt auf dem Rücken, als der andere ihn weiterschleifte.
    Nicht sehr weit, schon nach wenigen kleinen Schritten blieb er stehen. Suko öffnete die Augen spaltbreit. Da er auf dem Rücken lag, konnte er auch in die Höhe schauen.
    Cadi stand vor und über ihm. Er wirkte wie ein düsterer Götze mit bleichem Gesicht, in dem dunkle Augen schimmerten. Mit einer schnellen Drehbewegung löste er die Fessel von Sukos rechtem Arm.
    Der Inspektor war frei. Diesen Moment nutzte er. Trotz seiner Benommenheit raffte er sich auf und griff automatisch zur Beretta.
    Die Finger erreichten die Waffe nicht einmal. Cadi brüllte ihn wütend an, dann trat er zu.
    Suko erwischte der Tritt an der Brust, wo der Fuß mit dem Absatz noch in die Höhe rutschte, sodass die Spitze gegen

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