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0748 - Maori-Zauber

0748 - Maori-Zauber

Titel: 0748 - Maori-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Austin Osman
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Sie werden doch jetzt nicht von moralischen Schwächen befallen werden. Auch wenn man es mir nicht zutraut, so besitze ich doch eine ausgezeichnete Menschenkenntnis. Ich erkenne sofort einen Mann, der für den Erfolg über Leichen geht. Und Sie, Huysmans, sind ein solcher Mann. Also lassen Sie uns über Zamorra reden. Es wird für uns beide von Vorteil sein.«
    Damit trat der Graf einen weiteren Schritt vor, den Stab hielt er wie ein Feldherrnzeichen in der Hand.
    Huysmans biss sich auf die Lippen, in seinem Kopf rasten die Gedanken. Für Zamorra empfand er keine Freundschaft mehr, nicht irgendein Gefühl der Verbundenheit. Doch Huysmans wollte kein Geschäft mit dem Grafen eingehen - er wollte alles für sich selbst.
    Instinktiv, als wolle er seine Beute sichern, schlossen sich seine Finger um den ovalen Gegenstand. Das Holz schmiegte sich warm in seine Handfläche. Er presste die Finger in das Relief und richtete sich auf.
    Joris Huysmans hatte den Grafen und Antun weiterhin im Blick, und auch er selbst stand noch immer dort, wo er war. Und doch wurde dieses Zimmer zu einer halb durchsichtigen Kulisse, während er sich an einem anderen Ort aufhielt.
    An einem Ort in einer anderen Zeit, auf der anderen Seite der Weltkugel…
    ***
    Huysmans sah sich auf einem Dorfplatz in unmittelbarer Nähe eines Strandes. Unter seinen nackten Füßen spürte er warmen Sand. Geschrei brandete an seine Ohren - Kampfrufe, Frauenkreischen, Kinderjammern.
    Huysmans stürmte vorwärts, auf eine Hütte an der anderen Seite des Platzes zu. Jetzt konnte er auch Feuer riechen und den metallisch-dumpfen Geruch von vergossenem Blut.
    In der Hand, mit der er in der Realität das Holzei umklammerte, hielt er eine Keule.
    Von links stürzte ein Angreifer auf ihn zu!
    Huysmans duckte sich, und über seinem Hinterkopf strich der Luftzug einer Keule, die seinen Schädel nur um Haaresbreite verfehlte. Es gab ein pfeifendes Geräusch, als die geschnitzte Waffe durch die Luft sauste.
    Das Herz schlug Huysmans bis zum Hals, es schüttelte ihn förmlich. Ihm wurde mit einem Mal klar, dass er hier dem besten Krieger der Feinde gegenüberstand.
    Der nächste Angriff kam. Wieder pfiff die Keule, mit beiden Händen geführt, auf Huysmans’ Schädel zu.
    Der packte seine eigene Waffe an beiden Enden und blockte damit die Attacke ab.
    Der Zusammenprall war heftig, als die beiden Waffen aufeinander krachten.
    Der andere sprang einen Schritt zurück und schleuderte die Keule gegen Huysmans’ Schädel.
    Der knickte blitzschnell in den Knien ein, sodass die Keule ein weiteres Mal über seinen Scheitel hinwegjagte. Er empfand den Jubel des Kriegers, der seinen Feind zum tödlichen Fehler verlockt hatte und nun den Sieg ernten konnte.
    Von unten stieß Huysmans seine Waffe in das Gesicht des Feindes. Mitleidlos betrachtete er die blutüberströmte Fratze, die noch einen Atemzug früher das Gesicht eines schönen, jungen Kriegers gewesen war. Er hob seine Keule hoch über den Kopf, stellte sich auf die Zehenspitzen, um das Maximum an Wucht in den Schlag hineinzulegen, und ließ das Holz auf den Schädel des anderen niederkrachen.
    Mit langen Schritten stürmte Huysmans weiter auf die Hütte zu, die von Anfang an sein Ziel gewesen war. Noch einige Male wurde er angegriffen. Einmal traf seine Keule ein Knie und ließ einen heulenden, sich auf dem Boden wälzenden Gegner zurück.
    Plötzlich traf ihn ein Holzschwert an der Schulter und schlug ihm eine tiefe Wunde.
    Huysmans wirbelte herum, achtete nicht auf den Schmerz und auf das Blut, das heiß über seinen Rücken floss. Vor sich sah er ein verzerrtes Gesicht. Er stieß die Keule in den Bauch des Gegners und rammte sie, als der sich vor Schmerzen krümmte, in den Nacken des Jünglings.
    Dann war der Weg frei.
    Huysmans stürmte in die Hütte, riss einen Vorhang zur Seite und betrat den verbotenen Raum. Auf einem Schemel lag der Stab, der die erhoffte Beute dieses Überfalls war. Ein zahnloser Alter hockte in der Ecke und murmelte Gebete und vollführte magische Gesten.
    Joris Huysmans lachte nur über ihn und ergriff den Stab…
    ***
    Huysmans lachte über des Esseintes und ergriff blitzschnell den Stab, den der Graf in der Hand hielt.
    Diese Aktion kam so plötzlich, dass des Esseintes das Geschehen erst begriff, als Huysmans schon wieder Abstand gewonnen hatte.
    »Keine Verhandlungen! Keine Geschäfte!«, fauchte Huysmans und hob die Arme mit den beiden magischen Gegenständen.
    Des Esseintes machte einen

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