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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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sofort.
    „Das ist mir klar, Goliath. Was aber kann ich tun, um mit den NEI-Agenten in Verbindung zu kommen?"
    „Der Fragmentraumer darf auf gar keinen Fall näher an das Solsystem herangehen."
    „Wem sagst du das! Also muß ich ein Beiboot nehmen. Das kann eine verdammt kitzlige Sache werden." Ich hätte mir auf die Zunge beißen können, kaum daß diese Worte heraus waren.
    Natürlich mußte ich nun damit rechnen, daß meine Freunde mir Schwierigkeiten machten.
    „Ich bin gleicher Ansicht", erwiderte Goliath prompt. „Aus diesem Grund kann ich es auch nicht zulassen, daß du die BOX-1278 verläßt. Ein anderer wird es übernehmen, mit den NEI-Agenten Verbindung herzustellen."
    „Wer?"
    „Ein Toter."
    Ich blickte Goliath verblüfft an, doch dann verstand ich. Er meinte selbstverständlich eine Maschine, die nicht über den belebenden Zellplasmazusatz verfügte. Diese war natürlich im Vergleich zu einem Posbi tot.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Damit wäre nichts erreicht. Kommunikation ist eine schwierige Sache. Sie kommt häufig genug schon unter Menschen oder Posbis nicht richtig zustande. Nun aber willst du sie zwischen Menschen und einem Gefühllosen ermöglichen? Damit wären beide Seiten überfordert. Ich werde das Risiko auf mich nehmen."
    „Dann werde ich zu den NEI-Agenten fliegen."
    „Auch das geht nicht, Goliath. Bei aller Hochachtung vor dir und deiner Leistungskapazität. Die NEI-Agenten sind Menschen. Sie werden dich nicht verstehen, oder sie werden sich dir nicht so mitteilen, wie es notwendig ist. Vergiß nicht, daß noch keine echte Vertrauensbasis zwischen uns besteht. Sie muß erst aufgebaut werden, und das geht nur, wenn ich mit ihnen spreche."
    Goliath dachte angestrengt nach, und er kam zu dem Ergebnis, zu dem ich ihn hatte führen wollen. Er erkannte mich zwar als Posbi an, berücksichtigte dabei aber, daß ich über die biologischen Schwächen verfügte wie ein Mensch. Das brachte mich als Posbi den Menschen näher, und somit hatte ich auch bessere Kommunikationsmöglichkeiten mit ihnen.
    „Wir werden mit drei weiteren Beibooten starten", erklärte Goliath endlich. „In ihnen werden Tote sein. Sie werden eingreifen, falls es zum Kampf kommen sollte, und sie werden dich heraushauen."
    Diese Ausdrucksweise hatte er von mir übernommen.
    „Einverstanden", erwiderte ich. „Vorausgesetzt, daß die Begleitboote sich in ausreichendem Abstand von mir halten."
    Goliath zog ab. Ich war wieder allein und wandte mich dem Hauptbildschirm zu. Unübersehbar war das Sternenmeer, das hier in der Nähe des Solsystems allerdings bei weitem nicht so dicht war wie im Zentrum der Galaxis. Ich war überzeugt davon, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis Perry Rhodan, der ehemalige Großadministrator des Solaren Imperiums, aus diesem Sternenmeer zum Solsystem vorstoßen und von hier aus den Kampf gegen die Laren und das Konzil aufnehmen würde.
    Für mich war Rhodan nach wie vor der Mann, der an der Spitze der Menschheit stand. Doch nicht alle Menschen in der Galaxis dachten so. Es gab viele Menschen, die Rhodan abgeschrieben hatten, und die in Lordadmiral Atlan die führende Persönlichkeit der Menschheit sahen. Er war während der letzten anderthalb Jahrhunderte hier in der Milchstraße gewesen. Das war eine Tatsache, an der niemand vorbeigehen konnte, wenngleich nur wenige wußten, wo Atlan war. Das Neue Einsteinsche Imperium existierte, aber es war nach wie vor ein Geheimnis, wo.
    Mir war es eigentlich egal. Ich interessierte mich nur für Rhodan. Und ich erwartete ihn hier am Rand des Solsystems. Ich war oft hier gewesen im letzten Jahr. Immer wieder war ich von den Laren entdeckt worden. Ich hatte jedes Mal fliehen können, ohne daß es zu einem Kampf gekommen wäre. Aber ich wußte, daß ich nicht Reißaus nehmen würde, wenn Rhodan in meiner Nähe wäre.
    „Einverstanden", wiederholte ich. „Wir starten sofort."
    Damit verließ ich die Zentrale. Ich machte mich auf den Weg zum nächsten Hangar. Um Goliath kümmerte ich mich nicht Es war nicht notwendig, da er das Nötige per Funk erledigen konnte.
    Als ich den Hangar erreichte und ein kleines, tropfenförmiges Beiboot betreten wollte, begann vor meinen Augen die Luft zu flimmern. In einem energetischen Verdichtungsfeld entstand ein dreidimensionales Bild, das von der in meinem Helm eingebauten Visiphonanlage erzeugt wurde. Im Mittelpunkt meines Kopfes hallte die Stimme Goliaths auf. Es war das erste Mal, daß einer der Posbis auf diesem
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