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0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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    Mit einem letzten Blick in die Runde verabschiede ich mich von dieser Welt. Tod, Zerstörung und Trauer will ich hinter mir lassen. Der Anblick der klagenden Tonkan bricht mir schier das Herz.
    Das wollte ich wirklich nicht!
    Vielleicht kann ich durch mein Opfer etwas an den Tonkan wieder gutmachen.
    Ich steige auf den Brunnenrand, niemand beachtet mich dabei, keiner hindert mich an meinem Vorhaben.
    Einige Augenblicke starre ich in die Tiefe und hole tief Atem.
    Obwohl ich mir ganz sicher bin, zögere ich doch etwas. Es gibt einen Unterschied, ob man sich alles in Gedanken ausmalt oder ob man tatsächlich handelt.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so ruhig gewesen zu sein.
    Lebt wohl, Teri und Fenrir, Amos und Merlin.
    Verzeiht mir, Tonkan!
    Als ich mich vom Brunnenrand in das Wasser fallen lasse, spüre ich, dass Zamorra und Nicole zusammen mit Teri Goldhaar ankommen. Schade, ich hätte mich gerne noch von Teri und Zamorra verabschiedet, aber so behalten sie mich in Erinnerung, wie sie mich kennen.
    Lebt wohl, Nicole und Zamorra.
    Ich lande im Wasser und gehe unter. Nach wenigen Augenblicken greife ich nach den Seelen-Tränen. Ich aktiviere Horans magisches Armband und ein Blitz umhüllt mich.
    Lebt wohl dort oben und verzeiht mir.
    Ich grüße euch alle.
    Zum letzten Mal…
    ***
    Merlin hörte das Krachen seiner Knochen. Er wunderte sich, dass er alles bei vollem Bewusstsein mitbekam. Er hielt immer noch Asmodis' Handgelenke umklammert und versuchte verzweifelt, das Unglück abzuwenden, doch es war zu spät.
    Sein Bruder hatte ihm das Genick gebrochen. Er blickte mit kalten Augen von oben zu ihm herab, prüfend, als wollte er ein Tier sezieren. Keine Emotion war in diesen dunklen Augen zu erkennen.
    Asmodis wirkte in diesen Augenblicken wie ein seelenloser Roboter. Und das war, was Merlin am meisten erschreckte. Mehr noch als die Tatsache, dass er gleich tot sein würde.
    Der Zauberer von Avalon sah zwei sich überlappende Wirklichkeiten. Was er nicht wusste, war dass auch Asmodis dasselbe Erlebnis hatte.
    Einmal sah er sich im Keller eines Schlosses liegen. Zamorra und Nicole sahen ihn an, unfähig sich zu rühren. Sie sprachen stockend miteinander, aber Merlin konnte den Sinn ihrer Worte nicht erfassen. Er verstand nur drei Worte: »Merlin ist tot!«
    Zum anderen sah er sich auf dem Wiesenboden liegen. Teri beugte sich über ihn und erkundigte sich, ob alles in Ordnung wäre. Asmodis wurde von Gryf und Zamorra weggezerrt. An'dean war nicht mehr hier.
    Wo war der Gesichtslose?
    Und weshalb konnte Merlin denken, wenn er doch tot war?
    Sturm kam auf, nicht nur im Wald, sondern auch in ihren Gedanken. Er löschte das Feuer in der Tonkansiedlung und fegte alle Anwesenden zur Seite, sodass niemand in der Lage war, gegeneinander zu kämpfen.
    Mit dem Sturm in ihren Gedanken verhielt es sich anders. Er reinigte die Seelen von allen negativen Gefühlen, die die Anwesenden gegeneinander hegten.
    Hört auf! Es ist genug! Ich dulde nicht, dass hier noch ein weiteres Wesen getötet wird', rief ihnen Broceliande entgegen. Wer oder was glaubt ihr, dass ihr seid? Götter? Nein, das seid ihr nicht! Haltet ein in eurem Tun, bevor ich euch nochmal eure Grenzen aufzeigen muss!
    Die Magie des Zauberwaldes reagierte auf den Bruderkampf. Zusammen mit An'deans geistigen Überresten ging Broceliande gegen die vor, die versuchten, den Garten zu entweihen.
    Auch gegen seinen Herrn und Meister!
    Und Merlin erwachte…
    ***
    Teri Rheken zog Zamorra und Nicole Duval mit in den zeitlosen Sprung. Sie materialisierten neben dem Zauberbrunnen und sahen, wie Gryf versuchte, die Brüder voneinander zu trennen und Asmodis vor dem Brudermord zu bewahren. Ein Unterfangen, das sinnlos erschien.
    Asmodis' Hände lagen fest wie Schraubstöcke um Merlins Hals. Der ehemalige Fürst der Finsternis drückte mit aller Kraft und allem Hass zu, der ihn beseelte. Es konnte sich nur noch um Sekundenbruchteile handeln, bis er Merlin das Genick brach.
    Gryf umklammerte von hinten Asmodis' Oberkörper. Er versuchte, die Arme des dunklen Bruders zurückzuziehen. Zamorra und die beiden Frauen halfen ihm dabei. Sie konnten den Exdämon nur mit Gewalt bändigen.
    Da fegte ein Sturm heran, so stark, dass er sie alle von den Beinen riss und durcheinander wirbelte. Er fegte alle Anwesenden beiseite. Niemand war in der Lage, gegen den anderen zu kämpfen. Dieser Sturm währte nur kurz, doch in seiner Heftigkeit zeigte er den Personen, die sich in

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