Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
Vom Netzwerk:
Personen?«
    »Das verstehst du nicht«, versuchte Merlin zu erklären. »Ich benötige eine von D'Halas Tränen dringender als sonst etwas.«
    »Warum?«
    »Siehst du den Brunnen hier?«
    »Natürlich, ich habe zwar kein Gesicht… mehr, aber blind bin ich nicht.« An'dean klang beleidigt.
    »So habe ich es auch nicht gemeint«, versuchte Merlin, ihn zu beschwichtigen. »Dies ist der ehemalige Jungbrunnen von Broceliande, auch Zeitbrunnen genannt. Mittels dieses Brunnens konnte ich nach Avalon reisen. Das geht heute leider nicht mehr. Vor Jahren trank die Hexe Yaga das magische Wasser leer. Seitdem ist mir der Weg nach Avalon verwehrt. Die einzig verwandte Energie steckt in den Seelen-Tränen. Wenn die Magie der Tränen gezündet wird, dann müsste der Brunnen wieder aktiviert werden.«
    An'dean war überrascht. Soweit er wusste, war Merlin der größte Geheimniskrämer des Multiversums. Und ihm, einem Fremden, verriet Merlin, weshalb er die Seelen-Tränen brauchte? Der Gesichtslose kannte den Diener des Wächters der Schicksalswaage zwar nicht, doch er war sicher, dass etwas hinter Merlins Redseligkeit steckte.
    »Da sind aber eine… Menge Ungenauigkeiten darin«, sagte der Caltar. »Verwandte Energie… Wenn Zündung… dann müsste Aktivierung… erfolgen…«
    »Du hast recht«, gab Merlin zu. »Ich muss eben in einem langwierigen Prozess versuchen, alles magisch aufeinander abzustimmen und in die richtige Richtung zu lenken.«
    Beide Männer überlegten.
    An'dean besaß noch seine drei Seelen-Tränen, Merlin die seinen ebenfalls, nur befanden die sich in Caermardhin. Dass Asmodis noch zwei der k'oandarischen Magiemittel besaß, wussten beide nicht.
    »Ich habe eine von… D'Halas Tränen mitgenommen«, bekannte An'dean. Alles musste auch Merlin nicht erfahren. Die beiden restlichen Tränen verschwieg er einfach. Wer wusste, wofür sie gut sein mochten.
    »Nur eine«, sagte Merlin wie im Selbstgespräch. Und es klang wie ein Vorwurf.
    Statt einer Antwort griff An'dean in seine Umhängetasche aus Lakxaleder. Jede Seelen-Träne wurde von einer dicken Stoffbahn umhüllt, sodass Merlin nicht sehen konnte, was sich in der Tasche befand.
    An'dean verschloss die Tasche wieder sorgfältig. Dann wickelte er aus, was sich unter der Stoffbahn verbarg - eine von D'Halas Tränen
    Merlin betrachtete sie genauer. Sie war, wie alle anderen Exemplare, kopfgroß und schimmerte wie Glas in der Sonne. Der Zauberer legte den Kopf in den Nacken und schaute in den blauen, wolkenlosen Himmel.
    »Sie sieht aus, als könnte sie jederzeit eine magische Aktion starten und etwas Großartiges vollbringen«, flüsterte er ergriffen, als er wieder hinunterblickte.
    »Was sie garantiert nicht… machen wird, denn sie ist… auf einen Katalysator angewiesen«, sagte An'dean.
    »Und wenn ich sie so zünde wie… die beiden Tränen eben, dann ist… ihre Energie verloren.«
    Der König der Druiden streckte beide Hände aus, und der Gesichtslose reichte ihm das magische Hilfsmittel.
    Deutlich konnte Merlin ein Kribbeln verspüren. Das magische Potential, das er festhielt, war enorm.
    Er trat mit der Träne auf den Händen an den Brunnenrand.
    In diesem Augenblick beendeten Amos und Rallant die Untersuchung der fünf Tonkan. Nur in einem von ihnen steckte noch Leben, in Konnar, dem jüngsten.
    »Was tust du, Bruder?«, fragte Sid Amos mit scharfem Unterton.
    Merlin blickte ihn an und sah doch durch ihn hindurch.
    »Das, was unbedingt getan werden muss«, lautete seine orakelhafte Antwort.
    »Woher hast du die?« Damit meinte Asmodis das k'oandarische Magiemittel.
    »Es gibt so viel, was dich nichts angeht…«
    Bevor Amos einen weiteren Ton sagen konnte, ließ Merlin die Seelen-Träne in den Brunnen fallen. Als sie auf das Wasser auftraf, versuchte der uralte Zauberer, sie zu zünden.
    Im Brunnen geschah nichts.
    Sid Amos aber rannte auf seinen Bruder zu, und bevor dieser reagieren konnte, griff ihn der ehemalige Fürst der Finsternis an!
    ***
    Zamorra starrte verwirrt auf das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana, jenes Amulett, das Merlin vor fast einem Jahrtausend aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, indem er einen Stern vom Himmel holte.
    »Merlin töten?«, fragte er und blickte ratlos einen nach dem anderen an. Die Silbermond-Druiden zuckten mit den Schultern.
    »Teri und ich saßen nebenan und besprachen etwas«, sagte Nicole.
    »Etwas?«, fragte Zamorra.
    »Frauensache«, erklärte Nicole lächelnd. »Ich verspürte etwas

Weitere Kostenlose Bücher