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0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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wie einen geistigen Stromstoß. Schau mich nicht so an, ich kann es nicht anders erklären.«
    »Mir erging es ebenso«, fügte Teri Rheken hinzu.
    »Mir auch«, sagte Gryf ap Llandrisgryf.
    »Und dann? Wie kommst du auf die Idee, dass es ein Hilferuf von Merlin sein könnte? Und weshalb will angeblich jemand den alten Knaben töten?« Zamorra sah sie skeptisch an.
    »Neben mir auf dem Tisch lag Merlins Stern «, erklärte Nicole. »Das Amulett diente als Verstärker dieser Botschaft. Als dieser seltsame Ruf kam, griff ich instinktiv nach Merlins Stern. Und in diesem Moment empfing ich die Botschaft viel klarer und kräftiger.«
    »Was soll das bedeuten?«, sinnierte Zamorra. »Wir empfangen kollektiv einen Hilferuf… Ob das eine Falle ist?«
    »Glaube ich nicht«, sagte Nicole Duval. »Schließlich wies mir das Amulett auf meine Anfrage den Weg zu Merlin.«
    »Merlins Stern fungiert als Nachrichtenübermittler?«, wollte Zamorra verblüfft wissen. »Ach, und wo ist Merlin?«, »In seinem Zaubergarten«, antwortete Nicole. »In Broceliande!«
    »Da kommst du nicht ’rein und ich auch nicht, Nici.«
    »Aber wir!«, triumphierte Teri und wies auf sich und Gryf.
    »Stimmt genau«, pflichtete der ihr bei. »Wir besitzen schließlich eine Generalvollmacht bei Merlin.« Zamorra überlegte kurz, dann hatte er einen Entschluss gefasst. »Auf nach Broceliande…«
    ***
    Trotz seiner Überraschung reagierte Merlin schnell genug. Obwohl Amos ihn an seiner Kutte gepackt hatte, konnte ihm der Zauberer dadurch entwischen, dass er drei Schritte zur Seite sprang. Durch die schnelle Bewegung wurde die Kutte aus Amos' Händen gerissen. Merlin blickte verärgert drein. Mit einer solchen Reaktion seines Bruders hätte er nie gerechnet.
    »Was soll das, Asmodis? Hast du den Verstand verloren?«, herrschte er seinen dunklen Bruder an.
    Dessen Blick schien ihn durchbohren zu wollen.
    »Hier gibt es nur einen Wahnsinnigen«, brachte der Ex-Teufel keuchend hervor, »und das bist du!«
    »Weil ich die Seelen-Träne aktivieren wollte?«
    »Weil du mir das Vorrecht nehmen willst, den Brunnen zu aktivieren!«
    »Ich sagte dir schon einmal, dass Broceliande mir gehört, mit allem was darin steht. Dem Wald, den Bächen und Seen, den Tieren und vor allem dem Brunnen!«
    »Aber ich habe den Garten wieder aufgebaut!«, donnerte Sid Amos. »Und deshalb steht auch mir das Vorrecht zu, für die endgültige Reaktivierung zu sorgen!«
    Merlin bewegte sich einige Schritte zur Seite. Dabei fixierte er seinen Bruder, ließ ihn nicht aus den Augen. Der alte Zauberer schüttelte den Kopf, dabei wirkte er sehr traurig.
    »Asmodis, was ist nur aus dir geworden«, klagte er.
    Der Angesprochene lächelte verächtlich.
    Nein, teuflisch, erkannte Merlin.
    Dann spie Amos vor seinem Bruder aus.
    »Die Frage ist doch eher, was aus dir geworden ist«, machte er seine Sicht der Dinge klar. »Ich für meinen Teil bin noch klar im Kopf, was man von dir nicht mehr behaupten kann.«
    »Meinst du?«
    »Das ist doch allzu offensichtlich!«
    Die Brüder umkreisten einander, als würden sie sich gegenseitig belauern, um beim Erkennen einer Schwachstelle des Gegners sofort zuschlagen zu können.
    An'dean hielt sich im Hintergrund. Er wollte Amos nicht reizen. Rallant kam ihm mit zornbebenden Armen entgegen. Er hatte den verletzten Konnar von den Toten weggetragen und neben Fenrir gebettet. Sein Blick pendelte zwischen Trauer und Wahnsinn.
    »Bist das größte Dreckstück, das ich jemals sah!«, keifte der Elf.
    Der Gesichtslose war nicht überrascht über die Reaktion des Tonkan.
    »Warum?«, fragte er trotzdem.
    Rallant drohte ihm mit der geballten Faust.
    »Warum, willst du wissen?« Er deutete auf seine fünf im Gras liegenden Artgenossen.
    Der Caltar suchte nach Worten, die sein Bedauern und seine Trauer über diesen Vorfall ausdrücken konnten. Da er keine rechte Entschuldigung fand, blieb er bei der Wahrheit.
    »Ich habe mich… nur gewehrt. Deine fünf Leute haben… mich angegriffen.«
    Der Tonkan bewegte sich im Halbkreis vor An'dean. Von einer Seite zur anderen, dort drehte er wieder um und ging zu seinem Ausgangspunkt zurück.
    Den Gesichtslosen konnte er damit nicht beeindrucken.
    »Sie haben gesehen… dass ich den verletzen Fenrir… dabei hatte. Trotzdem wollten sie uns… Böses antun.«
    »Aber das ist doch kein Grund, sie zu töten!« Rallant blieb die Luft weg.
    »Das war auch nie… meine Absicht«, sagte An'dean. »Ich habe sie gewarnt, aber… sie

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