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0746 - Das ägyptische Grauen

0746 - Das ägyptische Grauen

Titel: 0746 - Das ägyptische Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein Kinn prallte und ein Wirbel von Sternen vor seinen Augen hoch zuckte, die dann in der Dunkelheit verschwanden.
    Dagegen konnte Suko nicht mehr ankämpfen. Sie riss ihn mit und er verlor endgültig das Bewusstsein…
    ***
    Irgendwann glaubte Suko, sein Mund wäre mit altem, von Maden und Würmern durchsetztem Fleisch gefüllt. Jedenfalls hatte er einen solchen Geschmack im Mund.
    Er würgte, er keuchte und er wusste gleichzeitig, dass ihn die Bewusstlosigkeit wieder entlassen hatte, wobei er sich fragte, ob es nicht besser gewesen wäre, in den Tiefen der Finsternis zu bleiben.
    Er schwebte im Nichts. Um Kehle und Hals hatte sich ein Druck gelegt, der es ihm kaum ermöglichte, Luft zu holen. Von seinem Körper spürte er nicht viel, er hatte nur den Eindruck, als wäre es ein Bleigewicht.
    »Komm zu dir, Chinese, ich will noch Spaß haben!« Die Stimme erreichte ihn, nur war er nicht in der Lage, sie einzuordnen. Jedenfalls hörte sie sich böse an.
    Böse und tödlich…
    Mit zeitlupenartig anmutenden Zuckungen bewegte Suko seinen Kopf. Eine Sinfonie von stechenden Schmerzen durchzuckte ihn, als sollte durch sie die Schädeldecke weggesprengt werden. Sein Blick war zwar relativ klar, aber er sah seinen Gegner verzerrt.
    Cadi saß vor ihm wie eine schiefe Figur, die trotzdem nicht unterschätzt werden durfte, denn er hielt alle Trümpfe in der Hand. In diesem Fall war es die Schlinge, die wieder sein Gelenk umwickelte.
    Das andere Ende aber, zusammen mit den schweren Kugeln, lag wie eine straff gezogene Würgeschlinge um Sukos Hals. Sie konnte von Cadi durch eine leichte Handbewegung noch stärker zugezogen werden.
    Das sagte er Suko auch. Seine Stimme klang dumpf, als würde sie gefiltert. Jedes Wort verursachte in Sukos Kopf Schmerzen, er war kaum in der Lage, sich zu konzentrieren.
    »Wenn du dich auch nur einmal falsch bewegst, bist du dran!«, drohte Cadi. »Also hüte dich. Ich kann mit dieser Schlinge perfekt umgehen. Du wärst nicht der Erste, den ich auf diese Art und Weise ins Jenseits geschickt hätte.«
    »Okay!«, keuchte Suko. »Verstanden.«
    »Sehr gut.« Cadi grinste, bevor er seinen Kopf bewegte und auf die beiden Waffen schaute, die neben ihm lagen.
    Einmal die Beretta, zum anderen Sukos Dämonenpeitsche, die hatte ihm Cadi abgenommen und ihn somit wehrlos gemacht. Aber im Schatten der beiden lag noch eine Waffe, die äußerlich nicht als solche zu erkennen war. Sukos Stab.
    Er war gewissermaßen seine letzte Hoffnung. Sie in der Nähe des Ägypters zu sehen, erfüllte den Inspektor nicht gerade mit Freude.
    Sukos Kinn »brannte«. Sein Schädel brummte. Hinzu kam die widerliche Leichenluft, die ein Atmen so gut wie unmöglich machte.
    Auch der Schlingendruck am Hals sorgte nur für ein begrenztes Luftholen.
    Cadi lächelte, bevor er sprach. Und seine Stimme klang dabei satt und zufrieden. »Du hast verloren, Chinese. Ich habe mich nur dar über gewundert, dass es so schnell ging. Ehrlich gesagt, ich habe dich für besser gehalten. Die ersten Drei taugten nicht viel. Ich ahnte, dass sie noch ein Ass aus dem Koffer holen würden. Aber du bist nicht einmal ein Bauer, du hast es nicht geschafft.«
    »Ich weiß.«
    Cadi hockte mit verschränkten Beinen vor seinem Gefangenen.
    Auch in dieser Haltung und trotz der unheimlichen Düsternis war zu erkennen, wie durchtrainiert und gefährlich dieser Mann war.
    Der kannte alle Tricks und Kniffe, sein Körper bestand nur aus Muskeln. Er war genau der Typ, der sich vor keinem zu fürchten brauchte, was körperliche Gewalt anging.
    Hinzu kam noch sein Hintergrund. Suko hatte ihn längst als magisch erkannt, denn die letzten Vorgänge waren mit dem normalen Verstand nicht zu begreifen.
    Die beiden schauten sich an. Cadi lächelte. »Es geht dir schlecht.«
    »Nicht gerade gut.«
    »Weiß ich. Und ich weiß auch, woran du denkst, Chinese.«
    »So? An was denn?«
    »Du denkst über mich nach und vergleichst es sicherlich mit dem, was man dir erzählt hat.«
    »Das ist schon möglich.«
    Cadi grinste noch breiter. »Und was hat man sich alles über mich erzählt? Als was bin ich geoutet worden, wie es heute heißt. Welche Lügen hat man dir aufgetischt?«
    »Ich weiß nicht, ob es Lügen sind.«
    »Das werde ich dir schon erklären.«
    »Nun, es ging einfach darum, dass du abgesprungen bist oder die Seiten gewechselt hast. Du weißt zu viel, und das hat einigen Herren nicht gepasst.«
    »Klar, deshalb wurden die Killer geschickt.« Cadis Gesicht verzog sich.

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