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0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Broceliande befanden, dass nicht sie die Macht hier inne hatten.
    Als sie, verwirrt und atemlos, wieder auf den Beinen standen, stellten sie fest, dass sie unversehrt an Geist und Körper waren.
    »Was war das?«, fragte Gryf verwirrt. Er stand halb aufgerichtet da, als lauschte er nach etwas. Als er sich umwandte, um seine Umgebung zu betrachten, kam auch schon der Gedankensturm auf.
    Hört auf! Es ist genug! Ich dulde nicht, dass hier noch ein weiteres Wesen getötet wird!, rief ihnen Broceliande entgegen. Wer oder was glaubt ihr, dass ihr seid? Götter? Nein, das seid ihr nicht! Haltet ein in eurem Tun, bevor ich euch nochmal eure Grenzen aufzeigen muss!
    Diesen Worten folgte ein Gefühl, als würde jemand von oben Wasser auf die Anwesenden gießen, das bis ins Innere eindrang und alles fortschwemmte, was an negativen Gedanken in ihnen war. Es war ein seelischer Reinigungsprozess, der freilich nur für kurze Zeit Bestand haben sollte. Sobald jemand den Zaubergarten verließ, würde er wieder negative Gefühle hegen können. Diejenigen, die in Broceliande blieben, konnten forthin nicht anders, als sich an die Regeln zu halten - selbst die Tonkan, die doch Asmodis' Keim in sich trugen.
    Nie wollte ich den Tonkan etwas zuleide tun, sendete An'dean, oder das, was von ihm übrig geblieben war.
    Ich schützte nur den Wolf Fenrir und mich. Dass jemand dabei ums Leben kam, lag nicht in meiner Absicht. Ich versichere euch, dass es mir so Leid tut wie nichts anderes in meinem Leben. Wenn ich die Chance hätte, das rückgängig zu machen, würde ich es sofort tun. Leider geht das nicht mehr.
    Ich existiere nicht mehr in körperlichem Zustand. Mein Körper löste sich zusammen mit den Tränen auf. Nur auf diese Art war es möglich, den Zauberbrunnen wieder zu aktivieren. Ich hoffe, dass ich wenigstens durch diese Tat das Unrecht wieder gut machen kann.
    Es tut mir Leid!
    Lebt wohl dort oben und - verzeiht mir.
    Ich grüße euch alle.
    Zum letzten Mal…
    Die Tonkan fühlten, dass die Gedankenbotschaft ehrlich gemeint war. Trotz des Zorns und der Trauer, die sie, auch nach dem Gedankensturm in abgeschwächter Form noch erfüllten, verspürten sie eine tiefe Betroffenheit.
    Sie wusstén, dass der ehemalige Gesichtslose Recht hatte. Ihre Leute hatten ihn angegriffen, und er hatte in Notwehr gehandelt, wobei er in diesem Moment die Folgen seines Tuns nicht überblicken konnte.
    Merlin und Asmodis erhoben sich. Beide gingen wortlos nebeneinander, als hätte es keinen Streit zwischen ihnen gegeben oder als würden sie sich nicht kennen.
    Zamorra Nicole und Teri standen schon am Brunnen. Gryf nahm Fenrir auf die Arme und trug ihn zu seinen Freunden. Asmodis und Merlin folgten ihm.
    Sie versammelten sich am Zauberbrunnen, der seinen Namen wieder zu Recht trug. Von An'dean war nichts mehr zu sehen, auch nicht von seiner Kleidung oder von D'Halas Tränen. Dafür konnten die Anwesenden spüren, dass das Wasser wieder Magie besaß. Nach vier Jahren funktionierte der Jungbrunnen wieder.
    Merlin stützte sich am Brunnenrand ab. Beschämt über sein Verhalten der letzten Stunde und über das Opfer des Gesichtslosen wagte er nicht, seine Freunde anzusehen.
    Er sah An'deans Tasche mit dem Dhyarra darauf. Er ging in die Hocke und nahm den Sternenstein an sich, drückte ihn an die Brust, als halte er etwas unwahrscheinlich Kostbares in den Händen.
    »Mach's gut, An'dean«, sagte Teri leise. Trotzdem wurde sie von allen gehört. Sie kannte den Caltar am besten von allen. Ihr ging sein Tod am meisten zu Herzen. »Du warst so anders als alle, die ich kenne. Dennoch warst du immer ein Freund.«
    »Mir tut Leid, was geschah«, brummte Sid Amos. Er schien wieder so zu sein wie vor der Auseinandersetzung. »Mir tut nicht Leid, dass ich gegen meinen Bruder gekämpft habe. Aber dass andere Wesen unter unserem Streit litten, das wollte ich nicht.«
    Merlin blieb stumm. Hoch aufgerichtet, die Arme vor der Brust verschränkt, stand er da und blickte über die Versammelten hinweg.
    »Was ist mit dir?«, knurrte Amos, doch sein Bruder antwortete nicht.
    Kopfschüttelnd ging Sid Amos zu den Tonkan. Nach wenigen Metern drehte er sich um.
    »Übrigens, die Tonkan stehen unter meinem Schutz. Wenn ihr so wollt, übernehme ich die Patenschaft für die wenigen Überlebenden. Mit der gütigen Erlaubnis meines Bruders bekommen sie eine Art Reservat in Broceliande zugewiesen, innerhalb dessen sie sich bewegen dürfen.«
    Er wartete eine Antwort ab, doch der Herr des

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