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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untätig zusehen, wenn wir Vermessungen vornehmen."
    „Das fürchte ich auch", erwiderte Dobrak, der sich über mögliche Gefahren keine großen Gedanken zu machen schien.
    „Aber das ist ein Problem, das Sie bewältigen müssen, Rhodan.
    Wenn die Erde wieder in ihre alte Umlaufbahn um die Sonne zurückkehren soll, dann müssen wir das System auf jeden Fall siebendimensional vermessen. Anders geht es nicht."
    „Das ist mir klar, Dobrak", sagte ich nachdenklich.
    Ich machte mir keine allzu großen Sorgen um die Stabilität des Solsystems. Es würde vielleicht erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten in sich zusammenstürzen. Derartige Ereignisse brauchten ihre Zeit. Für mich war nicht wirklich entscheidend, ob wir die Sonne Sol retten konnten. Unendlich viel wichtiger war, daß die Erde wieder ins Solsystem zurückkehrte. Dabei interessierten mich die kosmomathematischen und kosmophysikalischen Notwendigkeiten höchstens am Rande. Mir ging es einzig und allein um die psychologische Bedeutung.
    Deutlich genug hatte ich gemerkt, wie die Besatzung der SOL reagiert hatte, als das Raumschiff die Heimatgalaxie endlich wieder erreicht hatte. Das betraf nicht nur die im Solsystem, sondern auch die unter Medaillon und die auf der SOL geborenen Menschen. Ihnen allen mußte bewußt werden, daß das Herzstück ihrer Heimat, die Erde, fehlte. Deshalb mußte ich ihnen wenigstens die Hoffnung geben können, daß die Erde wieder ins Solsystem zurückgebracht werden würde, sobald die kosmopolitischen Probleme gelöst waren. Nichts konnte sie mehr in ihrem Kampf gegen die Laren motivieren als diese Hoffnung.
    Und nichts konnte ihre Moral mehr zerstören als die Vernichtung dieser Hoffnung.
    „Dobrak, ich werde die Voraussetzungen dafür schaffen, daß Sie das Solsystem vermessen können", versprach ich dem Kelosker, wobei ich mir vollkommen darüber klar war, wie schwierig es sein würde, Wort zu halten.
     
    *
     
    Aufzeichnung Galto Quohlfahrt: 3. 9. 3581 Posbi Goliath ließ den Matten-Willy vorbei, der aus dem Hauptgang herbeigerast kam. Das Quallenwesen machte sich schmal, so daß es förmlich an ihm vorbeifloß.
    Vor mir wurde es zunächst wieder platt, dann aber erhob sich aus seiner Körpermitte eine schlanke Säule, auf deren Spitze sich ein Kopf mit antennenartigem Pickel formte. Ich hoffte, daß ich nicht wirklich so häßlich aussah, wie mein Spiegelbild, das dieses liebenswerte Wesen mir vorhielt.
    „Der Kasten, Galto", rief der Willy aufgeregt. „Er fiepst und piepst."
    Zunächst wußte ich nicht, was er meinte. Erst als er seine Worte wiederholte, begriff ich. Mein Herz begann wild zu klopfen.
    Eben noch hatte ich an Silga Veinje gedacht. Und jetzt gab sie mir ein Zeichen. Es besagte, daß sie in der Nahe war.
    Ich vergaß alles, was ich mir im Lauf der letzten Monate angewöhnt hatte, und rannte los. Augenblicklich erhob sich ein wildes Protestgeschrei hinter mir. Ich blickte über die Schulter zurück. Chiro, Goliath, Prilly und wie sie alle hießen, tobten in höchster Erregung und Sorge hinter mir her. Sie fürchteten wieder einmal, daß ich bei allzu schneller Fortbewegung zu viele Energien verbrauchen und damit meine Gesundheit ruinieren würde.
    Mir war das egal.
    Ich setzte mit einem weiten Sprung über einen Matten-Willy hinweg und entging dabei nur knapp einer blitzschnell ausgefahrenen Pseudohand. Dann erreichte ich auch schon einen Antigravschacht. Ich warf mich hinein und ließ mich nach oben tragen. Gleichzeitig aber hieb ich meine Faust auf einen Sicherungsknopf. Krachend rastete unter mir ein Zwischenschott ein. Damit war meinen Freunden der Weg versperrt.
    Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Als ich drei Decks weiter oben aus dem Antigravschacht hervorkam, erwarteten mich bereits drei offenbar wildentschlossene Posbis.
    „Ich habe keine Zeit, Kinder", rief ich. „Dieses Mal ist es wirklich eilig."
    Mein Versuch, mit einem Hechtsprung über sie hinweg zu kommen, scheiterte kläglich. Die Posbis reagierten unglaublich schnell. In einer anderen Situation wäre ich begeistert gewesen.
    Jetzt aber fluchte ich wild, als die drei mich mitten im Flug abfingen. Mit einem Ruck endete mein Flug, und ich zappelte über ihren Körpern in der Luft, gehalten von sechs sorgfältig gepolsterten, aber dennoch eisern festen Greifklauen.
    Sie ließen mich langsam herab, und bevor ich noch recht wußte, wie mir geschah, zischte mir ein halbes Kilogramm Konzentratnahrung direkt durch die Haut in die Blutbahn. Ich

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