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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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schloß ich einfach die Augen und wartete auf den Moment, in dem meine körperliche Existenz zu Ende war.
    Ich erinnerte mich plötzlich wieder an eine der schönsten Episoden meines Lebens, die vielleicht auch die wichtigste war, weil sie letztlich darüber entschied, daß ich mich hier in der unmittelbaren Nähe des Solsystems herumtrieb...
     
    *
     
    Das Mädchen war nur wenig kleiner als ich. Ihre ausgeprägten weiblichen Formen beeindruckten mich weitaus mehr, als der schußbereite Energiestrahler, mit dem sie auf mich zielte.
    „Was willst du hier?" fragte sie mich.
    „Das läßt sich schwer in einem Satz sagen", erwiderte ich.
    Vorsichtig deutete ich auf die Waffe. „Ich würde das Ding lieber wieder in den Gürtel stecken. Meine Freunde könnten unangenehm darauf reagieren."
    Ihre dunklen Augen blitzten mich verächtlich an.
    „Dumme Witze", sagte sie. „Du bist allein. Das weiß ich genau."
    „Goliath, sei bitte vorsichtig", bat ich. Der Posbi war lautlos von hinten an das Mädchen herangerückt und packte nun blitzschnell zu. Er riß die Waffe an sich und schleuderte sie zu mir herüber.
    Ich fing sie auf und schob sie in meine Jackentasche.
    Das Mädchen blickte mich fassungslos an. Ich ging auf sie zu und tätschelte ihre Wange.
    „Nur nicht den Mut verlieren", sagte ich. „Das nächste Mal klappt es bestimmt."
    Sie versuchte, mir in den Finger zu beißen, aber ich war auf der Hut. Geradezu entsetzt zuckte meine Hand zurück. Ich zweifelte nicht daran, daß der sich anbahnende Flirt jäh durch eine Operation unterbrochen worden wäre, wenn sie Erfolg gehabt hätte.
    „Was ich hier will?" Ich lächelte. „Eigentlich nichts Besonderes.
    Ich weiß, daß Grilla III ehemals von Terranern besiedelt, dann aber von den Laren ausgebeutet und schließlich geräumt worden ist. Nur noch wenige Menschen sollen hier in den Ruinen der ehemaligen Städte leben. Das scheint richtig zu sein."
    Sie blies sich eine Locke aus der Stirn, kreuzte die Arme vor der Brust und senkte bestätigend den Kopf.
    „Ja - und?" fragte sie.
    „Ich wollte mich über die Methoden der Laren informieren."
    „Warum?" forschte sie verblüfft.
    „Ich komme von einer Welt, die von den Laren nicht ungeschoren geblieben ist, auf der man aber dennoch kaum etwas von Ausbeutung und spezieller Gehirnwäsche merkt."
    „Die Laren sind weg", bestätigte sie. „Aber auf Grilla III ist auch nichts mehr zu holen. Ich würde Ihnen raten, so schnell wie möglich zu verschwinden."
    „Warum so förmlich? Das Du klang viel besser. Mein Name ist Galto."
    Ich gab Goliath einen Wink. Er verstand und leitete meinen Befehl an Scim-Geierkopf weiter. Das Beiboot, mit dem ich gekommen war, startete. Es würde in eine Umlaufbahn um diesen Planeten gehen, den ich tatsächlich aus den angegebenen Gründen aufgesucht hatte. Jetzt beugte ich mich zum Ohr des Mädchens hinab. „Um ehrlich zu sein, ich bin auf der Flucht vor diesen Robotern. Kannst du mir helfen?"
    Sie trat einen Schritt zurück. Erst jetzt bemerkte sie, daß Goliath nicht allein war. Zwischen den blauen Büschen und unter den rotblühenden Bäumen standen noch fünf weitere Posbis und zwei Matten-Willys. Sie beobachteten mich und wachten darüber, daß ich mich nicht verletzte.
    „Wie heißt du?" fragte ich.
    „Yill", erwiderte sie. Ich merkte ihr an, daß sie Vertrauen faßte.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte mir ins Ohr: „Mir nach. Ich weiß, wie wir verschwinden können."
    Ich küßte sie.
    „Ich wüßte nicht, was ich lieber täte."
    Sie wirbelte herum, als habe sie meine Zärtlichkeit erschreckt, was ganz und gar nicht der Fall war, und flüchtete zwischen die Büsche. Ich rannte hinter ihr her. Dabei mußte ich mich gewaltig strecken, denn sie war unglaublich schnell.
    Goliath, die anderen Posbis und die Matten-Willys kreischten protestierend auf und folgten mir. Sie versuchten, mich einzufangen und mich gleichzeitig davon zu überzeugen, daß es lebensgefährlich leichtsinnig von mir war, mich in diesem Tempo zu bewegen.
    Yill schrie auf, warf die Arme nach oben und sprang zwischen zwei Büsche. Sie verschwand. Ich zögerte keine Sekunde, stürzte in die Büsche und brach durch den weichen Waldboden.
    Ich fiel ins Dunkle und landete auf einem nachgiebigen Boden.
    Dennoch spürte ich einen stechenden Schmerz im Knie.
    Ein Licht flammte neben mir auf. Yill packte mich an der Hand.
    „Schnell", rief sie. „Weiter."
    Sekunden später tauchte ein Panzerschott vor
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