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0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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versuchten trotzdem… auf uns einzuschlagen.«
    »Pass nur auf, dass ich das nicht auch versuche«, drohte Rallant.
    Während Rallant und An'dean sich vor dem Brunnen mit Worten bekriegten und die Verletzten Fenrir und Konnar neben ihnen lagen, umkreisten sich Merlin und Sid Amos immer noch wortlos.
    Wie auf ein Signal hin blieben die Brüder stehen. Sie hoben beide die Hände.
    Rallant erkannte die Gefahr als Erster.
    »Die greifen sich jetzt an!«, schrie er.
    Aus den Händen der Brüder zuckten Blitze. Unvorstellbare magische Kräfte rasten aufeinander zu. In der Mitte zwischen dem ehemaligen Fürst der Finsternis und Merlin Ambrosius prallten sie zusammen, vermischten sich.
    Eine grell in allen Farben leuchtende, wabernde Kugel bildete sich. Blitze zuckten daraus hervor, schlugen in den Waldboden und versengten ihn.
    Immer mehr Macht schleuderten die beiden ungleichen Brüder sich entgegen. Ihre Umgebung hatten sie vergessen, es gab nur noch den Gegner, den es zu vernichten galt. Sie bemerkten nicht, wie der fruchtbare Boden austrocknete, wie die Bäume um sie herum von Blitzen getroffen in Flammen aufgingen. Auch nicht wie eine seltsame Kreatur, die noch zu fliehen versuchte, von einem Ausläufer der tödlichen Magie zerfetzt wurde…
    ***
    Innerhalb kürzester Zeit waren Zamorra und Nicole fertig und bereit, mit den Druiden nach Broceliande zu springen. Nicole hatte ihren Kampfanzug angelegt, wie sie den eng anliegenden schwarzen Lederoverall nannte.
    Zamorra benötigte nur sein Amulett. Auf den Inhalt seines Einsatzkoffers verzichtete er auf Teris Rat hin. Als er seinen Dhyarra mitnehmen wollte, winkte Gryf ap Llandrisgryf ab.
    »Den brauchst du nicht«, sagte der Silbermond-Druide. »Seine Magie verträgt sich nicht mit der des Zauberwalds. Sie ist zu gewaltig und zu fremd.«
    »Kann sein, dass wir ohne die Kristallmagie aufgeschmissen sind«, gab Zamorra zu bedenken.
    »Nein«, widersprach jetzt auch Teri. »Du könntest sie nicht verwenden. Sie würde zu viel zerstören. Die Bedrohung kann nicht magischer Natur sein. Dämonen können Broceliande nicht betreten.«
    Zamorra nickte. »Also gut. Wir sind fertig.«
    Er und Nicole ergriffen die Hände der Silbermond-Druiden und eine Sekunde später befanden sie sich am Rand eines großen undurchdringlichen Waldes.
    ***
    Nicht weit vom Zauberbrunnen entfernt befand sich die kleine Tonkan-Kolonie. Die Elfenabkömmlinge hatten sich extra dort niedergelassen. Für ihre Belange war es hier finster genug. Außerdem befand sich Wasser in Form eines Baches und eines kleinen Sees in der Nähe.
    Der Kampf der Brüder Merlin Ambrosius und Sid Amos verlagerte sich in die Richtung der kleinen Kolonie.
    Die Tonkan, angelockt durch das Feuerwerk magischer Energien, verließen neugierig ihre Blockhütten.
    Männer, Frauen und Kinder besahen sich die grünlich flimmernde Wand, die trotz des hellen Sonnenlichts bis zu ihnen strahlte.
    »Was kann das sein?«, fragten sie sich gegenseitig, doch keiner von ihnen wusste eine Antwort.
    Immer näher kam die Lichterscheinung und schon bald konnten sie die wabernde Kugel erkennen, wo sich die magischen Energien der beiden ungleichen Brüder trafen.
    Inzwischen war die Zusammenballung von reiner Macht noch gewachsen, da Merlin und Sid Amos immer mehr Kraft auf ihren Gegner schleuderten.
    »Das ist Teufelswerk«, flüsterten die Tonkan, die so viel von ihrem alten Leben vergessen hatten, sich gegenseitig zu.
    »Wir müssen fern bleiben, sonst richtet es sich gegen uns«, warnten die einen.
    »Das müssen wir, ehe es uns nicht mehr gibt«, bestätigten die anderen.
    Die Tonkan, die jetzt nur noch weniger als zwanzig Köpfe zählten, worunter sich acht Kinder befanden, wichen zurück.
    Gerade, als sie den großen freien Platz vor ihren durch Bäume verborgenen Häusern verlassen wollten, geschah es.
    Ein Blitz aus purer, zerstörerischer Energie brach aus der magischen Zusammenballung hervor. Er zuckte wild hin und her, schien kein Ziel zu haben. Mal raste er nach Osten, dann nach Westen, mal nach oben, dann wieder zum Erdboden.
    Und schließlich fuhr er in die Gruppe der Tonkan.
    Drei der erwachsenen Elfenabkömmlinge standen im Nu in Flammen und wälzten sich Sekunden später, brüllend vor Schmerzen, am Boden.
    Ihre Gefährten versuchten verzweifelt, die Flammen auszuschlagen.
    Der Blitz jedoch hatte seine Kraft noch nicht verloren. Er schlug in die Bäume vor der Tonkan-Siedlung ein und setzte sie in Brand. Der Stamm einer Eiche wurde

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